"Die Neuausrichtung der Energie- und Klimapolitik ist ein Schwerpunkt der Landesregierung. Für die Energiewende in Baden-Württemberg leisten die Landesgebäude einen wichtigen Beitrag. Allein im letzten Jahr wurden 130 energetische Sanierungsmaßnahmen an landeseigenen Gebäuden mit einem Gesamtumfang von über 60 Millionen Euro umgesetzt. Damit wurden 2011 so viele energetische Maßnahmen wie noch nie durchgeführt“, sagte der Minister für Finanzen und Wirtschaft Nils Schmid in Stuttgart.
Bilanz 2011
Bestandteil der Maßnahmen waren energetische Verbesserungen an den Gebäudehüllen sowie Optimierungen der Anlagentechnik. Die Energieeffizienz und die energetische Qualität der Gebäude konnte nachhaltig verbessert werden. Mit den realisierten Maßnahmen werden jährlich rund 25 Millionen Kilowattstunden Wärme und 4 Millionen Kilowattstunden Strom eingespart. Damit werden 7.500 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr vermieden. Dies entspricht etwa einer Vermeidung von jährlich 2,5 Millionen Litern Heizöl (über 1.000 Vier-Personen-Haushalte). „Die Maßnahmen reduzieren die Energiekosten um über 3 Millionen Euro pro Jahr und tragen dadurch zur Haushaltsentlastung bei,“ so der Minister.
Mittel für energetische Sanierung
"Wir wollen hier aber nicht stehenbleiben, sondern das energetische Einsparpotenziale der Landesgebäude konsequent erschließen. Daher hat die Landesregierung im letzten Nachtragshaushalt 2011 bereits 100 Millionen Euro zusätzliche Mittel für den Abbau des Sanierungsstaus der Landesgebäude bereitgestellt". Dabei waren energetische Optimierungen Bestandteil fast aller Maßnahmen. "Für das Jahr 2012 werden weitere 70 Millionen Euro für energetische Maßnahmen an Landesgebäuden zur Verfügung gestellt. Das bedeutet eine noch nie dagewesene Beschleunigung der energetischen Sanierung von Landesgebäuden,“ erklärte Schmid.
Einen wesentlichen Beitrag zur Verstärkung der energetischen Sanierung leistet vor allem ein 2012 aufgelegtes Sonderprogramm. Im Rahmen eines verwaltungsinternes Contracting (verwaltungsinterne Refinanzierung) werden zusätzlich 50 Millionen Euro bereitstellt. Damit werden in den Jahren 2012 bis 2014 energetische Maßnahmen vorfinanziert. Eine Refinanzierung erfolgt über die eingesparten Energiekosten.
Zielsetzung
Zudem erarbeitet das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft aktuell ein Energie- und Klimaschutzkonzept für Landesliegenschaften. Darin werden die mittelfristigen Klimaschutzziele fortgeschrieben und notwendige Maßnahmen festgelegt. Auf der Grundlage der bereits begonnenen Maßnahmen werden wir die CO2- Emissionen für Landesgebäude bereits bis 2020 um 40 Prozent gegenüber dem Referenzjahr 1990 verringern. Dazu trägt auch die vorgesehene komplette Umstellung der Landesgebäude auf Ökostrom bei."
Beispiele für energetische Maßnahmen 2011
- Anschluss des Klosters Ochsenhausen an die kommunale Nahwärmeversorgung (Fernwärme aus Biomasse), Investition 550.000 Euro, Einsparung Wärme 2,6 Millionen kWh/Jahr, CO2-Minderung 525 Tonnen/Jahr
- Einbau einer Wärmerückgewinnungsanlage in den raumlufttechnischen Anlagen an der Universität Ulm, Investition 2,9 Millionen Euro, Einsparung Wärme 3,8 Millionen kWh/Jahr, CO2-Minderung 620 Tonnen/Jahr
- Gesamtsanierung des Heizungsnetzes auf dem Gebiet der Bereitschaftspolizei Göppingen, Investition 2,1 Millionen Euro, Einsparung Wärme und Strom 1,7 Millionen kWh/Jahr, CO2-Minderung 320 Tonnen/Jahr
- Errichtung eines Nahwärmenetzes auf dem Gebiet der Hochschule Weingarten, Investition 790.000 Euro, Einsparung Wärme 560.000 kWh/Jahr, CO2-Minderung 370 Tonnen/Jahr
- Einbau einer Pelletheizung mit Blockheizkraftwerk (BHKW) im Kloster Schöntal, Investition 1,3 Millionen Euro, Einsparung Wärme und Strom 350.000 kWh/Jahr, CO2-Minderung 320 Tonnen/Jahr
- Einbau einer Hackschnitzel-Heizung mit BHKW in der JVA Rottenburg, Investition 3,3 Millionen Euro, Einsparung Wärme und Strom 4,5 Millionen kWh/Jahr, CO2-Minderung 740 Tonnen/Jahr
Quelle:
Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg