Wirtschafts- und Arbeitsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut hat anlässlich der diesjährigen Frauenwirtschaftstage die Bedeutung von Frauen in Führungspositionen hervorgehoben. „Dieses Jahr ist insbesondere aufgrund der Corona-Pandemie ein Jahr der Herausforderungen. Bei der Bewältigung der Krise übernahmen und übernehmen Frauen beispielsweise in vielen systemrelevanten Bereichen Verantwortung und zeigen ganz klar: Frauen in Führungspositionen fördern den wirtschaftlichen Erfolg und stehen für eine moderne Unternehmenskultur. Und das ganz unabhängig davon, ob sie angestellt sind, als Unternehmerin tätig sind oder eine Betriebsnachfolge antreten. Durch die Pandemie mussten aber insbesondere Frauen auch viel zusätzliche Betreuungsarbeit schultern. Wir müssen verhindern, dass sich durch die veränderten Bedingungen während der Pandemie veraltete Rollenbilder wieder verfestigen. Diese Rolle rückwärts kann sich unsere Gesellschaft nicht leisten“, sagte die Ministerin heute (14. Oktober) in Stuttgart.
Vom 14. bis 17. Oktober 2020 finden die 16. Frauenwirtschaftstage statt. Zahlreiche regionale Organisationen führen landesweit unter dem Motto „Female Leadership – Cheffinnen gesucht“ rund 80 Veranstaltungen durch, viele von ihnen online. Im Fokus stehen bei den einzelnen Veranstaltungen dieses Jahr beispielsweise Know-how für Gründerinnen, Preisstrategien für mehr Umsatz, Wertschätzung und Einkommen, Kommunikationscoaching und Zeitmanagement, Auswirkungen der Corona-Pandemie, Resilienz und Selbstwirksamkeit, berufliche Neuorientierung oder Wiedereinstieg.
Auf den Frauenwirtschaftstagen möchte Hoffmeister-Kraut die Führungskompetenzen gut ausgebildeter Frauen weiter mobilisieren: „Vorhandene Bildungs- und Führungspotenziale bei Frauen dürfen nicht brachliegen. Gerade der unternehmerische Generationswechsel bietet hervorragende Karriereoptionen für die am besten qualifizierte Frauengeneration aller Zeiten. In Führungspositionen haben Frauen weitreichende Entscheidungsmöglichkeiten und können aktiv den Wandel zu einer modernen Unternehmenskultur mitgestalten – sei es als angestellte Chefin oder als Inhaberin über den Weg der Betriebsnachfolge.“ In Baden-Württemberg stehen im Zeitraum 2018 bis 2022 rund 21.500 Unternehmen vor dem betrieblichen Generationswechsel (Quelle: Institut für Mittelstandsforschung in Bonn). In allen Branchen bieten sich vielfältige Karrierechancen für Frauen, die weit über die klassischen Wirtschaftssegmente mit einem hohen Frauenanteil hinausgehen.
Von 5,87 Millionen erwerbstätigen Menschen in Baden-Württemberg sind 2,69 Millionen Frauen. Dennoch sind Frauen in Führungspositionen im Land mit einem Anteil von knapp 26 Prozent auf oberster Führungsebene noch deutlich in der Minderheit. Der Frauenanteil auf oberster Führungsebene hat sich seit 2012 (25,1 Prozent) im Vergleich zu 2018 (25,8 Prozent) kaum verändert. In Deutschland beträgt der Frauenanteil auf oberster Führungsebene in 2018 ebenfalls 26 Prozent. Auf der zweiten betrieblichen Führungsebene sind Frauen mit knapp 41 Prozent ebenfalls weiterhin unterrepräsentiert, auch wenn sich ihr Anteil seit 2012 (33 Prozent) um gut sieben Prozentpunkte deutlich erhöht hat. Rund ein Drittel beträgt der Frauenanteil bei den unternehmerisch Selbständigen.
Das Programm und weitere Informationen zu den Frauenwirtschaftstagen