Wirtschafts- und Arbeitsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut: „Die Wirtschaftsflaute kommt jetzt auf dem Arbeitsmarkt an.“
„Die Wirtschaftsflaute kommt jetzt auf dem Arbeitsmarkt an. Durch die ausbleibende Erholung im Frühling aufgrund der schwachen Konjunktur müssen wir uns diesen Sommer auf ein höheres Niveau der Arbeitslosigkeit einstellen als üblich. Bereits jetzt im Juli liegen wir auf dem höchsten Wert seit drei Jahren“, erklärte Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, heute (31. Juli) anlässlich der Veröffentlichung der neuen Arbeitsmarktdaten für Baden-Württemberg.
Die Arbeitslosenquote steigt im Juli 2024 um 0,1 Prozentpunkte auf 4,2 Prozent. Der Anstieg erklärt sich überwiegend durch den Beginn der Sommerpause, da Ausbildungsverträge auslaufen und Betriebe während der Ferienzeit weniger Neueinstellungen vornehmen. Im Juli 2023 lag die Arbeitslosenquote bei 3,8 Prozent. Die gesamte Zahl der Arbeitslosen in Baden-Württemberg hat sich im Juli 2024 um 6.966 beziehungsweise 2,7 Prozent auf 269.193 Arbeitslose erhöht. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind es derzeit 25.323 (10,4 Prozent) Arbeitslose mehr.
„Nur mit einer wirtschaftlichen Erholung und verbesserten Rahmenbedingungen für Unternehmen sehe ich eine Perspektive für einen Aufschwung am Arbeitsmarkt“, erläuterte die Ministerin.
Die Arbeitskräftenachfrage nahm erneut leicht zu. Im Juli 2024 stieg die Anzahl der gemeldeten offenen Stellen bei der Bundesagentur für Arbeit auf 84.213. Gegenüber dem Vormonat waren das 1.618 beziehungsweise 2,0 Prozent ausgeschriebene Stellen mehr. Im Vorjahresvergleich waren 10.787 (11,4 Prozent) Stellen weniger ausgeschrieben. Hoffmeister-Kraut: „Die Arbeitslosigkeit steigt trotz leicht wachsender Arbeitskräftenachfrage an. Vielen Arbeitslosen fehlt die passende Qualifikation, da sich die meisten vakanten Stellen an Fachkräfte richten. Mit abgeschlossener Berufsausbildung sind die Chancen auf eine Beschäftigung deutlich größer, darum sind Aus- und Weiterbildung so wichtig.“
Im Juli 2024 lag die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen unter 25 Jahren bei 23.897. Im Vergleich zum Juni sind das aktuell 2.714 (12,8 Prozent) gemeldete arbeitslose Jugendliche mehr. Im Vergleich zum Vorjahr liegt die Arbeitslosigkeit 16,3 Prozent höher. Die Jugendarbeitslosenquote stieg im Juli 2024 von 3,0 auf aktuell 3,4 Prozent. Die Vorjahresquote lag bei 3,0 Prozent. „Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit von jungen Menschen ist im Sommer üblich und geht hauptsächlich auf das Ende von schulischen und beruflichen Ausbildungsgängen zurück. Üblicherweise ist dies eine vorübergehende Entwicklung, denn gut ausgebildete junge Menschen haben in der Regel gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt und finden zeitnah eine Stelle“, so Hoffmeister-Kraut. „Derzeit sind die Chancen auf dem Ausbildungsmarkt sehr gut. Es gibt deutlich mehr Ausbildungsstellen als Bewerberinnen und Bewerber. Ich appelliere daher an die jungen Menschen, die noch keine Ausbildungsstelle haben, sich jetzt zu bewerben“, ergänzte Hoffmeister-Kraut.