Ukraine-Krise

Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf die baden-württembergische Wirtschaft

Neues Schloss in Ukraine-Farben angestrahlt

Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut hat am 7. März ein Gespräch mit Spitzen von Arbeitgebern und Gewerkschaften, Kammern und Verbänden, des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, der EnBW, der LBBW sowie der Agentur für Arbeit zu den Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf die baden-württembergische Wirtschaft geführt. „Ziel des Treffens war es, zu einer ersten gemeinsamen, auf Baden-Württemberg fokussierten Lagebeurteilung zu kommen", sagte  und sich über mögliche Konsequenzen für den Standort Baden-Württemberg auszutauschen. Wir werden diesen Austausch fortsetzen“, kündigte Hoffmeister Kraut an.

Die Gesprächsteilnehmerinnen und -teilnehmer blickten mit großer Sorge auf den Krieg in der Ukraine. „Unsere Gedanken sind bei den Menschen in der Ukraine, die viel Leid erfahren. Angesicht der humanitären Katastrophe treten wirtschaftspolitische Fragen zunächst zurück. Vordringlich ist, dass wir die Flüchtenden, so gut es geht, unterstützen. Und wir müssen den Menschen vor Ort helfen. Tief beeindruckt bin ich von der großen Hilfsbereitschaft und der uneingeschränkten Solidarität unserer Unternehmen. Sie tragen die Sanktionen ohne Wenn und Aber mit. Das ist ein starkes Zeichen. Ebenso bedanke ich mich herzlich bei allen, die sich mit großem Engagement durch Hilfsaktionen einbringen. Klar ist, dass der Krieg und die Sanktionen gegen Russland teils gravierende Auswirkungen auf die Wirtschaft in Baden-Württemberg haben. Darum kümmern wir uns“, betonte die Ministerin.

Unternehmensbeziehungen zu Russland und Ukraine

„Baden-Württembergs Wirtschaft ist international sehr diversifiziert aufgestellt. Betroffen vom Krieg und von den Handelssanktionen sind insbesondere unsere stark exportorientierten Leitbranchen, Maschinen- und Anlagenbau sowie Automobilbranche, und insbesondere diejenigen Unternehmen, die Produktions- und Vertriebsstätten in der Ukraine oder in Russland haben“, so Hoffmeister-Kraut anlässlich des Treffens. Momentan gehe man davon aus, dass im Land rund 1000 Unternehmen mit Russland und rund 540 Unternehmen mit der Ukraine Geschäftsbeziehungen pflegten, weitere 280 Unternehmen hätten Geschäftsbeziehungen mit Belarus. „Neben den Auswirkungen auf Produktion und Handel müssen wir zudem von einem zunehmenden Druck auf die ohnehin angespannten Lieferketten beispielsweise in den Bereichen Energie, Metalle und Edelgase sowie weiter steigenden Energiepreisen ausgehen“, so die Ministerin.

Energieversorgung und deren Bezahlbarkeit

Von äußerster Wichtigkeit sei jetzt die Sicherheit der Energieversorgung von Privathaushalten und Unternehmen und deren Bezahlbarkeit. „Hier ist in einer kurz‑, mittel- und langfristigen Perspektive vor allem die Bundesregierung gefordert. Sie muss bereits jetzt alles tun, um die Energieversorgung im kommenden Winter zu sichern. Sie muss außerdem weitere Maßnahmen prüfen, wie die Energieversorgung für die Wirtschaft und für insbesondere einkommensschwache Privathaushalte bezahlbar bleibt“, sagte Hoffmeister-Kraut.

Baden-Württembergs Energieministerin Thekla Walker betonte, dass die Versorgungssicherheit der Menschen im Land im Moment oberste Priorität habe. „Wir werden alles dafür tun, damit die Menschen weiter heizen und kochen können – und das zu zumutbaren Preisen. Das Gebot der Stunde ist deshalb, die Energiewende und damit den Ausbau der erneuerbaren Energien massiv, kraftvoll und deutlich schneller voranzutreiben. Hierauf konzentrieren sich alle Kräfte auf allen Ebenen. Denn Erneuerbare sind die beste Antwort sowohl auf die Klimakrise als auch auf unsere Energieabhängigkeit, wie wir sie jetzt schmerzhaft zu spüren bekommen. Zugleich müssen wir die Zeit nutzen, um strategische Reserven bei Gas und Kohle für Notfälle aufzubauen. Hier hat die Bundesregierung bereits die richtigen Weichen gestellt.“

„Dass Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck in einem ersten Schritt vor Kurzem ein Kreditprogramm für betroffene Firmen angekündigt hat und staatliche Bürgschaften und Investitionsgarantien in Aussicht stellt, begrüße ich ausdrücklich. Und auch die von Bundesfinanzminister Lindner heute angekündigten Hilfen für einzelne Unternehmen, die infolge des Krieges in eine existenzgefährdende Situation kommen, unterstütze ich natürlich vollumfänglich. Ich teile allerdings die Einschätzung des Bundeswirtschaftsministers, dass ein genereller Ausgleich aller Kriegsfolgelasten nicht möglich ist“, so Hoffmeister-Kraut.

Die Ministerin sicherte ihre Unterstützung für betroffene Unternehmen zu. „Wir beobachten die Situation weiterhin genau. Selbstverständlich steht mein Haus jederzeit als Anlaufstelle zur Verfügung. Dazu kann auch unsere im April 2020 gemeinsam mit der IHK Region Stuttgart im Zuge der Corona-Krise eingerichtete Kontaktstelle Lieferketten genutzt werden.“ Sie begrüße auch ausdrücklich die von den IHKen und von Handwerk International eingerichteten Hotlines für die Unternehmen und Handwerksbetriebe. „In dieser für viele Unternehmen schwierigen Situation werde ich als Wirtschaftsministerin den Austausch zwischen Wirtschaft und Politik koordinieren und fortführen“, so die Ministerin. Es gehe vor allem auch darum, die Interessen der baden-württembergischen Wirtschaft und des Mittelstands im Land zu bündeln und dessen Bedarfe nach Berlin und Brüssel zu übermitteln.

Weitere Informationen

Die Kontaktstelle für die Wirtschaft zur Unterstützung bei Lieferketten-Problemen soll Unternehmen bei der Wiederherstellung von sicheren internationalen Lieferketten unterstützen. Sie vermittelt kompetente Ansprechpartner und Hilfestellungen. Für konkrete Fragen aus der Wirtschaft steht die IHK unter der Mail-Adresse kontaktstelle-lieferketten@stuttgart.ihk.de zur Verfügung, im Wirtschaftsministerium ist für allgemeine Anfragen ab sofort die Mail-Adresse kontaktstelle-lieferketten@wm.bwl.de erreichbar.

Weitere Anlaufstellen und Hotlines

 

Weitere Meldungen

  • Ausbildung

Ausbildungsbündnis tagt zu „Exzellenz in der beruflichen Ausbildung"

Beim Spitzengespräch zur Ausbildungssituation haben sich die Partner des Ausbildungsbündnisses Baden-Württemberg am 1. Juli in Stuttgart über die aktuelle Situation des Ausbildungsmarkts im Land ausgetauscht.

unsplash / kendall ruth
  • Arbeitsmarkt

Arbeitsmarktzahlen im Juni 2024

„Der Arbeitsmarkt verzeichnet im Juni 2024 keine nennenswerten Veränderungen. Grund dafür ist die weiterhin schwache Konjunktur. Dass der Arbeitsmarkt in wirtschaftlich schwierigen Zeiten weiter stabil bleibt, kann zumindest als kleiner Erfolg gewertet werden. Stabilität in Krisenzeiten ist entscheidend, um das Vertrauen in den Arbeitsmarkt aufrecht zu erhalten“, erklärte Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
  • Woman Leadership Lunch

Ministerin tauscht sich mit 20 Spitzenvertreterinnen der baden-württembergischen Wirtschaft aus

Beim 5. Women Leadership Lunch der Wirtschaftsministerin ging es um das Thema “Strukturwandel und Transformationsprozesse in der Automobilwirtschaft. Britta Seeger, seit 2017 Vorstandsmitglied der Mercedes Benz Group AG, gab Einblicke in den Transformationsprozess des Automobilerstellers

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp
  • Delegationsreise

Staatssekretär reist mit Wirtschaftsdelegation in die Partnerregion Auvergne-Rhône-Alpes nach Frankreich

Staatssekretär Rapp ist nach Lyon und Grenoble gereist. Im Mittelpunkt der Wirtschaftsdelegationsreise stehen die Themen Mobilität und Raumfahrt. Zum Ziel der Reise sagte Rapp: „Die deutsch-französische Freundschaft und das Zusammenhalten der EU-Staaten ist in turbulenten Zeiten sehr wichtig. Das müssen wir gut pflegen und weiterentwickeln.“

Das Logo des LEA-Mittelstandspreises für soziale Verantwortung.
  • Preisverleihung

Mittelstandspreis für soziale Verantwortung „Lea“ zum 18. Mal verliehen

Caritas, Diakonie und Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus verleihen „Mittelstandspreis für soziale Verantwortung in Baden-Württemberg 2024“ an drei baden-württembergische Unternehmen.

Strategiedialog Bauen
  • Strategiedialog

Zweite Jahresveranstaltung des Strategiedialogs „Bezahlbares Wohnen und innovatives Bauen“ (SDB)

Auf der diesjährigen Veranstaltung ging es darum, gemeinsam auf das bislang Geleistete sowie auf die weiteren Schritte und künftigen Projekte des Strategiedialogs zu blicken.

Gewinner Elevator Pitch Bodensee-Oberschwaben
  • Startup BW

Regional Cup Bodensee-Oberschwaben: Luftflug GmbH aus Stuttgart zieht ins Landesfinale des „Start-up BW Elevator Pitch 2024“ ein

Mit dem Gründungswettbewerb „Start-up BW Elevator Pitch“ sucht das Wirtschaftsministerium bereits zum zehnten Mal nach den einfallsreichsten Geschäftsideen und besten Gründerinnen und Gründern im Land.

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp
  • Tourismus

Tourismusinfrastrukturprogramm 2025 startet

Ab sofort können Städte und Kommunen wieder Anträge auf Förderung ihrer geplanten Infrastrukturmaßnahmen im Rahmen des Tourismusinfrastrukturprogramms 2025 (TIP) stellen.

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp
  • Weiterbildung

„Forum Netzwerk@BW – Festival der WeiterBILDUNG: interaktiv, inspirierend, innovativ” in Stuttgart

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus veranstaltete heute (21. Juni) gemeinsam mit den Regionalbüros für berufliche Fortbildung das dritte „Forum Netzwerk@BW als Festival der WeiterBILDUNG: interaktiv, inspirierend, innovativ” im Haus der Wirtschaft in Stuttgart.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut beim Besuch im KI-Start-up- und Innovationszentrum AI xpress in Böblingen
  • Kreisbesuch

Wirtschaftsministerin besucht Unternehmen im Landkreis Böblingen

Auf Einladung von Landrat Bernhard besuchte Ministerin Dr. Hoffmeister-Kraut vier Unternehmen im Landkreis Böblingen. Sie zeigte sich beeindruckt von der Innovationskraft und dem unternehmerischen Know-how, das sie an allen vier Stationen ihrer Reise erleben durfte.

  • Arbeitsmarktpolitik

Staatssekretär auf arbeitsmarktpolitischer Reise zum Thema „JobTurbo zur Arbeitsmarktintegration von geflüchteten Menschen“

Im Rahmen einer arbeitsmarktpolitischen Reise informierte sich Staatssekretär Dr. Patrick Rapp am 17. Juni über die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten. Im Mittelpunkt der Reise stand der Job-Turbo.

Paragraph auf Europaflagge
  • EU-Kommission

EU-Kommission droht hohe Strafzölle auf E-Autos aus China an

Zumeldung zur dpaMeldung: Die EU-Kommission droht hohe
Strafzölle auf E-Autos aus China an.

unsplash / kendall ruth

Unterstützung der Forschungsinstitute der Innovationsallianz Baden-Württemberg

Das Wirtschaftsministerium fördert die Forschungsinstitute der Innovationsallianz Baden-Württemberg mit rund 38,6 Millionen Euro.

  • EURO 2024

Land und Host City Stuttgart freuen sich auf Gastgeberrolle bei Euro 2024 und erhoffen sich positive Effekte

Die Landesregierung und die Host City Stuttgart freuen sich auf die UEFA Europameisterschaft 2024 und sehen in der Gastgeberrolle einen enormen Vorteil für den Standort Baden-Württemberg und die Stadt. Mit einer Vielzahl an Projekten und Veranstaltungen wollen sie die gesteigerte Außenwahrnehmung des Events nutzen und das Land noch besser positionieren.

  • Förderung

Leuchtturmprojekt „Hydrogen Valley Südbaden“

Das Wirtschaftsministerium fördert das trinationales Leuchtturmprojekt „Hydrogen Valley Südbaden“ mit rund 4,5 Millionen Euro aus EU- und Landesmitteln.

Zwei Frauen sitzen sich im Büro gegenüber und unterhalten sich
  • Arbeitsmarkt

Arbeitsmarktzahlen im Mai 2024

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut begrüßt erste leichte Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt in diesem Jahr.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
  • Delegationsreise

Wirtschaftsministerin reist mit Delegation nach Marokko

Erstmal seit langer Zeit reist wieder eine Wirtschaftsdelegation um Ministerin Dr. Hoffmeister-Kraut nach Marokko. Im Mittelpunkt der Reise stehen die Themen Erneuerbare Energie und Wasserstoff. Die Ministerin unterstützt die mitreisenden Unternehmen und Institutionen bei der Anbahnung von Kontakten. Auch politische Gespräche sind geplant.

Eine Frau steht an einem Whiteboard vor erwachsenen Zuhörern.
  • UBG

Baden-Württemberg bundesweit führend bei Unternehmensbeteiligungs- gesellschaften (UBG)

Die Zahl der Unternehmensbeteiligungsgesellschaften (UBG) in Baden-Württemberg ist seit 2020 von elf UBG auf derzeit 17 UBG dynamisch gewachsen.

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp
  • UEFA EURO 2024

Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Rapp informiert sich in Stuttgart über Vorbereitungen zur UEFA EURO 2024

Es sind nur noch wenige Tage bis zum Start der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland. Stuttgart ist ein Hotspot, eine sogenannte Host City mit vier Fan-Zonen und zugleich Mannschaftsquartier der Schweizer Nationalspieler. Alles Gründe, weshalb sich Dr. Patrick Rappin Stuttgart mit Vertreterinnen und Vertretern der Stadt, von Marketing und Hotellerie über die Auswirkungen der EURO 2024 austauschte.

Wort-Bild-Logo der Kampagne Start-up BW. (Bild: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg)
  • Startup BW

Landeswettbewerb „Start-up BW Local – Gründungsfreundliche Kommune“ startet in die vierte Wettbewerbsrunde

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus zeichnet bereits zum viertel Mai die gründungsfreundlichen Kommunen im Rahmen der Landeskampagne Start-up BW aus.

Quelle: unsplash / dylan-gillis
  • Weiterbildung

Weiterbildungsbeteiligung in Baden-Württemberg überdurchschnittlich hoch

Im Jahr 2022 haben in Baden-Württemberg 62 Prozent der Menschen zwischen 18 und 64 Jahre an mindestens einer non-formalen Weiterbildung teilgenommen.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
  • Überbetriebliche Ausbildung

Zwölf Millionen Euro für die überbetriebliche Berufsausbildung

Mit rund zwölf Millionen Euro fördert das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg im Jahr 2024 die Durchführung von überbetrieblichen Berufsausbildungslehrgängen für Auszubildende, die einen Ausbildungsvertrag mit einem baden-württembergischen Unternehmen abgeschlossen haben.

Wort-Bild-Logo der Kampagne Start-up BW. (Bild: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg)
  • Startup BW

Sechs weitere Unternehmen erhalten Förderzusage für Start-up BW Pre-Seed

Sechs Unternehmen haben eine Förderzusage für das Programm Start-up BW Pre-Seed erhalten und können jetzt formal eine Unterstützung von bis zu 200.000 Euro beantragen.

Verleihung Bundesverdienstkreuz
  • Bundesverdienstkreuz

Wirtschaftsministerin überreicht Bundesverdienstkreuz an Professor Norbert Höptner

Der ehemalige Rektor der Hochschule Pforzheim, Europabeauftragte des Wirtschaftsministeriums und Leiter des Steinbeis-Europa-Zentrums wurde ist für seine großen Verdienste um Wirtschaft und Innovation, aber auch für sein hohes ehrenamtliches Engagement im sozialen und kirchlichen Bereich mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

1044. Sitzung des Bundesrates
  • Bundesrat

Land setzt sich im Bundesrat für pharmazeutische Industrie ein

Wirtschaftsministerin setzt sich im Bundesrat für eine Stärkung der medizinischen Forschungslandschaft sowie für die Zulassung und Produktion medizinischer Produkte in Deutschland ein. Im Rahmen der Bundesratsbefassung zum Medizinforschungsgesetz (MFG) bezeichnete die Wirtschaftsministerin die geplanten Maßnahmen als große Chance für die medizinische Forschung in Deutschland.