Der Ministerialdirektor des Wirtschaftsministeriums, Michael Kleiner, hat sich am 10. September im Rahmen des zweiten Runden Tisches mit allen wichtigen Arbeitsmarktakteuren zur Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten ausgetauscht.
Der Ministerialdirektor des Wirtschaftsministeriums, Michael Kleiner, hat sich heute (10. September) im Rahmen des zweiten Runden Tisches mit allen wichtigen Arbeitsmarktakteuren zur Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten ausgetauscht. „Angesichts des Fach- und Arbeitskräftemangels in Baden-Württemberg müssen wir alle Potentiale heben. Daher halte ich den Ansatz für richtig, Geflüchtete so schnell wie möglich in Arbeit zu bringen. Gleichzeitig darf der Job-Turbo nicht nur die Geflüchteten in den Blick nehmen, sondern muss alle Menschen im Bürgergeldbezug intensiv betreuen und bei der Arbeitsmarktintegration unterstützen. Wir müssen dafür sorgen, dass alle Leistungsberechtigten die gleichen Chancen haben“, so Michael Kleiner.
Menschen in Arbeit zu bringen ist und bleibt der beste Weg, das Bürgergeld bezahlbar zu halten. Gleichzeitig jedoch plant der Bund die Kürzung der hierfür zwingend notwendigen Mittel. Michael Kleiner betonte: „Um bei der Arbeitsmarktintegration weiter voran zu kommen, brauchen die Jobcenter vom Bund nicht weniger, sondern mehr finanzielle Mittel für die Eingliederungsleistungen und das Personal. Daher setzen wir uns auch weiter mit Hochdruck für eine ausreichende Mittelausstattung beim Bund ein“.
Gemeinsam mit der Regionaldirektion Baden-Württemberg wurde bei diesem Anlass auch eine aktuelle Zwischenbilanz zur Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten gezogen.
„Immer mehr Geflüchtete haben eine Arbeit“, erklärt Dr. Susanne Koch, Geschäftsführerin Operativ der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit. „Wir sind aber noch lange nicht am Ziel: 50.000 geflüchtete Menschen könnten sofort eingestellt werden. Bis Ende des Jahres werden 7.000 weitere geflüchtete Menschen ihren Integrationskurs beenden und dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Die Unternehmen möchte ich dazu ermutigen, auch weiterhin Menschen eine Chance zu geben, die noch kein perfektes Deutsch sprechen. Wenn die BA dabei finanziell unterstützt, lohnt sich das sogar für den Arbeitgeber. Es gilt: Jeder Mensch mit Fluchthintergrund, der arbeitet, leistet einen Beitrag zur Fachkräftesicherung im Land.“
Die aktuelle Zwischenbilanz zur Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten:
- Seit Jahresbeginn haben rund 16.700 Geflüchtete aus der Ukraine und aus den acht wichtigsten Asylherkunftsländern (Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia und Syrien) aus der Arbeitslosigkeit heraus eine Arbeit oder Ausbildung aufgenommen. Das sind knapp 50 Prozent mehr als im Vorjahr.
- Darunter sind 6.600 Beschäftigungs- und Ausbildungsaufnahmen von Ukrainerinnen und Ukrainern – 130 Prozent mehr als im Vorjahr.
- Das Plus der Menschen aus den acht wichtigsten Herkunftsländern, die größtenteils ab 2015 zu uns geflüchtet sind, liegt bei 18 Prozent – rund 10.100 von ihnen haben seit Jahresbeginn aus der Arbeitslosigkeit heraus eine Arbeit oder Ausbildung aufgenommen.