„Der Umsatz je Kreativunternehmen liegt in Baden-Württemberg um 140.000 Euro höher als in der bundesweiten Kultur- und Kreativwirtschaft. Das steht für eine überdurchschnittlich gewerblich orientierte Kultur- und Kreativwirtschaft mit einer tragfähigen Wachstumsperspektive“, erklärte Peter Hofelich, Beauftragter der Landesregierung für Mittelstand und Handwerk, beim 2. Forumsgespräch Kreativwirtschaft Baden-Württemberg des Ministeriums für Finanzen und Wirtschaft in Ludwigsburg.
Bei der Vorstellung von Eckdaten des ‚Datenreports 2012 zur Kultur- und Kreativwirtschaft in Baden-Württemberg’ wies der Verfasser des Datenreports, Michael Söndermann vom Kölner Büro für Kulturwirtschaft darauf hin, dass insgesamt 218.000 Erwerbstätige in rund 30.000 Unternehmen ein Umsatzvolumen von 22 Milliarden Euro erwirtschafteten. Die Zahl der Selbständigen und Unternehmen der Kultur- und Kreativwirtschaft habe einen Anteil von 6,9 Prozent an der Gesamtwirtschaft des Landes, bei den Erwerbstätigen sind es 4 Prozent. „Die Kultur- und Kreativwirtschaft zählt zu den stärksten Wirtschaftsbranchen in Baden-Württemberg“, so Hofelich. „Sie ist eines von sechs Wachstumsfeldern, auf die es wirtschaftspolitisch für Baden-Württemberg ankommt.“ Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (116.000) und Selbständige (30.000) bilden den Kernbereich der Arbeitslätze in der Kultur- und Kreativwirtschaft.
Gute Instrumente zur Stärkung der Kultur- und Kreativwirtschaft sieht Hofelich in den bisherigen Ergebnissen des wirtschaftspolitischen Branchendialogs. Ein Ergebnis seien die im Oktober 2012 gestarteten branchenspezifischen „Sprechstunden-Specials Kreativwirtschaft“ und die „AG Branchenkompetenz Kreativwirtschaft“, in der sich auf Initiative von Hofelich branchenrelevante Organisationen des Landes zusammen gefunden haben, um der Kreativwirtschaft den Zugang zu Finanzierungen zu erleichtern.
"Daten zur Umsatzentwicklung zeigen für die Jahre 2011 und 2012 einen weiteren Aufwärtstrend der Kultur- und Kreativwirtschaft des Landes an“, hob Hofelich hervor. In Baden-Württemberg verzeichneten 2010 die Musikwirtschaft (+4,7 Prozent), die Designwirtschaft (+10,9 Prozent), die Werbewirtschaft (+6,5 Prozent), der Pressemarkt (+4,4 Prozent), der Architekturmarkt (+5,3 Prozent), die Rundfunkwirtschaft (+7,5 Prozent) und der Kunstmarkt (+13 Prozent) deutlich bessere Umsatzentwicklungen als im Bundesdurchschnitt.
Ergänzend zum Datenreport 2012 wurden in Ludwigsburg von Professor Martin Engstler die Ergebnisse der Studie „Trendbarometer Kreativwirtschaft Baden-Württemberg 2012“ beleuchtet, die von der Stuttgarter Hochschule der Medien in Kooperation mit der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg erstellt wurde. Die wichtigsten unternehmerischen Herausforderungen sind laut der Studie der steigende Aufwand zur Kundengewinnung, der Preiswettbewerb, der zunehmende Innovationsdruck, der Mangel an qualifizierten Fachkräften und der Zugang zu Finanzierungsquellen. Kooperationen und Netzwerke werden in der Studie als zunehmend wichtig werdende Instrumente zum Ausbau des eigenen Leistungsprofils und zur Erschließung neuer Ziel- und Kundengruppen gesehen.
Quelle:
Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg