Bürgschaftsprogramme

Bürgschaftsprogramm der L-Bank wird modernisiert

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Bunter Regenschirm im Regenschauer

Im Rahmen der Modernisierung des Bürgschaftsprogramms wird die Obergrenze für Bürgschaftsübernahmen der L-Bank von fünf auf 15 Millionen Euro erhöht. Der Wirtschaftsausschuss des Landtags hat in seiner Sitzung am 29. Juni 2022 dieser Erhöhung zugestimmt. Parallel dazu hat er die Gewährung einer neuen Rückbürgschaft zugunsten der L-Bank verabschiedet, die bis zu dieser Grenze von 15 Millionen Euro eine 50 prozentige Rückverbürgung des Landes vorsieht. Die neuen Regelungen traten zum 1. Juli 2022 in Kraft.

Bürgschaften zur Unterstützung der Wirtschaft spielen seit jeher eine wichtige Rolle in Baden-Württemberg. Öffentliche Bürgschaften sind ein nachweislich erfolgreiches Förderinstrument für die Unternehmen, das sich auch volkwirtschaftlich positiv auswirkt. Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut betont: „Angesichts der krisenbedingten Herausforderungen und der Transformation modernisieren wir unser Bürgschaftsprogramm und machen öffentliche Bürgschaften noch attraktiver. Wir unterbreiten unseren Unternehmen damit ein wichtiges Angebot zur Liquiditätssicherung.“

Viele Unternehmen benötigen im Rahmen ihrer Hausbankenfinanzierungen zukünftig weitere externe Sicherheiten, weil sich in den letzten Corona-Jahren entweder ihr Eigenkapital weitgehend reduziert hat oder sie notwendige Zukunftsinvestitionen in den Klimaschutz und in die Digitalisierung hohe Investitionsvolumen erforderlich machen. Hoffmeister-Kraut: „Die Modernisierung der Bürgschaftsregelungen soll dazu beitragen, die Kreditversorgung der Unternehmen in Baden-Württemberg insgesamt zu verbessern und so die Leistungskraft und Wettbewerbsfähigkeit der mittelständischen Wirtschaft zu stärken. Durch die Neufassung sollen Bürgschaften als erfolgreiches Förderinstrument zukünftig noch mehr genutzt werden können.“

Die neuen Regelungen traten zum 1. Juli 2022 in Kraft. Edith Weymayr, Vorsitzende des Vorstands der L-Bank, äußerte: „Die Transformation der Wirtschaft – von Digitalisierung bis Dekarbonisierung – braucht Risikopartnerschaft in Finanzierungsfragen. Hierbei sind wir als Förderbank des Landes gefordert. Mit dem neu ausgerichteten Bürgschaftsprogramm sehen wir uns mit dem Blick auf herausfordernde wirtschaftliche Zeiten gut aufgestellt. Wir haben nun ein Förderinstrument zur Hand, mit dem wir – eingebettet in unser gutes Bürgschaftssystem mit der Bürgschaftsbank Baden-Württemberg und den Landesbürgschaften – den Unternehmen und deren Hausbanken ein verlässlicher Partner sein können.“

Im Rahmen der Modernisierung des Bürgschaftsprogramms wird die Obergrenze für Bürgschaftsübernahmen der L-Bank von fünf auf 15 Millionen Euro erhöht. Der Wirtschaftsausschuss des Landtags hat in seiner Sitzung am 29. Juni 2022 dieser Erhöhung zugestimmt. Parallel dazu hat er die Gewährung einer neuen Rückbürgschaft zugunsten der L-Bank verabschiedet, die bis zu dieser Grenze von 15 Millionen Euro eine 50 prozentige Rückverbürgung des Landes vorsieht. Dieses stellt eine angemessene Risikoteilung zwischen Land und L-Bank bei zukünftigen Bürgschaftsübernahmen bis zur neuen Obergrenze von 15 Millionen Euro dar. Oberhalb dieser Grenze werden Landesbürgschaften vergeben, die vom Wirtschaftsausschuss des Landtags entschieden werden. Während der Corona-Pandemie lag die Grenze in den vergangenen zwei Jahren auf Grundlage einer bis zum 30. Juni 2022 befristeten Ausnahmeregelung bei 20 Millionen Euro einschließlich einer 100 Prozent-Rückbürgschaft des Landes und damit höher als bei der jetzt entschiedenen Regelung. „Mit der jetzigen Regelung erreichen wir, dass Bürgschaften als klassisches Finanzierungsinstrument schnell und in einem vertrauten, weil bankenmäßigen Prozess, von der L-Bank zugunsten der Unternehmen entschieden werden können“, hob die Wirtschaftsministerin hervor. „Besondere Fälle, in denen Bürgschaften über 15 Millionen Euro erforderlich sind, wird weiterhin der Wirtschaftsausschuss entscheiden“, erklärte Ministerin Dr. Hoffmeister-Kraut. „Es ist eine Modernisierung mit Augenmaß zugunsten der unternehmerischen Anforderungen an abgesicherte Finanzierungsnotwendigkeiten.“

Zudem erfolgt eine punktuelle Reformierung einzelner Vorschriften zur inhaltlichen Ausgestaltung von Bürgschaftsgewährungen. So ergibt sich insbesondere im Bereich des Finanzierungsanlasses eine Erweiterung: Neben Investitionen sollen künftig regelmäßig auch Betriebsmittelkredite verbürgt werden können. Dieses erleichtert die aktuellen Transformationsanstrengungen vieler Unternehmen. Zudem sollen künftig neben der regulären Bürgschaftsübernahme – in Kombination mit Förderkrediten der L-Bank – nun auch eine Haftungsfreistellung der Hausbank möglich werden. Dadurch wird der Kreditprozess verschlankt und die Kreditvergabe im Interesse der Hausbanken sowie der Kreditnehmenden erleichtert, da Kredit und Haftungsfreistellung in nur noch einem Vertrag geregelt werden können. In bestimmten Finanzierungssituationen können zukünftig außerdem Garantien statt Bürgschaften übernommen werden. Dadurch kann in Einzelfällen eine komplizierte Umstrukturierung der Hausbankenfinanzierungen vermieden werden.

Weitere Meldungen

4 - Motoren für Europa
4 Motoren für Europa

Vier Motoren für Europa

Vier Motoren für Europa: Automobilregionen fordern mehr Rückendeckung der EU bei Strukturwandel der Automobilindustrie.

Auftaktveranstaltung der Frauenwirtschaftstage 2025 im Haus der Wirtschaft in Stuttgart
Frauenwirtschaftstage

21. Frauenwirtschaftstage starten

21. Frauenwirtschaftstage starten zum Thema „Zukunft gestalten: Frauen & Männer stark als Team“

Startschuss für „The Biointelligence"
S-TEC

Wirtschaftsministerin Dr. Hoffmeister-Kraut gibt Startschuss für The Biointelligence

Anlässlich des Biointelligence Summits hat Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, heute (7. Oktober) den Startschuss für das Projekt „The Biointelligence Engine“ gegeben.

Gruppenbild anlässlich der Touristischen Fachveranstaltung in der Landesvertretung in Berlin
Tourismus

Tourismus trifft Innovation

Unter dem Titel „Let´s talk about tourism „Tourismus trifft Innovation“ diskutierten rund 110 Gäste aus Tourismuswirtschaft, Politik, Verwaltung, Verbänden und Hochschulen in der LV Baden-Württemberg in Berlin über die Zukunft des Tourismus.

Glühbirne
Förderung

Land fördert Weiterentwicklung des Kompetenzzentrums Quantencomputing BW

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg fördert die Fortsetzung und Weiterentwicklung des Kompetenzzentrums Quantencomputing Baden-Württemberg (KQCBW) mit rund 8,5 Millionen Euro.

Wirtschaftsgipfel 2025
Wirtschaftsgipfel 2025

For a Stronger European Future: Wirtschaftsgipfel Baden-Württemberg 2025

For a Stronger European Future: Wirtschaftsgipfel Baden-Württemberg – EU 2025 setzt Impulse für die Wirtschaftspolitik Europas.

unsplash / kendall ruth
Handel

Beirat Zukunft Handel/Innenstadt schließt Tätigkeit erfolgreich ab

Seit Ende 2022 hat sich der Experten-Beirat Zukunft Handel/Innenstadt mit aktuellen Fragen des Einzelhandels und der Innenstädte in Baden-Württemberg befasst.

Glühbirne
Arbeitsmarktzahlen

Zumeldung Arbeitsmarktzahlen September 2025

Zumeldung Arbeitsmarktzahlen: Keine Erholung – Arbeitsmarkt muss durchlässiger werden und unbürokratischere Lösungen ermöglichen

Auftaktveranstaltung der Frauenwirtschaftstage 2025 im Haus der Wirtschaft in Stuttgart
Frauenwirtschaftstage

Auftaktveranstaltung der Frauenwirtschaftstage BW 2025

Wirtschaftsministerin betont bei Auftaktveranstaltung der Frauenwirtschaftstage BW 2025 positive Effekte partnerschaftlicher Teamarbeit.

Quelle: unsplash / dylan-gillis
Praktikumswochen

Check Dein Talent: Praktikumswochen starten im Oktober

Vom 13. bis zum 31. Oktober finden wieder die Praktikumswochen Baden-Württemberg statt. Schülerinnen und Schüler können in zahlreiche Unternehmen hineinschnuppern und ausprobieren, welche der vielen Ausbildungsberufe am besten zu ihnen passen.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Bundesrat

Wirtschaftsministerin äußert sich anlässlich der Befassung im Bundesrat

Wirtschaftsministerin betont Bedeutung von Start-ups und KMU zur Stärkung der Verteidigungsfähigkeit Deutschlands

Forum Gesundheitsstandort BW 2025
Gesundheit

Forum Gesundheitsstandort

Forum Gesundheitsstandort: Präventionsallianz soll Gesundheitsvorsorge und Gesundheitskompetenz im Land verbessern.

Kassenarbeitsplatz in einem Supermarkt
Ladenöffnungsgesetz

Änderungen im Ladenöffnungsgesetz

Der Ministerrat hat heute (23. September) die Freigabe zur Anhörung im Rahmen der Änderung des Ladenöffnungsgesetzes beschlossen, um den Betrieb vollautomatisierter Verkaufsstellen klar zu regeln.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Sozialtransfersystem

ifo-Studie Sozialtransfersystem/Hoffmeister-Kraut: grundlegende Neuausrichtung nötig

Wirtschafts- und Arbeitsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut äußert sich zur Veröffentlichung der ifo-Studie „Konzeption eines integrierten Sozialtransfersystems“.

unsplash / kendall ruth
Arbeitsmarkt

Jobcenter werden bei Digitalisierung unterstützt / Start des Pilotprojekts

Drei kommunale Jobcenter in Baden-Württemberg führen mit Unterstützung des Wirtschafts- und Arbeitsministeriums ein innovatives Digitalisierungsprojekt durch.