Bundesrat

Bundesrat-Antrag unterstützt Fintechs

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Hand hält Paragraphen-Symbol in die Sonne

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg stärkt dem noch jungen Wirtschaftssektor der Fintechs – technologiebasierten Finanzdienstleistungen – den Rücken. Das Ministerium hat sich im Bundesrat erfolgreich für einen angemessenen Umgang von Start-ups der Finanzbranche eingesetzt.

Hintergrund sind Planungen der EU, „Payment for Order Flow“ (PFOF) Praktiken – eine Art Provisionen für Broker – pauschal zu verbieten. Das würde jedoch Start-ups der Finanzbranche die Geschäftsgrundlage entziehen, bemängelt das von Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut geführte Wirtschaftsministerium.

„Bevor ein Geschäftsmodell staatlicherseits pauschal und von vornherein sanktioniert, möglicherweise sogar verboten wird, muss doch geklärt sein, welche Risiken für die Marktteilnehmer, also die Verbraucher, damit verbunden sind. Wenn diese Risiken bekannt sind, ist die Frage, wie mit diesen angemessen umzugehen ist, welche Lösungen es gibt. Einfach ein Verbot auszusprechen, kann jedenfalls nicht die Lösung sein“, erklärte Hoffmeister-Kraut.

„Ein Verbot hätte Auswirkungen auf die Start-ups der Finanzbranche insgesamt. Unser Ziel muss jedoch ein Umfeld sein, in dem Fintechs Innovationen entwickeln können. Durch Verbote und Überregulierungen würde die Gründungsbegeisterung sowie das Vertrauen in den Fintech-Standort Deutschland und Europa geschwächt. Ich freue mich, dass unser Einsatz im Bundesrat für eine angemessene Regulierung von Fintechs erfolgreich war.“ Angemessenheit bedeute in diesem Zusammenhang, dass die Regulierung auf evidenzbasierten und verhältnismäßigen Maßnahmen basiert, so die Ministerin.

Der mehrheitlich beschlossene Antrag sieht vor, das Verbot nicht unverzüglich zu erlassen, sondern die noch bis mindestens Mitte März laufende Untersuchung der European Securities and Markets Authority (ESMA) zu den Auswirkungen von PFOF auf den Kapitalmarkt abzuwarten.

Was ist „Payment for Order Flow“?

„Payment for Order Flow“ (PFOF) beschreibt die Praxis, dass Broker Zuwendungen von einem Handelsplatz beziehungsweise dort tätigen Market-Makern dafür erhalten, dass sie ihre Kundenorders an ebendiesen weiterleiten. Dies ermöglicht es den Brokern, keine oder nur sehr geringe Gebühren von den Endkunden zu verlangen. PFOF ist ein wichtiger Bestandteil des Geschäftsmodells von sogenannten Neobrokern wie etwa dem Start-up Trade Republic.

Wie kürzlich eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung festgestellt hat, spricht das kostengünstige Angebot vor allem junge Menschen und oftmals Erstanleger an. Ihnen werde durch die geringen Gebühren bereits früh und mit wenig Vermögen die Möglichkeit eröffnet, am Aktienmarkt zu partizipieren, eine alternative Altersvorsorge aufzubauen sowie Interesse für die Finanz- und Wirtschaftswelt zu entwickeln.

In Teilen der Finanzmarktregulierungskreise wird PFOF kritisch gesehen. Es besteht die Vermutung, PFOF wirke sich negativ auf die Transparenz von Börsenpreisen aus und verursache einen Interessenskonflikt bei den Brokern. Wie sich PFOF tatsächlich auf die Finanzmärkte auswirkt, ist jedoch nicht abschließend geklärt.

Weitere Meldungen

Wort-Bild-Logo der Kampagne Start-up BW. (Bild: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg)
Startup BW

Acht neue Unternehmen im Förderprogramm Start-up BW Pre-Seed

Auch 2025 unterstützen das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus und die L-Bank innovative junge Unternehmen mit dem Programm Start-up BW Pre-Seed in einer sehr frühen Phase ihrer Existenz.

Frau mit KI Brille
Metaverse-Kongress

Beratung zu Metaverse-Technologien, Förderprogrammen und Cybersecurity

Beim großen Metaverse-Kongress „Virtuelle Welten – Chancen im Metaverse erleben“ gibt es für Unternehmen kostenlose Beratungsangebote in den Bereichen staatlicher Förderprogramme, Metaverse-Technologien und Cybersecurity.

Delegationsreise Slowenien
Delegationsreise

Wirtschaftsstaatssekretär reist nach Slowenien

Dr. Patrick Rapp, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, reist heute (15. April) zur Unterzeichnung einer interministeriellen Absichtserklärung nach Ljubljana/Slowenien.

Start-up Idea Cup Bodensee
Start-up BW

Idea Cup Bodensee

Idea Cup Bodensee: LeafSync aus Konstanz zieht ins Landesfinale des „Start-up BW Elevator Pitch 2024/2025“ ein.

Fahne des Landes Baden-Württemberg
Zollpolitik

Baden-Württemberg setzt auf Freihandel und ein starkes Europa

Die Zollpolitik der USA gefährdet die Weltwirtschaft.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Zumeldung

Zumeldung zur Pressemitteilung der EnBW: Klimaneutraler Umbau des Energiesystems

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut äußert sich anlässlich der Veröffentlichung der Studie „Systemkostenreduzierter Pfad zur Klimaneutralität im Stromsektor 2040“ der EnBW (durchgeführt von Aurora Energy Research).

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Förderaufruf

Große Resonanz auf Förderaufruf zur Stärkung des Technologietransfers

Der am 6. Dezember 2024 veröffentlichte Förderaufruf „Praxissprints“ ist auf großes Interesse gestoßen.

Das Logo des Projekts „Handel 2030“.
Handel 2023

Förderaufruf „Intensivberatung Zukunft Handel 2030"

Mit dem heute veröffentlichten Förderaufruf werden Träger gesucht, die landesweit Intensivberatungen für kleine und mittlere Unternehmen aus dem Handel in den Themenfeldern Digitalisierung, Strategie, Übergabe und Nachhaltigkeit anbieten.

Besuch der Hannover Messe
Wirtschaftsstandort

Baden-Württemberg gewinnt Forschungseinrichtung imec

Neue Partnerschaft ermöglicht ein innovatives Netzwerk mit Partnern aus Wissenschaft und Industrie zur Stärkung der digitalen Souveränität Europas.

Besuch der Hannover Messe - Messetag 1
Hannover Messe

Innovationstreiber Baden-Württemberg präsentiert sich auf der Hannover Messe

Vom 31.03. bis 04.04.2025 präsentieren auf der Weltleitmesse der Industrie rund 4.000 Aussteller.

Glühbirne / © seabass creatives / Unsplash
Arbeitsmarkt

Arbeitsmarktzahlen März 2025

Leichter Rückgang der Arbeitslosigkeit – doch Frühjahrsbelebung bleibt aus.

Mikrochip / ©Rutkovski.by
Datenstrategie

Entwicklung einer Datenstrategie für Baden-Württemberg

Um Datenschätze für Baden-Württemberg nachhaltig zu heben und zu nutzen erarbeitet die Landesregierung unter Koordinierung des Ministeriums des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen aktuell eine landesweite Datenstrategie.

Mensch und Roboter begrüßen sich, indem Sie die Knöchel aneinanderdrücken.
Robotik

Positionspapier „Intelligente Robotik der Zukunft“ veröffentlicht

Weichenstellung für die Zukunft: Mit dem Positionspapier „Intelligente Robotik der Zukunft“ positioniert sich Baden-Württemberg als Innovationsstandort für intelligente Mensch-Roboter-Systeme.

AdobeStock_294558695
Tourismus

Tourismusinfrastrukturprogramm 2025

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus hat die Maßnahmen bekannt gegeben, die 2025 aus dem Tourismusinfrastrukturprogramm (TIP) des Landes gefördert werden können.

Gruppenfoto Siegerteam
Start-up BW

Startup:con Tübingen #13: Envima aus Tübingen zieht ins Landesfinale ein

Mit dem Gründungswettbewerb „Start-up BW Elevator Pitch“ sucht das Wirtschaftsministerium bereits zum elften Mal nach den einfallsreichsten Geschäftsideen und besten Gründerinnen und Gründern im Land.