Künstliche Intelligenz

Baden-Württemberg präsentiert „KI-Ökosystem“ in der Vertretung des Landes in Berlin

Berechne Lesezeit
  • Teilen
von links nach rechts: David Reger, Prof. Dipl.-Ing. Thomas Hundt, Ministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut und Prof. Dr. Katharina Hölzle

Baden-Württemberg gilt als Powerhaus von Deutschland. Der Wirtschaftsstandort gehört laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW Köln) zudem zu den innovativsten Regionen weltweit.

Er belegt hinter den US-Bundesstaaten Massachusetts sowie Kalifornien Platz drei der weltweit besonders innovativen Regionen. Die Forschungs- und Entwicklungsquote ist mit 5,6 Prozent, gemessen am BIP, weltweit ein Spitzenwert. Und Künstliche Intelligenz (KI) spielt in Baden-Württemberg schon längst eine bedeutende Rolle, betonte Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, am Donnerstag (16. Mai) auf der Veranstaltung „KI und neue Arbeitswelt: AI Mindset made in BW“, die das Wirtschaftsministerium in der Landesvertretung in Berlin organisiert hatte.

Baden-Württemberg verfügt bereits heute über ein starkes „KI-Ökosystem“, das seine Stärke aus einer engen Verzahnung von Forschungseinrichtungen, KI-Entwicklern, Start-ups und einer großen Zahl von Unternehmen bezieht. Sie setzen in den für Baden-Württemberg prägenden Leitbranchen des Fahrzeugbaus, des Maschinenbaus und Zukunftsbranchen wie der Robotik und der Luft- und Raumfahrt erfolgreich auf die Basistechnologie der KI. Mit dem Innovationspark Künstliche Intelligenz – kurz: IPAI – entsteht in Heilbronn ein einzigartiges Reallabor auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz, das mit seiner Infrastruktur den Wissenstransfer zwischen namhaften Unternehmen, Start-ups und Forschungseinrichtungen auf einzigartige Weise ermögliche und so die Entwicklung neuer, KI-gestützter Geschäftsmodelle und Produkte befördert. Der IPAI geht auf eine Initiative von Ministerin Hoffmeister-Kraut zurück. Der Innovationsparkt gilt als Leuchtturmprojekt mit Strahlkraft über Europa hinaus.

In der Diskussionsrunde mit Vertretern aus Unternehmen und Start-ups, an der David Reger, CEO von NEURA Robotics, Professor Thomas Hundt, Inhaber von jangled nerves, Jonas Menesklou, Gründer des Karlsruher Start-up-Unternehmens askUI, und Dr. Benjamin Schiller vom KI-Innovationspark IPAI in Heilbronn teilnahmen, zeigte sich Hoffmeister-Kraut davon überzeugt, dass KI einer der wichtigsten Schlüssel ist, um den Strukturwandel in der Wirtschaft zum Erfolg zu führen. „KI spielt eine wichtige Rolle, um die Aufgaben des demographischen Wandels und des Fachkräftemangels zu lösen“, so Hoffmeister-Kraut. „KI ist der Schlüssel überhaupt, um bei Ressourceneffizienz, Energieeinsparung und Dekarbonisierung voranzukommen – und um Ökonomie und Ökologie in Einklang zu bringen.“

„So wichtig es ist, KI als Gamechanger bei der Transformation der Wirtschaft zu begreifen, so wichtig ist es, den Unternehmen wieder Freiräume zu geben. Sie haben immer weniger Kapazitäten, um sich mit KI und Innovationen zu befassen und darin zu investieren“, betonte Hoffmeister-Kraut. Ein wichtiger Punkt sei es daher, die Unternehmen von bürokratischen Lasten zu befreien. „Die Bundesregierung muss den Bürokratieabbau vorantreiben und als wichtigen Standortfaktor begreifen“, sagte die baden-württembergische Wirtschaftsministerin. Seit Jahren finde eine „Misstrauensgesetzgebung“ statt, die zu ausufernden Dokumentations- und Berichtspflichten führt.

Das baden-württembergische Wirtschaftsministerium tritt dem entgegen. Im Rahmen der Bundesratsbefassung zum Vierten Bürokratieentlastungsgesetz (BEG IV) hat sich Baden-Württemberg mit 13 Anträgen für mehr Bürokratieabbau durchgesetzt. „Gerade von vereinfachten Regelungen im Arbeits- und Sozialrecht können Unternehmen aller Branchen profitieren. Es gibt ja nicht wenige kleine und mittlere Unternehmen, die nicht zuletzt deshalb auf eine Erweiterung ihres Unternehmens über gewisse Schwellenwerte hinaus verzichten, um nicht in eine Regulierungsdynamik hinzugeraten, die unternehmerisches Handeln lähmt.“

Auch beim AI Act steht das Wirtschaftsministerium in Kontakt mit dem Bund. So fordert Hoffmeister-Kraut zwei Punkte: Erstens müsse es im weiteren Verfahren zu unternehmensfreundlichen Regelungen kommen. Zum zweiten sei es notwendig, dass die Regelungen in allen EU-Mitgliedsstaaten einheitlich getroffen werden.

Fraunhofer-Studie zu Generativer KI

Die Leiterin des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) und Technologiebeauftragte der Ministerin, Professorin Dr. Katharina Hölzle, die die Veranstaltung mit einem Vortrag unter dem Titel „Die Zukunft der Generativen KI liegt in Baden-Württemberg“ eröffnete und dabei die Ergebnisse einer Studie des Fraunhofer IAO vorstellte, machte deutlich, dass Generative KI die gesamte Arbeitswelt verändern werde. „Generative KI wird die gesamte Arbeitswelt verändern. Das Potenzial für Produktivitätsgewinne ist enorm, erfordert aber eine aktive Auseinandersetzung mit dem Thema. Dazu brauchen Unternehmen eine KI-Strategie, die eng verzahnt mit der Unternehmensstrategie ist. Gleichzeitig braucht es grundlegende Kompetenzen im Umgang mit KI, eine sogenannte KI-Literacy. Die Veröffentlichung dieser Studie unterstreicht die Entschlossenheit des Landes Baden-Württemberg, die dort genannten Handlungsempfehlungen umzusetzen und die Potenziale Generativer KI bestmöglich zu nutzen. Baden-Württemberg bietet hierfür ein einmaliges KI-Innovationsökosystem für Wissenschaft, Wirtschaft, Gesellschaft und Politik, um diese Herausforderungen zu meistern und die Zukunft erfolgreich zu gestalten.“

Zur Studie „Potenziale Generativer KI für den Mittelstand“

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg förderte ein Forschungsprojekt des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO zu Generativer KI mit dem Fokus auf Anwendungen im Bereich der Sprach- und Textverarbeitung mit rund 100.000 Euro. Das Ergebnis in Form der Studie „Potenziale Generativer KI für den Mittelstand: Wie große KI-Modelle die Arbeitswelt verändern“ kann unter folgendem Link als Volltext abgerufen werden: https://www.digital.iao.fraunhofer.de/de/leistungen/KI/GenerativeKI.html

Weitere Informationen

Eine besondere Stärke des Landes Baden-Württemberg bestehe traditionell darin, dass seine Kompetenzen in Wissenschaft und Wirtschaft sich über die ganze Fläche des Landes verteilten. Dies trifft auch auf den Bereich der KI zu. Neben dem IPAI Heilbronn, dem bei KI-Spitzenforschung weltweit führenden Cyber Valley in Stuttgart und Tübingen, der Technologieregion Karlsruhe mit dem KIT, der Metropolregion Rhein-Neckar mit ihren Universitäten und Unternehmen wie SAP und Aleph Alpha, den Wissenschaftsstädten Ulm und Freiburg ist in den wirtschaftsstarken Regionen wie Ostwürttemberg oder dem Bodenseekreis ebenfalls großes Know-how und Innovationskraft vorhanden.

Fotos der Veranstaltung

Weitere Meldungen

4 - Motoren für Europa
4 Motoren für Europa

Vier Motoren für Europa

Vier Motoren für Europa: Automobilregionen fordern mehr Rückendeckung der EU bei Strukturwandel der Automobilindustrie.

Auftaktveranstaltung der Frauenwirtschaftstage 2025 im Haus der Wirtschaft in Stuttgart
Frauenwirtschaftstage

21. Frauenwirtschaftstage starten

21. Frauenwirtschaftstage starten zum Thema „Zukunft gestalten: Frauen & Männer stark als Team“

Startschuss für „The Biointelligence"
S-TEC

Wirtschaftsministerin Dr. Hoffmeister-Kraut gibt Startschuss für The Biointelligence

Anlässlich des Biointelligence Summits hat Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, heute (7. Oktober) den Startschuss für das Projekt „The Biointelligence Engine“ gegeben.

Gruppenbild anlässlich der Touristischen Fachveranstaltung in der Landesvertretung in Berlin
Tourismus

Tourismus trifft Innovation

Unter dem Titel „Let´s talk about tourism „Tourismus trifft Innovation“ diskutierten rund 110 Gäste aus Tourismuswirtschaft, Politik, Verwaltung, Verbänden und Hochschulen in der LV Baden-Württemberg in Berlin über die Zukunft des Tourismus.

Glühbirne
Förderung

Land fördert Weiterentwicklung des Kompetenzzentrums Quantencomputing BW

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg fördert die Fortsetzung und Weiterentwicklung des Kompetenzzentrums Quantencomputing Baden-Württemberg (KQCBW) mit rund 8,5 Millionen Euro.

Wirtschaftsgipfel 2025
Wirtschaftsgipfel 2025

For a Stronger European Future: Wirtschaftsgipfel Baden-Württemberg 2025

For a Stronger European Future: Wirtschaftsgipfel Baden-Württemberg – EU 2025 setzt Impulse für die Wirtschaftspolitik Europas.

unsplash / kendall ruth
Handel

Beirat Zukunft Handel/Innenstadt schließt Tätigkeit erfolgreich ab

Seit Ende 2022 hat sich der Experten-Beirat Zukunft Handel/Innenstadt mit aktuellen Fragen des Einzelhandels und der Innenstädte in Baden-Württemberg befasst.

Glühbirne
Arbeitsmarktzahlen

Zumeldung Arbeitsmarktzahlen September 2025

Zumeldung Arbeitsmarktzahlen: Keine Erholung – Arbeitsmarkt muss durchlässiger werden und unbürokratischere Lösungen ermöglichen

Auftaktveranstaltung der Frauenwirtschaftstage 2025 im Haus der Wirtschaft in Stuttgart
Frauenwirtschaftstage

Auftaktveranstaltung der Frauenwirtschaftstage BW 2025

Wirtschaftsministerin betont bei Auftaktveranstaltung der Frauenwirtschaftstage BW 2025 positive Effekte partnerschaftlicher Teamarbeit.

Quelle: unsplash / dylan-gillis
Praktikumswochen

Check Dein Talent: Praktikumswochen starten im Oktober

Vom 13. bis zum 31. Oktober finden wieder die Praktikumswochen Baden-Württemberg statt. Schülerinnen und Schüler können in zahlreiche Unternehmen hineinschnuppern und ausprobieren, welche der vielen Ausbildungsberufe am besten zu ihnen passen.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Bundesrat

Wirtschaftsministerin äußert sich anlässlich der Befassung im Bundesrat

Wirtschaftsministerin betont Bedeutung von Start-ups und KMU zur Stärkung der Verteidigungsfähigkeit Deutschlands

Forum Gesundheitsstandort BW 2025
Gesundheit

Forum Gesundheitsstandort

Forum Gesundheitsstandort: Präventionsallianz soll Gesundheitsvorsorge und Gesundheitskompetenz im Land verbessern.

Kassenarbeitsplatz in einem Supermarkt
Ladenöffnungsgesetz

Änderungen im Ladenöffnungsgesetz

Der Ministerrat hat heute (23. September) die Freigabe zur Anhörung im Rahmen der Änderung des Ladenöffnungsgesetzes beschlossen, um den Betrieb vollautomatisierter Verkaufsstellen klar zu regeln.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Sozialtransfersystem

ifo-Studie Sozialtransfersystem/Hoffmeister-Kraut: grundlegende Neuausrichtung nötig

Wirtschafts- und Arbeitsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut äußert sich zur Veröffentlichung der ifo-Studie „Konzeption eines integrierten Sozialtransfersystems“.

unsplash / kendall ruth
Arbeitsmarkt

Jobcenter werden bei Digitalisierung unterstützt / Start des Pilotprojekts

Drei kommunale Jobcenter in Baden-Württemberg führen mit Unterstützung des Wirtschafts- und Arbeitsministeriums ein innovatives Digitalisierungsprojekt durch.