Staatssekretärin Katrin Schütz hat heute (7. Mai) das vom Bundespräsidenten verliehene Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Prof. Dr. Volkert Vorwerk aus Karlsruhe überreicht. Die Ehrung fand im engsten Kreis in den Räumlichkeiten des Palais Solms in Karlsruhe statt. „Sie haben sich um das Recht und um die Aufarbeitung des dunkelsten Kapitels deutscher Rechtsgeschichte verdient gemacht“, würdigte Schütz in ihrer Laudatio.
Neben seiner beruflichen Tätigkeit als zugelassener Rechtsanwalt beim Bundesgerichtshof habe sich Professor Vorwerk ehrenamtlich in zahlreichen Institutionen und Ämtern des Rechts engagiert, so die Staatssekretärin. Sowohl bei der Bundesrechtsanwaltskammer als auch im Deutschen Anwalt Verein habe er sich für die Durchsetzung anwaltlicher Interessen stark gemacht: „Als führendes Mitglied in beiden Berufsorganisationen waren Sie dabei immer wieder auch als Bindeglied und Vermittler gefragt und haben dazu beigetragen, dass in entscheidenden Fragen der Rechtspolitik die Anwaltschaft mit einer Stimme spricht.“
In besonderer Weise aber habe er sich um die Aufarbeitung der nationalsozialistischen Vergangenheit der deutschen Gerichtsbarkeit verdient gemacht. Auslöser seines Engagements war eine Gedenktafel im Gebäude des Bundesgerichtshofs, die an 34 Mitglieder des Reichsgerichts und der Reichsanwaltschaft erinnert. „Sie haben intensive Nachforschungen angestellt, die ergeben haben, dass mindestens 19 der dort genannten Personen nicht Recht, sondern Unrecht gesprochen hatten oder an nationalsozialistischem Unrecht beteiligt waren. Auch Ihrem Engagement ist es zu verdanken, dass ein Forschungsvorhaben in Auftrag gegeben wurde, um anhand der Gedenktafel die nationalsozialistische Vergangenheit des Gerichts umfassend wissenschaftlich aufzuarbeiten“, so Schütz.
Zur Person
Prof. Dr. Volkert Vorwerk wurde 1947 in Hamburg geboren. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Hamburg und der Promotion in Kiel arbeitete er zunächst als Justiziar und Leiter der Rechts- und Patentabteilung eines pharmazeutischen Unternehmens, später als Rechtsanwalt. 1995 erfolgte die Zulassung als Rechtsanwalt beim Bundesgerichtshof in Karlsruhe. Neben seinem beruflichen Engagement hat sich Professor Vorwerk in der Ausbildung des juristischen Nachwuchses, in der Selbstverwaltung der Anwaltschaft und bei der Aufarbeitung der Vergangenheit der deutschen Justiz große Verdienste erworben.
Das Bundesverdienstkreuz wurde 1951 vom damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss gestiftet. Es wird an in- und ausländische Frauen und Männer für besondere Verdienste um die Bundesrepublik Deutschland verliehen. Es handelt sich um die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht. Sie wird verliehen vom jeweiligen Bundespräsidenten in Anerkennung besonderer, über das normale Maß hinausgehender Leistungen auf politischem, kulturellem, geistigen und ehrenamtlichen Gebiet.