Das Verbundprojekt KQCBW25 (2025–2027) wird von der Fraunhofer-Gesellschaft unter Leitung des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Festkörperphysik (IAF) in Freiburg und des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) in Stuttgart koordiniert und hatte sich erfolgreich im vorgelagerten Förderaufruf beworben.
Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus betonte:
„Quantencomputing ist eine der Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts. Mit der aktuellen Förderphase bauen wir die wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Kompetenzen in Baden-Württemberg strategisch weiter aus. Unser Ziel ist es, Unternehmen frühzeitig in die Lage zu versetzen, die Chancen dieser Technologie zu erkennen, anzuwenden und so langfristig ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Wir wollen Baden-Württemberg als führenden Standort für Quantencomputing in Europa festigen und seine internationale Sichtbarkeit weiter erhöhen.“
Forschung, Entwicklung und Anwendung im Fokus
Im Rahmen des Projekts arbeiten 13 Forschungseinrichtungen gemeinsam mit zwölf assoziierten Industriepartnern an der Weiterentwicklung von Software- und Hardwarelösungen für das Quantencomputing. Das Vorhaben knüpft an die erfolgreiche Arbeit des landesgeförderten Transferprojekts KQCBW24 und der vergangenen Förderphasen an. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung von Algorithmen für Quantenchemie und Materialwissenschaft, dem Benchmarking verschiedener Hardwareplattformen sowie der Weiterentwicklung von Fehlermitigation und Quantenfehlerkorrektur. Hierzu nutzen die Projektpartner insbesondere die Quantencomputer von IBM in Ehningen, welche im vergangenen Jahr in Betrieb genommen wurden.
Ein weiterer zentraler Baustein des Projekts ist der Aufbau einer „KQCBW Quantum Cloud“ als serviceorientierte Plattform („Quantum Computing as a Service“). Über sie sollen künftig Unternehmen und Forschungseinrichtungen Zugang zu in Baden-Württemberg entwickelter Quantenhardware, insbesondere auf Basis von Rydberg-Atomen und Spin-Systemen, erhalten.
Ministerin Hoffmeister-Kraut ergänzte: „Das KQCBW ist ein Paradebeispiel dafür, wie wir Forschung und Wirtschaft im Land erfolgreich vernetzen. Mit der engen Verzahnung von wissenschaftlicher Exzellenz, industrieller Anwendung und gezieltem Wissenstransfer schaffen wir beste Voraussetzungen, damit Baden-Württemberg auch in Zukunft technologisch an der Spitze steht.“
Das Projektkonsortium bündelt die Expertise von Universitäten und außeruniversitären Einrichtungen im Land mit industriellen Partnern aus Bereichen wie Chemie, Energie, Maschinenbau, Logistik und IT. Damit leistet das KQCBW einen wichtigen Beitrag, die Innovationskraft des Standorts Baden-Württemberg in einem Zukunftsfeld mit hohem wirtschaftlichem Potenzial weiter zu stärken.
Wissenstransfer und Vernetzung über QuantumBW
Das Vorhaben ist Bestandteil der Landesinitiative QuantumBW, das Baden-Württemberg als führenden Standort für Quantentechnologien etabliert. Neben Forschung und Entwicklung legt das Konsortium großen Wert auf Wissenstransfer und Qualifizierung: Die im Projekt entwickelten Inhalte fließen in Schulungs- und Weiterbildungsangebote für Wissenschaft und Industrie ein.
Das Kompetenzzentrum wird seine Ergebnisse auch auf der Quantum Effects 2025 – der internationalen Leitmesse für Quantentechnologien am 7. und 8. Oktober in Stuttgart – vorstellen.
Hintergrund
Der Ministerrat hatte mit Beschluss vom 7. Mai 2024 die stufenweise Umsetzung von Maßnahmen zur Weiterentwicklung des Kompetenzzentrums Quantencomputing Baden-Württemberg mit einem Gesamtvolumen von bis zu 20 Millionen Euro in den Jahren 2024 bis 2028 beschlossen. Das Verbundprojekt KQCBW25 wird über das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg aus Mitteln des Landes finanziert und ist Teil der strategischen Umsetzung der QuantumBW-Roadmap zum Quantencomputing.
Weitere Informationen:
www.kqcbw.de
www.quantumbw.de
www.messe-stuttgart.de/quantum-effects/