Heute wurde in der Wilhelma das neue Haus für die afrikanischen Menschenaffen nach rund 3 Jahren Bauzeit feierlich eingeweiht. Es bietet Lebensraum für die Gorillas und Bonobos des Zoologisch-Botanischen Gartens.
Die Baukosten betragen 20 Millionen Euro. Hinzu kommen 2 Millionen Euro für die Ausstattung. Der Verein der Freunde und Förderer der Wilhelma beteiligt sich mit 9,5 Millionen Euro an den Kosten.
"Das neue Menschenaffenhaus ist ein Meilenstein in der baulichen und zoologischen Weiterentwicklung der Wilhelma. Damit ermöglichen wir Haltungsbedingungen für die Tiere nach modernsten Standards. Und die Wilhelma erhält einen neuen Besuchermagneten. Als langjähriges Mitglied des Freundeskreises und als zuständiger Minister freue ich mich daher ganz besonders, dieses Haus eröffnen zu dürfen“, sagte der Minister für Finanzen und Wirtschaft Nils Schmid am Dienstag bei der Einweihung. Prof. Dr. Dieter Jauch, Wilhelmadirektor, ergänzt: „Wir sind stolz, dass wir mit diesem Projekt das Tor in die Zukunft der Wilhelma weit aufgestoßen haben.“
Einer der wichtigsten Vorteile ist das große Platzangebot in der neuen Anlage. Allein im Gebäude stehen den Affen rund 800 m² Gehegefläche und rund 200 m² Rückzugsbereich zur Verfügung. Hinzu kommen Außengehege von insgesamt über 3.400 m². Das Außengehege der Gorillas ist rund 30mal größer als bisher. Insgesamt erstreckt sich die neue Anlage über rund einen Hektar. Doch nicht nur die Größe zählt. Die Anlage wird durch ihre Struktur auch dem jeweiligen Sozialsystem von Gorillas und Bonobos besser gerecht, sie bietet den Tieren eine ihrer Natur entsprechende Gehegeeinrichtung, mehr Komfort und mehr Beschäftigungsmöglichkeiten.
Die europäische Aufzuchtstation für Gorillakinder, die von ihren Müttern nicht versorgt werden können, ist jetzt so in die Anlage integriert, dass die Kleinen das Zusammenleben in einer Gorillafamilie jederzeit beobachten und so artgemäßes Verhalten lernen können. Und die Besucher der neuen Menschenaffenanlage erwarten viele neue Einblicke und ein großes Angebot an Informationen, ob auf Schautafeln, via interaktiven Medienstationen oder im Besucher-Kino.
Nicht zuletzt wurde der Neubau bestmöglich an die Topographie des Geländes angepasst und zugleich das Dach begrünt. "Die Wilhelma ist nicht nur Zoo, sondern in Verbindung mit den historischen Gebäuden und dem botanischen Garten ein besonders wertvolles Kulturdenkmal unseres Landes. Daher ist es sehr wichtig, dass das neue Menschenaffenhaus auf diese Umgebung Rücksicht nimmt und sich einfügt", so Schmid.
Patenschaft für Affenbaby
Zugleich übernahm Minister Schmid in Vertretung des Ministeriums für Finanzen und Wirtschaft die Patenschaft für das Affenbaby Lubao. Die Bonobos hatten am 30. März Nachwuchs bekommen. Lubao ist damit der jüngste Affe, der in das neue Affenhaus eingezogen ist. "Die Patenschaft habe ich sehr gerne übernommen. Sie ist Zeichen meiner Verbundenheit mit der Wilhelma", erklärte der Minister abschließend.