Wirtschaftsminister Nils Schmid hat sich in Stuttgart mit Unternehmensvertretern aus den Branchen Pharma, Medizintechnik und Biotechnologie, der Landesbranchenverbände des BPI und VCI sowie der Gewerkschaften IG Metall und IGBCE zum Dialog mit der Gesundheitsindustrie getroffen.
Auf der Tagesordnung beim Austausch mit den im Südwesten führenden Unternehmen standen Themen wie Beschäftigung und Arbeitsplätze in der Branche, Aus- und Weiterbildung, steuerliche Forschungsförderung, Gründungsfinanzierung und Fragen wie die Entwicklung von Zulassungsverfahren und Erstattungsbeträgen für Arzneimittel.
„Die Gesundheitswirtschaft ist ein Wachstumssektor mit Potenzial zur Leitbranche“, erklärte Schmid. „Unternehmen der Branchen Pharma, Medizintechnik und Biotechnologie sind standorttreue Arbeitgeber und bieten überdurchschnittlich viele hochqualifizierte, wissensintensive und krisensichere Arbeitsplätze“. Wirtschaftsminister Schmid warb beim Branchendialog dafür, den Beitrag der Gesundheitsindustrie zur Beschäftigung und Wertschöpfung im Land anzuerkennen.
An der Veranstaltung nahmen Vertreter von Boehringer-Ingelheim Deutschland GmbH, Dr. Willmar Schwabe GmbH & Co. KG, Roche Pharma AG, Sanofi Pasteur MSD GmbH, biosyn Arzneimittel GmbH, Wörwag Pharma GmbH & Co. KG (alle Pharma),AesculapAG, KARL STORZ GmbH & Co. KG, LS medcap GmbH, Retina Implant, ADMEDES Schüssler GmbH, inomed Medizintechnik GmbH (alle Medizintechnik), Heidelberg Pharma AG, Cure Vac GmbH, Cellzome AG, a GSK company, Trenzyme GmbH, Gerbion GmbH (alle Biotechnologie) sowie des Bundesverbands der Pharmazeutischen Industrie e. V., des Verbands der Chemischen Industrie e. V., von IG Metall und IG Bergbau, Chemie, Energie sowie vom NMI Reutlingen und BIOPRO teil.
Die Gesundheitswirtschaft geht von Gesundheitsausgaben in Deutschland von ca. 300 Milliarden Euro und in Baden-Württemberg ca. 35 Milliarden Euro aus. Ca. 20 Milliarden Euro werden im Land über die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) verausgabt. Die Gesundheitsausgaben entsprechen gut 10 Prozent der baden-württembergischen Wirtschaftsleistung. In Baden-Württemberg sind ca. 11 Prozent aller Beschäftigten oder insgesamt 600.000 in der Gesundheitswirtschaft angesiedelt. Zur Gesundheitswirtschaft zählen die Anbieter von Dienstleistungen in der stationären und ambulanten Gesundheitsversorgung sowie im Pflegebereich sowie die Gesundheits-Industriebranchen Medizintechnik, Pharma und Biotechnologie.
Der Bereich Medizintechnik weist 2011 einen Marktumsatz in Deutschland von ca. 22 Milliarden Euro auf (in Baden-Württemberg ca. 6 Milliarden Euro). Die Exportquote liegt bei ca. 65 Prozent, Beschäftigte in Deutschland: 175.000 (in Baden-Württemberg ca. 40.000).
Baden-Württemberg ist größter Pharmastandortin Deutschland mit ca. 120 Unternehmen. Der Bereich Pharma weist 2011 einen Marktumsatz von ca. 40 Milliarden Euro (BW 7,9 Milliarden Euro). Die Exportquote liegt bei ca. 63 Prozent (BW 72 Prozent). Beschäftigte in Deutschland 105.000 (BW 28.000).
Der Bereich Biotechnologie erreicht bundesweit 2,6 Milliarden Euro Marktumsatz. Bundesweit gibt es 550 dedizierte Biotechnologieunternehmen mit ca. 16.000 Beschäftigten. Dazu kommen 126 Unternehmen mit biotechnologisch ausgerichteten Bereichen und ca. 18.000 Mitarbeitern. Baden-Württemberg steht mit knapp 100 Biotechnologieunternehmen im Ländervergleich hinter Bayern an zweiter Stelle.
Quelle:
Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg