„Die wesentliche Voraussetzung für die wirtschaftliche Stärke Baden-Württembergs sind unsere qualifizierten Fachkräfte. Und diese werden nicht nur an unseren renommierten Hochschulen ausgebildet, sondern auch in unserem sehr erfolgreichen dualen System der beruflichen Bildung, das inzwischen selbst so etwas wie ein deutscher Exportschlager geworden ist: Es findet weltweit immer mehr Nachahmer, wie auch hier in China“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann beim Besuch der Changping Vocational School in Peking.
Ministerpräsident Kretschmann und Kultusminister Stoch unterzeichneten im Rahmen ihres Besuchs daher auch ein Memorandum of Understanding zur Zusammenarbeit in der beruflichen Bildung mit der Stadtregierung Peking. „Wir wollen unsere bereits seit 2006 etablierte Zusammenarbeit in der beruflichen Bildung um weitere fünf Jahre verlängern. Denn gerade jetzt, da sich Chinas Wirtschaft in einer entscheidenden Umbruchsphase hin zu einer innovationsgetriebenen, stärker auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Volkswirtschaft befindet, kommt es auf das effiziente Zusammenspiel von Theorie und Praxis, von Idee und Anwendung an. Da kann es nur von Vorteil sein, wenn berufliche Schulen und Hochschulen schon bei der Ausbildung künftiger Fachkräfte eng miteinander kooperieren“, betonte der Ministerpräsident.
Weitere Zusammenarbeit im Bereich der beruflichen Bildung
In den vergangenen Jahren habe das Land Baden-Württemberg unter Federführung der Landesakademie für Fortbildung und Personalentwicklung Esslingen rund 5.000 Lehrkräfte aus China in Baden-Württemberg und Peking fortgebildet und zahlreiche Projekte in Angriff genommen. Seit Herbst 2014 werde ein neues KfZ-Projekt mit fünf Schulen des Pekinger Bildungsministeriums und zwei Schulen des Pekinger Arbeitsministeriums umgesetzt. „Die berufliche Bildung in Baden-Württemberg ist ein weltweit bekanntes Markenzeichen und Aushängeschild unseres Landes. Die Zusammenarbeit ist aber keineswegs eine Einbahnstraße. Vom Austausch profitieren beide Seiten“, betonte Minister Stoch.
Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid sagte: „Unternehmen aus Baden-Württemberg sind überall auf der Welt auf gut ausgebildete Fachkräfte angewiesen. Wir unterstützen sie dabei, indem wir in unseren internationalen Kooperationen einen Schwerpunkt auf die berufliche Ausbildung legen. Das zahlt sich aus. Es gibt in China Projekte, in denen Unternehmen aus Deutschland chinesische Mitarbeiter nach dem dualen System zu Industrie- und Werkzeugmechanikern ausbilden.“
Im Rahmen des Schulbesuchs wurde zudem ein Letter of Intent der Handwerkskammer Baden-Württemberg mit dem Bildungsministerium der Stadt Peking unterzeichnet. Hierbei geht es in erster Linie darum, Studierende aus dem Bereich der Berufskollegs mit Schwerpunkt KfZ-Technik ein Auslandspraktikum über die Handelskammer Karlsruhe zu vermitteln.