Haushalt

Abbau der Neuverschuldung gesetzlich verankern

Berechne Lesezeit
  • Teilen

Das Kabinett in Stuttgart hat vorbehaltlich der Zustimmung der Regierungsfraktionen beschlossen, eine Neuregelung der Schuldenbremse in der Landeshaushaltsordnung (LHO) vorzunehmen. „Die bisherige Regelung in der LHO hat sich in der Finanzkrise als wirkungslos erwiesen. Das jährliche Defizit ist durch den damaligen Einbruch der Steuereinnahmen bei gleichzeitiger Ausgabensteigerung durch Konjunkturpakete und steigende Personalausgaben auf 2,5 Milliarden Euro für 2013 gestiegen. Diese nachhaltigen Wirkungen verkennt der derzeitige § 18 LHO völlig. Stattdessen setzt diese Regelung nur Anreize für Einmaleffekte und kurzfristige Einsparungen, beispielsweise die Kürzung von Investitionen oder der Zugriff auf Rücklagen und ist daher ökonomisch unsinnig“, sagten Ministerpräsident Winfried Kretschmann und der Minister für Finanzen und Wirtschaft Nils Schmid in Stuttgart.

Die Neuregelung der Schuldenbremse schaffe die Voraussetzungen für eine nachhaltige, strukturell wirkende Haushaltskonsolidierung. Minister Schmid: „Nur so erreichen wir unser Ziel: die strukturelle Nullverschuldung ab 2020. Dazu stehen wir ohne wenn und aber. Deshalb wird in Baden-Württemberg mit der Änderung der Landeshaushaltsordnung ein Abbau der Neuverschuldung gesetzlich verankert. Dieser regelt den Abbau des Defizits im Landeshaushalt von 2,5 Milliarden Euro bis 2020 in gleichmäßigen Schritten.“

„Die Landesregierung hat im Regierungsentwurf zum Haushalt 2013/14 bereits Konsolidierungsmaßnahmen von rund 752 Millionen Euro in 2013 und rund 1.008 Millionen Euro in 2014 umgesetzt. Damit wurden zum Teil Mehrausgaben finanziert, denen wir uns faktisch nicht entziehen konnten. Hierzu gehört beispielsweise der Hochwasserschutz am Rhein. Trotzdem haben wir in beiden Jahren das ursprüngliche Haushaltsdefizit des gültigen Mittelfristigen Finanzplans deutlich reduziert. Ausgehend von der ursprünglichen Lücke von 2,53 Milliarden Euro nehmen wir im Jahr 2013 1,78 Milliarden Euro an neuen Schulden auf und in 2014 knapp 1,49 Milliarden Euro. Wir liegen nicht nur auf der gleichmäßigen Abbaulinie, sondern sind wesentlich besser“, unterstrich Finanzminister Schmid.

„Die Landesregierung hat - anders als die Vorgängerregierung - erstmals schmerzhafte längerfristig wirkende Einschnitte beschlossen, wie den Abbau von 11.600 Lehrerstellen bei sinkenden Schülerzahlen. Allein dadurch entsteht ein struktureller jährlicher Einsparbetrag, der sich über die Jahre auf 191 Millionen in 2020 erhöht. Auch um alle anderen Bereiche der Landesverwaltung wird es beim Sparen keine Schutzzäune geben“, so Schmid. In den letzten 60 Jahren sei der Schuldenberg stetig gewachsen. Ab 2020 dürften die Länder aufgrund der Schuldenbremse des Grundgesetzes keine neuen Schulden mehr aufnehmen. Daher sei es an der Zeit, den Schuldenabbau gesetzlich zu regeln. Schmid: „Wir hätten das gerne in der Landesverfassung verankert, aber zu einer Verfassungsänderung brauchen wir die Opposition - und die ziert sich. Deshalb haben wir jetzt im Kabinett einen Gesetzentwurf zur Änderung der Landeshaushaltsordnung auf den Weg gebracht. Er übernimmt - auch für den Übergangszeitraum bis 2020 - die wesentlichen Elemente der Schuldenbremse des Grundgesetzes.“

Die Landesregierung habe sich außerdem - im Sinne einer Selbstbindung - heute darauf verständigt, bis einschließlich 2019 die Neuverschuldung grundsätzlich auf einen Betrag von rd. 6,4 Milliarden Euro zu begrenzen. „Dies ist im Hinblick auf die haushaltswirtschaftliche Lage und den enormen Sanierungsstau im Lande ein sehr ehrgeiziges Ziel“, so Kretschmann und Schmid abschließend.

Weitere Meldungen

Virtuelle Visualisierung einer Glühbirne
BW-EC

Neuer BW-Empfangsclient treibt Digitalisierung der Verwaltung voran

Baden-Württemberg geht einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur vollständig digitalen Verwaltung: Mit dem neuen BW-Empfangsclient (BW-EC) können ab sofort alle zuständigen Stellen im Land digitale Anträge empfangen – ganz ohne spezielle Fachsoftware.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Zumeldung

Wirtschaftsministerin begrüßt verringerte Mehrwertsteuer aus Speisen in Gastronomie

Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut äußert sich zur Senkung des Mehrwertsteuersatzes auf Speisen in Gastronomiebetrieben und sieht es als Signal der Wertschätzung und Bedeutung der Gastronomiebranche im Land.

Bescheidübergabe an die IHK Ulm
Förderung

Bildung mit Perspektive: Land fördert Neubau der IHK Ulm

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg unterstützt den Neubau des Bildungszentrums der IHK Ulm mit rund 4,7 Millionen Euro.

Logo von Start-up BW
Start-up BW

Dion+ aus Karlsruhe gewinnt den Vorentscheid „Startup Demo Day von AXEL"

Bühne frei für Innovation: Dion+ aus Karlsruhe gewinnt den Vorent-scheid „Startup Demo Day von AXEL – Der Energie-Accelerator“ des „Start-up BW Elevator Pitch 2025/26“ und sichert sich das Ticket fürs Landesfinale.

unsplash / kendall ruth
Förderprogramm

Förderprogramm „Umweltfinanzierung“ der L-Bank

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus begrüßt das neue Förderprogramm „Umweltfinanzierung“ der L-Bank als wichtigen Baustein zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Standorts.

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Arbeitsmarktzahlen

Arbeitsmarktzahlen November 2025

Die Arbeitslosigkeit verharrt auf höherem Niveau und die Stabilität des Arbeitsmarkts ist weiterhin fragil

Welcome Center Baden-Württemberg
Welcome Center

7,5 Millionen Euro für Welcome Center

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg unterstützt von 2026 bis 2028 elf regionale Welcome Center sowie das landesweit zuständige Welcome Center Sozialwirtschaft mit mehr als 7,5 Millionen Euro.

Einkaufswägen / ©Markus Spiske / Unsplash
Sofortprogramm Einzelhandel/Innenstadt

Sofortprogramm Einzelhandel / Innenstadt vorzeitig verlängert

Das Sofortprogramm Einzelhandel / Innenstadt mit den Förderlinien „Veranstaltungen“ und „Stadtmarketing“ wird vorzeitig und mit unveränderten Förderkonditionen bis Ende 2026 verlängert.

Think Tank zum Thema Cybersicherheit
Wirtschaft digital

Erster Think Tank von Wirtschaft Digital zum Thema Cybersicherheit

Baden-Württemberg rückt das Thema Cybersicherheit stärker in den Fokus. Beim ersten Think Tank von Wirtschaft digital in Stuttgart warnte Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut vor den wachsenden Risiken für Unternehmen.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut (vorne links) und Floridas Wirtschaftsminister J. Alex Kelly (vorne rechts) bei der Unterzeichnung der Vereinbarung
Vereinbarung

Baden-Württemberg und Florida unterzeichnen Vereinbarung

TALLAHASSEE / STUTTGART – Baden-Württemberg und der Bundesstaat Florida (USA) haben eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet, um die wirtschaftliche Zusammenarbeit auszubauen und Innovationen in wichtigen Wachstumsbranchen zu beschleunigen.

Mentorinnen-Programm
Mentorinnen-Programm

Mentorinnen-Programm feiert erfolgreichsten Abschluss seiner Geschichte

Mit einem neuen Rekordergebnis schließt das Mentorinnen-Programm für Migrantinnen seine neunte Runde ab: 105 Frauen mit Migrationsgeschichte haben das Programm erfolgreich abgeschlossen – so viele wie noch nie.

Preisträger FOCUS OPEN 2025 und Mia Seeger-Preis
Preisverleihung

DESIGN ZÄHLT: Preisträger für FOCUS OPEN 2025 und Mia Seeger Preis ausgezeichnet

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp und Regierungspräsidentin Susanne Bay ehrten die Preisträgerinnen und Preisträger der 57 Designlösungen bei der diesjährigen Verleihung des Internationalen Designpreises Baden-Württemberg, FOCUS OPEN.

Familynet 4.0 Award
Preisverleihung

„familyNET 4.0 – DER Wettbewerb für eine moderne Unternehmenskultur“

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg und das Bildungswerk der Baden-Württembergischen Wirtschaft e. V. haben in Stuttgart zum siebten Mal den Award „familyNET 4.0 – moderne Unternehmenskultur“ verliehen.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Förderung

Wirtschaftsministerium fördert deutsch-niederländische Kooperation

Wirtschaftsministerium fördert deutsch-niederländische Kooperation für klimaneutralen Wasserstoff aus Europa.

Binnenmarkt

Abbau von Hindernissen im Binnenmarkt

Akteure aus Baden-Württemberg und Frankreich diskutieren mit EU-Kommission über Abbau von Hindernissen im Binnenmarkt.