Forschung

Einweihung des neuen Hochleistungsfaserzentrums in Denkendorf

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Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid hat heute das neue Hochleistungsfaserzentrum (HPFC) am Institut für Textilchemie und Chemiefasern (ITCF) bei den Deutschen Instituten für Textil- und Faserforschung (DITF) in Denkendorf eingeweiht.

An dem neuen Forschungszentrum soll eine neue Generation von Hochleistungsfasern auf Carbon- und Keramikbasis erforscht werden. "Das neue Zentrum ist ein wichtiger Baustein für eines unserer Zukunftsthemen, den Leichtbau", betonte der Minister.

Aus dem Grund hat das Land das Projekt mit 3,6 Millionen Euro gefördert, davon 2,6 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE). Die Gesamtkosten für Bau und Geräteausstattung betragen 5,2 Millionen Euro.

Bei der Gelegenheit übergab der Minister zudem den Förderbescheid für das Jahr 2014. Die DITF werden vom Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg in diesem Jahr mit rund 2,919 Millionen Euro gefördert. "Wir wollen auch mit unserer jährlichen institutionellen Förderung dazu beitragen, die DITF als deutschlandweites Kompetenzzentrum für Hochleistungsfasern zu stärken. Mit ihrem Forschungs- und Dienstleistungsangebot sind die DITF ein unverzichtbarer Partner vor allem für kleine und mittlere Unternehmen, die aufgrund des hohen Kostendrucks keine eigenen Forschungskapazitäten vorhalten können ", sagte Schmid.

Zusammen mit dem Schwesterinstitut für Textil- und Verfahrensetechnik (ITV) werden in Denkendorf alle notwendigen Prozessschritte von der Herstellung der Faser am ITCF bis hin zu deren Weiterverarbeitung zu faserbasierten Werkstoffen am ITV beherrscht.

Da bei der Herstellung und Verarbeitung dieser Fasern in hohem Maße textiles Know-How gefragt ist, bieten die DTIF mit ihren breiten Kernkompetenzen unter dem Motto: „Vom Molekül bis zum Produkt“ ideale Voraussetzungen für die Umsetzung dieses hochinnovativen Prozesses. Hochleistungsfasern finden Anwendung in allen Bereichen, in denen Gewichtseinsparung bei gleichzeitig höchster Belastung eine Rolle spielt, beispielsweise beim Fahrzeug- aber auch Brückenbau.

Zielgruppen der DITF sind schon lange nicht mehr nur Unternehmen der klassischen Textil- und Bekleidungsindustrie. Mit innovativen textilen Produkten wie neuartigen Biomaterialien für die Wundversorgung erschließen die DITF für die Textilbranche neue Absatzmärkte im Gesundheitswesen. Aber auch im Bereich der Umwelt- und der Oberflächentechnik ermöglichen die Entwicklungen der DITF den Ersatz konventioneller Materialien durch textile Produkte.

Hintergrund Innovationsallianz

Die DITF sind Teil der Innovationsallianz Baden-Württemberg (InnBW), eines Verbundes von zwölf unabhängigen wirtschaftsnahen Forschungsinstituten in Baden-Württemberg. Die Institute mit einem jährlichen Gesamtumsatz von rund 110 Millionen Euro und insgesamt rund 1.200 Beschäftigten setzen derzeit jährlich etwa. 2.200 Industrieaufträge und etwa 500 öffentlich geförderte Forschungsprojekte um.

Das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft unterstützt die Institute im Jahr 2014 mit Grundfinanzierungsmitteln in Höhe von insgesamt rund 24,3 Millionen Euro. Damit wird die Förderung erneut aufgestockt. Im vergangen Jahr erhielten die Institute rund 23,6 Millionen Euro. Seit dem Jahr 2010 konnten die Grundfinanzierungsmittel von damals rund 21,1 Millionen Euro schrittweise um insgesamt rund 15 Prozent erhöht werden.

Gerade für kleine und mittlere Unternehmen, die  aufgrund des hohen Kostendrucks keine eigenen Forschungskapazitäten vorhalten können, aber dennoch ständig neuen Anforderungen gerecht werden müssen, sind Forschungseinrichtungen wie die DITF unverzichtbar. Die Landesregierung hat deshalb die KMU-Prämie 2011 gegenüber 2010 auf jährlich eine Million Euro verdoppelt. Damit wurde der Anreiz für die InnBW-Institute spürbar verstärkt, mit mittelständischen Unternehmen zu kooperieren.

Die Institute decken inhaltlich ein breites fachliches Spektrum ab. Neben den wichtigen Querschnittstechnologien wie beispielsweise Mikrosystemtechnik, Photonik oder Bio-technologie orientiert sich die Forschungsarbeit insbesondere an den vier Wachstumsfeldern "Nachhaltige Mobilität", "Umwelttechnologien, Erneuerbare Energien und Res-sourceneffizienz", "Gesundheit und Pflege" sowie "Informations- und Kommunikations-technologie".

Weitere Informationen unter www.innbw.de . Die zwölf Institute der Innovationsallianz sind:

- FEM Forschungsinstitut für Edelmetalle und Metallchemie, Schwäbisch Gmünd
- Forschungszentrum Informatik am Karlsruhe Institut für Technologie
- HIT Hohenstein Institut für Textilinnovation gGmbh, Bönnigheim
- HSG-IMAT Hahn-Schickard-Gesellschaft, Institut für Mikroaufbautechnik, Stuttgart
- HSG-IMIT Hahn-Schickard-Gesellschaft, Institut für Mikro- und Informationstechnik, Villingen-Schwenningen
- ILM Institut für Lasertechnologien in der Medizin und Messtechnik an der Universität Ulm
- IMS Chips Institut für Mikroelektronik Stuttgart
- ITV Institut für Textil- und Verfahrenstechnik Denkendorf
- ITCF Institut für Textilchemie und Chemiefasern Denkendorf
- DITF-MR Zentrum für Management Research Denkendorf
- NMI Naturwissenschaftliches und Medizinisches Institut an der Universität Tübingen, Reutlingen
- ZSW Zentrum für Sonnenenergie und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg, Stuttgart / Ulm

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