Beteiligungsfonds

Beteiligungsfondsgesetz: Landesregierung beschließt Einbringung in den Landtag

Berechne Lesezeit
  • Teilen
unsplash / Johannes Plenio

Die Landesregierung hat gestern (22. September) den Weg für das parlamentarische Verfahren für den baden-württembergischen Beteiligungsfonds freigemacht. Ziel des Beteiligungsfonds ist es, das Eigenkapital kleiner und mittlerer Unternehmen in der Corona-Krise zu stärken.

„Wir tun alles, um uns gegen die Folgen der Corona-Pandemie zu stemmen und unserem Mittelstand auch über die Krise hinaus den Rücken zu stärken. Mit Krediten allein ist es aber nicht getan. Liquidität und Kapitalausstattung unserer Unternehmen sind akut bedroht. Es gilt, die Vielfalt unserer Wirtschaft zu erhalten und Arbeitsplätze zu sichern. Mit dem Fonds wollen wir für die nötige Finanzkraft sorgen, um Baden-Württemberg zurück auf einen Wachstumspfad zu führen“, erklärte Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut. Die zur Verfügung stehenden Instrumente seien jedoch mit Bedacht einzusetzen. Der Beteiligungsfonds müsse dabei die Ultima Ratio bleiben.

„Die Pandemie dauert an - und damit bleiben die Fragezeichen hinter der weiteren konjunkturellen Entwicklung in Deutschland und international“, sagte Finanzministerin Edith Sitzmann. „Das macht die Lage gerade für unsere exportorientierte Wirtschaft schwierig. Mit dem Beteiligungsfonds bieten wir Unternehmen eine weitere Unterstützung an: die Eigenkapitaldecke zu stärken, wenn die eigene Kraft ausgeht. Es ist aber klar: Je weniger Betriebe in die Situation kommen, diese Option ziehen zu müssen, desto besser.“

Der Fonds soll großvolumige Hilfen ermöglichen. Dazu gehören Eigenkapital ähnliche Finanzierungsinstrumente genauso wie die Möglichkeit, dass der Staat sich vorrübergehend an Unternehmen beteiligt. Der Fonds richtet sich an Unternehmen, denen anderweitige Hilfen nicht zur Verfügung stehen, die aber grundsätzlich gute Zukunftsperspektiven haben - insbesondere Unternehmen mittlerer Größe, die vom Wirtschaftsstabilisierungsfonds des Bundes nicht profitieren können.

Der Beteiligungsfonds stellt insgesamt ein Volumen in Höhe von einer Milliarde Euro für Maßnahmen zur Verfügung. Die Mindestbeteiligungshöhe pro Unternehmen soll 800.000 Euro betragen. Die Struktur des Fonds orientiert sich am Wirtschaftsstabilisierungsfonds des Bundes und den Vorgaben des befristeten Rahmens der EU-Kommission für staatliche Beihilfen zur Stützung der Wirtschaft angesichts des derzeitigen Ausbruchs von Covid-19. Der Beteiligungsfonds durchläuft im nächsten Schritt das parlamentarische Gesetzgebungsverfahren und benötigt die Zustimmung der Europäischen Kommission. Die Landesregierung trägt dabei Sorge, dass die Rechte des Landtags in Bezug auf die Stabilisierungsmaßnahmen gewahrt werden.

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau wird nach Verabschiedung des Gesetzes durch den Landtag Anlaufstelle für die Anträge der Unternehmen sein. Dem Ministerium für Finanzen obliegt die Verwaltung des Beteiligungsfonds. Die Entscheidung wird in einem interministeriellen Beteiligungsrat von Wirtschafts- und Finanzministerium gemeinsam getroffen.

Weitere Informationen

Der Beteiligungsfonds richtet sich gezielt an baden-württembergische Unternehmen zwischen 50 und 250 Mitarbeitern. Voraussetzung für die Beantragung des Beteiligungsfonds ist unter anderem ein ausgewiesener Jahresumsatz von höchstens 50 Millionen Euro oder eine Jahresbilanzsumme von höchstens 43 Millionen Euro im letzten abgeschlossenen Geschäftsjahr.

Unternehmen, die den Beteiligungsfonds Baden-Württemberg in Anspruch nehmen, sollen insbesondere einen Beitrag zur Stabilisierung von Produktionsketten und zur Sicherung von Arbeitsplätzen leisten. Im Einzelfall können auch größere Unternehmen, die für die Wirtschaftsstruktur im Land besonders relevant sind, Zugang zum Beteiligungsfonds erhalten.

Die Einrichtung des Beteiligungsfonds ist zunächst bis Ende Juni 2021 befristet.

Für Rekapitalisierungsmaßnahmen gilt nach einer Genehmigungsentscheidung der EU-Kommission, dass nur Unternehmen unterstützt werden können,

  • wenn der Betrieb sonst nicht fortgeführt werden kann,
  • keine andere geeignete Lösung zur Verfügung steht und die Unterstützung im gemeinsamen Interesse liegt,
  • die Unterstützung den Betrag nicht übersteigen darf, der erforderlich ist, um die Rentabilität der geförderten Unternehmen zu gewährleisten und ihre Kapitalausstattung wieder auf das Vorkrisenniveau zu bringen,
  • eine angemessene Vergütung vorgesehen ist,
  • die Ausgestaltung der Maßnahmen für die begünstigten Unternehmen bzw. ihre Eigentümer einen Anreiz schafft, die Unterstützung baldmöglichst zurückzuzahlen (u. a. Reglementierungen bei der Vergütung der Geschäftsführung, ein prinzipielles Dividendenverbot und Verbot von Bonuszahlungen an die Geschäftsführung),
  • Vorkehrungen gelten, damit durch die staatliche Rekapitalisierungsbeihilfe keine ungerechtfertigten Vorteile entstehen, die den fairen Wettbewerb im Binnenmarkt beeinträchtigen würden (z. B. ein Übernahmeverbot zur Verhinderung aggressiver Geschäftsexpansion).

Weitere Meldungen

Startup BW WOW Challenge
Startup BW

Regional Cup Aalen: MeinHaus.Digital aus Essingen zieht ins Landesfinale ein

Mit dem Gründungswettbewerb „Start-up BW Elevator Pitch“ sucht das Wirtschaftsministerium bereits zum elften Mal nach den einfallsreichsten Geschäftsideen und besten Gründerinnen und Gründern im Land.

Dummy Image
Allianz Industrie 4.0 Award Baden-Württemberg

Allianz Industrie 4.0 Award Baden-Württemberg

Der Wettbewerb „Allianz Industrie 4.0 Award Baden-Württemberg“ geht in die Bewerbungsrunde 2025. Bewerbungsschluss ist der 17. März 2025.

Innovationspreis 2024
Innovationspreis 2024

Verleihung des 40. Innovationspreises des Landes Baden-Württemberg

Am 25. November fand die feierliche Verleihung des 40. Innovationspreises – Dr. Rudolf Eberle Preis – des Landes Baden-Württemberg durch Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut an Unternehmen aus Wendlingen, Offenburg und Wannweil statt.

Transparenter Ball mit Aufschrift zum 30-jährigen Jubiläum des Landesprogramms Kontaktstellen Frau und Beruf
Frau und Beruf

Landesprogramm Kontaktstellen Frau und Beruf feiert 30jähriges Bestehen

Das 1994 vom Land Baden-Württemberg ins Leben gerufene Landesprogramm Kontaktstellen Frau und Beruf feiert in diesem Jahr sein 30-jähriges Bestehen.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Kick-Off-Veranstaltung

Kick-Off-Veranstaltung Venture-Capital-Roundtable

Um mehr Wagniskapital zu mobilisieren, fand am 22. November in Stuttgart die Kick-Off-Veranstaltung Venture-Capital-Roundtable statt.

Zwei Frauen sitzen vor einem Laptop / ©Kobu Agency / Unsplash
Arbeitsmarkt

Erste landesweite Veranstaltung „Integration von Migrantinnen in den Arbeitsmarkt“

Auf Initiative des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus fand die erste landesweite Veranstaltung „Integration von Migrantinnen in den Arbeitsmarkt“ in Stuttgart statt.

Weiterbildung

Mit KI zur passenden Weiterbildung

Das Weiterbildungsportal fortbildung-bw.de bietet ein neues KI-Tool zum einfachen und schnellen Finden der passenden Weiterbildung.

Startup BW

Regional Cup Ulm

Mit dem Gründungswettbewerb „Start-up BW Elevator Pitch“ sucht das Wirtschaftsministerium bereits zum elften Mal nach den einfallsreichsten Geschäftsideen und besten Gründerinnen und Gründern im Land.

Elevator Pitch Heilbronn
Startup BW

Elevator Pitch Region Heilbronn-Franken 2024

Mit dem Gründungswettbewerb „Start-up BW Elevator Pitch“ sucht das Wirtschaftsministerium bereits zum elften Mal nach den einfallsreichsten Geschäftsideen und besten Gründerinnen und Gründern im Land.

GlobalConnect

Außenwirtschaftskonferenz GlobalConnect 2024 in Stuttgart

Zum achten Mal versammelte die GlobalConnect 2024 am 20. November alle wichtigen Akteure und Akteurinnen aus den Bereichen Außenwirtschaft und Internationalisierung in Stuttgart.

Unternehmensnachfolge

„Unternehmensnachfolge gemeinsam anpacken“

Akteure im Bereich Unternehmensnachfolge treffen sich zur Diskussion des Generationenwechsels in den Unternehmen Baden-Württembergs am 18. November 2024 in Esslingen am Neckar.

Virtueller Datenfluss im Web
Aerospace

THE aerospace LÄND meets Berlin

Luft- und Raumfahrt sind Wachstumsbranchen und Schlüsseltechnologien für das 21. Jahrhundert. Baden-Württemberg will diese Potentiale nutzen und bündelt seine Aktivitäten seit 2023 in der Landesstrategie „THE aerospace LÄND“.

©Kzenon - Fotolia
Bilanzgespräch

13. Bilanzgespräch der Landesinitiative und des Bündnisses „Frauen in MINT-Berufen“

Beim13. MINT-Bilanzgespräch und Jahrestreffen ging es um die vielfältigen Initiativen von Organisationen und Unternehmen in Baden-Württemberg zur Gewinnung von mehr Mädchen und Frauen für zukunftsrelevante MINT-Berufe.

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp
Tourismus

Zumeldung zur Tourismusbilanz im 3. Quartal 2024

„Baden-Württemberg befindet sich weiter auf Rekordkurs: Auch im dritten Quartal verzeichnet das Land Zuwächse bei den Ankunfts- und Übernachtungszahlen.“

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp
Stuttgarter Buchwochen

Eröffnung der Stuttgarter Buchwochen 2024

Vom 13.11.2024 bis zum 01.12.2024 finden zum 74. Mal die Stuttgarter Buchwochen dieses Jahr unter dem Motto „Bücher können was“ statt. Staatssekretär Dr. Rapp eröffnet die Buchwochen mit einem Grußwort.