Delegationsreise

Wirtschaftsministerin reist mit Delegation nach Südafrika und Äthiopien – Umwelttechnik und Automotive im Fokus

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Delegationsreise nach Südafrika und Äthiopien

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut startet zu einer fünftägigen Delegationsreise nach Subsahara-Afrika. „Afrika ist für Baden-Württemberg ein Chancenkontinent von zunehmender strategischer Bedeutung. Der Kontinent bietet nicht nur ein enormes Investitionspotenzial, das von baden-württembergischen Unternehmen noch viel zu wenig wahrgenommen wird. Zugleich bietet die Zusammenarbeit für Afrika große Chancen, um vor Ort Arbeitsplätze und Wohlstand zu fördern und den Kontinent in zentralen Zukunftsfragen nachhaltig voranzubringen – sei es im Bereich Digitalisierung, Umwelttechnik oder Innovation.“ 

Besonders Südafrika und Äthiopien zählen mit ihren politischen Modernisierungs- und Reformbestrebungen und einer sich etablierenden Mittelschicht zu den Ländern, die eine vom Wirtschaftsministerium in Auftrag gegebene Studie als besonders chancenreich identifiziert hat.

Stationen der Reise werden die südafrikanischen Städte Durban, Johannesburg und Pretoria sowie die äthiopische Hauptstadt Addis Abeba sein. Begleitet wird die Ministerin von einer 35-köpfigen Delegation von Unternehmen, Kammerorganisationen, Wissenschaft sowie Politik und Medien.

Neben Automotive wurde als weiterer zentraler Schwerpunkt der Reise die Umwelttechnikbranche ausgewählt. „Das breite Interesse der mitreisenden Unternehmen zeigt die große Bereitschaft, hier unser Know-how einzubringen und die afrikanischen Länder bei der Verbesserung ihrer Lebensbedingungen und beim Umweltschutz zu unterstützen“, betonte Hoffmeister-Kraut. „Viele unserer Unternehmen engagieren sich als Zeichen einer gelebten Unternehmensverantwortung auch im Rahmen sozialer Projekte im In- und Ausland. Ich freue mich besonders auf den Besuch eines Tennis-Bildungsprojekts in Äthiopien, das einen Kooperationspartner aus Nußloch hat und dieses Jahr eines der beispielhaften Unternehmen bei unserem Lea-Mittelstandspreis war. Gerne werde ich dieses Projekt auch mit einer Spende unterstützen, damit die tolle Arbeit vor Ort auch weiterhin möglich ist.“

Globale Verantwortung und unternehmerische Sorgfaltspflichten

„Bei allen Chancen, die der afrikanische Markt bietet, ist für mich das Thema verantwortungsvolles Wertschöpfungs- und Lieferkettenmanagement von elementarer Bedeutung. Dafür zu sensibilisieren und ein gegenseitiger Austausch ist ein wichtiger übergreifender Aspekt bei meinen anstehenden Terminen. Gerade wir als exportstärkstes Bundesland wollen und müssen hier vorangehen“, so die Ministerin. Auch im Rahmen der neu zu belebenden Partnerschaft mit der Provinz KwaZulu-Natal solle dies künftig mehr Raum einnehmen. „Nicht zuletzt kann darin gerade in afrikanischen Zielländern auch ein künftiger Wettbewerbsvorteil unserer Unternehmen gegenüber asiatischen Mittbewerbern liegen“, so Hoffmeister-Kraut.

Südafrika - Sprungbrett auf den afrikanischen Markt

Eine gute Infrastruktur, immense Rohstoffreserven und eine junge Bevölkerung zählen zu den Stärken Südafrikas. Südafrika ist zudem das einzige G20-Mitglied Afrikas, Mitglied der Vereinigung aufstrebender Volkswirtschaften BRICS und wichtiger Akteur im Klimabereich. „Südafrika gilt als wirtschaftliche und politische Lokomotive für den Kontinent“, so die Ministerin. „Die politische Lage hat sich geändert, das Land ist auf einem Stabilitätskurs und auf einem guten Weg, die Korruption zurückzudrängen. Es ist daher genau der richtige Zeitpunkt für diese Reise.“ Aktuell sind bereits rund 100 baden-württembergische Unternehmen in Südafrika aktiv. Der südafrikanische Markt sei daher kein Neuland für unsere Unternehmen mehr und gelte zurecht als ein Sprungbrett auf den gesamten afrikanischen Markt.

Mit der Provinz KwaZulu-Natal um Durban verbindet Baden-Württemberg zudem eine langjährige Partnerschaft. Hoffmeister-Kraut hob hervor: „Ziel meiner Reise ist es auch, diese Partnerschaft im Wirtschaftsbereich neu zu beleben und zu vertiefen. Partnerschaften des Landes mit wirtschaftlich attraktiven Regionen weltweit haben einen Mehrwert für beide Seiten.“

Äthiopien – neue Drehscheibe für die Wirtschaft in Ostafrika

Äthiopien zählt mit ca. 110 Millionen Einwohnern zu den attraktivsten Investitionsstandorten in Afrika. Der neue Premierminister Abiy Ahmed hat mit Wirtschaftsreformen und Friedensabkommen für eine hoffnungsvolle Aufbruchsstimmung in der Bevölkerung gesorgt und wurde dieses Jahr dafür mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. „Äthiopien gilt als das ‚ökonomische Powerhouse‘ Ostafrikas. Seit über zehn Jahren weist es überdurchschnittliche Wachstumsraten auf und hat seitdem einen rasanten Wandel vollzogen“, so Hoffmeister-Kraut. Auch wenn Äthiopien in der letzten Zeit leider durch Unruhen in die Schlagzeilen geraten sei, sehe sie das Land auf einem guten Weg, künftig zur Drehscheibe für die wirtschaftliche Entwicklung Ostafrikas zu werden. „Äthiopien punktet mit einem nicht rohstoffbasierten Wirtschaftswachstum und ist zu einem gefragten Standort für Investitionen geworden“, erläuterte die Ministerin.

Land baut seine Aktivitäten in Afrika aus

„Mit unserem Afrikakongress 2018 in Stuttgart und den bisherigen Delegationsreisen in afrikanische Länder haben wir bereits wichtige erste Impulse gesetzt. Seit diesem Jahr haben wir eine Anlaufstelle für baden-württembergische Unternehmen in Südafrika. Ich freue mich, dass ich im Rahmen meiner Reise nun in Äthiopien den Startschuss für ein zweites Baden-Württemberg-Büro auf dem afrikanischen Kontinent geben kann“, kündigte die Ministerin an. Erfahrungen von Experten vor Ort und persönliche Beziehungen seien ein wesentlicher Faktor, um international erfolgreich zu sein. Das Wirtschaftsministerium ist daher in strategisch wichtigen Zielmärkten mit eigenen Auslandsrepräsentanzen vertreten. „Dieses Netzwerk bauen wir kontinuierlich aus, um insbesondere unsere kleinen und mittelständischen Unternehmen beim Eintritt in neue Märkte oder bei konkreten Fragestellungen und Hemmnissen bestmöglich unterstützen zu können“, erläuterte die Wirtschaftsministerin. 

Wirtschaftsbeziehungen Baden-Württemberg – Südafrika

Südafrika ist der wichtigste afrikanische Handelspartner Baden-Württembergs. 2018 wurden aus Baden-Württemberg Waren für ca. 1,3 Milliarden Euro nach Südafrika exportiert. Bei den Ausfuhren lag Südafrika damit 2018 auf Platz 28 der wichtigsten Exportländer Baden-Württembergs. Die meisten Exporte nach Südafrika finden traditionell aufgrund der starken Kernbranchen Baden-Württembergs im Bereich Kraftwagen und Kraftwagenteile (rund 51 Prozent) statt, gefolgt von Maschinen (rund 18 Prozent). Bei den Einfuhren liegt Südafrika mit importierten Gütern im Wert von 1,5 Milliarden Euro weltweit auf Platz 23 für Baden-Württemberg. Wichtigste Importgüter sind auch hier Kraftwagen und Kraftwagenteile (rund 58 Prozent), gefolgt von Maschinen (rund 21 Prozent).

Wirtschaftsbeziehungen Baden-Württemberg – Äthiopien

Äthiopien belegte 2018 mit rund 20 Millionen Euro Rang 104 bei den baden-württembergischen Exporten. Wichtigste Exportgüter waren Maschinen und chemische Erzeugnisse (jeweils rund 26 Prozent), Kraftwagen und Kraftwagenteile (rund 15 Prozent), gefolgt von Datenverarbeitungsgeräten und elektronischen und optischen Erzeugnissen (rund 11 Prozent). Bei den Einfuhren liegt Äthiopien mit importierten Gütern im Wert von 2,1 Millionen Euro weltweit auf Platz 119 für Baden-Württemberg

Bilder der Reise finden Sie hier.

Weitere Meldungen

Das Logo des LEA-Mittelstandspreises für soziale Verantwortung.
LEA-Mittelstandspreis

„Mittelstandspreis für soziale Verantwortung in Baden-Württemberg 2025“ vergeben

Der Mittelstandspreis für soziale Verantwortung wurde heute zum 19. Mal in Stuttgart verge-ben.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Landesgaststättengesetz

Ministerrat bringt neues Gaststättengesetz in den Landtag ein

Ministerrat bringt neues Gaststättengesetz in den Landtag ein – Erlaubnisverfahren wird durch einfaches Anzeigeverfahren ersetzt und steht ganz im Zeichen des Bürokratieabbaus.

Baustelle mit Kran / ©Smileus
Förderung

Zentrum für Industrialisiertes Bauen und Sanieren mit 5,1 Mio Euro gefördert

Das Wirtschaftsministerium fördert den Aufbau eines neuen Zentrums für Industrialisiertes Bauen und Sanieren (ZIBS) in Stuttgart mit 5,1 Millionen Euro. Fünf Fraunhofer–Institute bündeln in dem neuen Zentrum ihre Kompetenzen.

Symbole für Netzwerke auf buntem Hintergrund
Förderung

Förderung für den Kompetenzenausbau von Clusterinitiativen und Netzwerken

Im Rahmen der heutigen Jahrestagung der baden-württembergischen Clustermanagerinnen und Clustermanager übergab das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Förderschecks in Höhe von insgesamt rund 2,2 Millionen Euro.

Portraitbilder Ministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Zumeldung

Zumeldung zur Mitteilung der Europäischen Kommission zum Mehrjährigen Finanzrahmen

Die Staatssekretäre Dr. Patrick Rapp (links) aus Baden-Württemberg und Tobias Gotthardt (rechts) aus Bayern
Brüssel

Baden-Württemberg und Bayern fordern mehr Pragmatismus und weniger Zentralismus

Baden-Württemberg und Bayern sind High-Tech-Standorte mit großer industrieller Basis und einem exportorientierten Mittelstand. Diese gemeinsamen Stärken bringen auch gemeinsame Interessen mit sich, die die Staatssekretäre in Brüssel vorgetragen haben

Female Leadership Summit Impressionen

Erster Female Leadership Summit setzt Zeichen für die Bedeutung von Frauen in Führung

Erstmals fand auf Einladung von Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut der Female Leadership Summit im Haus der Wirtschaft in Stuttgart statt.

Podcast

Löwenherz - Der Wirtschaftspodcast

In unserem Podcast tauchen wir gemeinsam mit starken Persönlichkeiten aus Baden-Württemberg in spannende, wirtschaftspolitische Themen ein. In Folge 1 geht es um "Female Leadership".

Ministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Zumeldung

Zumeldung zu Bertelsmann-Stiftung: Wirtschaftsministerin: Machen Sie eine Ausbildung

Wirtschafts- und Arbeitsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut äußert zur Studie der Bertelsmann-Stiftung.

Bundesrat

Wirtschaftsministerin äußert sich im Bundesrat

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, war in der heutigen Bundesratssitzung mit gleich zwei Initiativen vertreten.

Startup Factorys
Förderung

Millionenförderung für Startup Factory in Baden-Württemberg

Das Konsortium NXTGN („Next Generation“), an dem vier Universitäten und eine Hochschule aus Baden-Württemberg mitwirken, baut eine zentrale Innovationsplattform für Gründungen im Südwesten auf.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Zumeldung

BW bleibt forschungsstärkstes Bundesland – FuE-Intensität bei 5,7 Prozent

Wirtschaftsministerin Dr. Hoffmeister-Kraut zeigte sich sehr erfreut darüber, dass Baden-Württemberg mit großem Abstand seine Spitzenstellung bei den Ausgaben für Forschung und Entwicklung weiterhin behaupten konnte.

Glühbirne
Unternehmensberatungen

Beratungen für mittelständische Unternehmen mit 1,1 Millionen Euro gefördert

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus fördert auch in diesem Jahr Beratungen für mittelständische Unternehmen aus den Bereichen Handwerk, Dienstleistung, Industrie und Handel.

Logo Frau und Beruf
Förderaufruf

Förderaufruf für die Kontaktstelle Frau und Beruf in der Region Neckar-Alb

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg hat heute (3. Juli) einen Förderaufruf zum Betrieb einer Kontaktstelle Frau und Beruf in der Region Neckar-Alb ab 01.01.2026 bis 31.12.2027 veröffentlicht.

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Arbeitsmarktzahlen

Zumeldung Arbeitsmarktzahlen: Der Arbeitsmarkt kommt weiterhin nicht in Schwung

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, äußert sich anlässlich der Veröffentlichung der neuesten Arbeitsmarktzahlen.