Mobilität

Entwicklung kooperativer Mobilitätskonzepte im Ländlichen Raum

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Glühbirne

Das Land fördert sieben Projekte zur Entwicklung nachhaltiger Mobilitätskonzepte im Ländlichen Raum mit insgesamt rund 1,7 Millionen Euro. Ministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut MdL, Minister Peter Hauk MdL und Minister Winfried Hermann MdL gaben heute (8. Mai) in Stuttgart die im Rahmen eines Ideenwettbewerbs ausgewählten Pilotprojekte bekannt. Der Wettbewerb ist Teil des ressortübergreifenden Impulsprogramms für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.

„Der Wettbewerb war ein voller Erfolg. Mit den kreativen Konzepten für innovative Geschäftsmodelle verschaffen wir auch kleineren Ortschaften zielsicher Anschluss an Mobilität. Damit stärken wir den Ländlichen Raum nachhaltig und unterstützen außerdem unsere Automobilunternehmen vor Ort“, sagte Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut.

„Erreichbarkeit ist das wesentliche Leitmotiv eines zukunftsfähigen Ländlichen Raums. Mit den ausgewählten Pilotprojekten fördern wir innovative Mobilitätskonzepte, die sich durch bürgerschaftliches Engagement auszeichnen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt festigen“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk.

Verkehrsminister Winfried Hermann sagte: „Im Ländlichen Raum gibt es spannende Initiativen und Konzepte für eine klimaschonende Mobilität. Dazu zählt die gemeinsame Nutzung von Fahrzeugen in Form des Carsharings, von Auto-Abos oder durch Vereinsfahrzeuge. Wenn bürgerschaftliche Gruppen, Firmen und öffentliche Einrichtungen zusammenarbeiten, können tolle Mobilitätskonzepte umgesetzt werden. Diese müssen für die jeweiligen Gegebenheiten vor Ort passen. Daher bieten Initiativen, die vor Ort entstehen, hervorragende Chancen.“

Gerade der Ländliche Raum steht hinsichtlich der Mobilitätswende und dem sich wandelnden Nutzerverhalten vor großen Herausforderungen. Für die attraktive Ausgestaltung des ÖPNV-Angebots und die Bereitstellung einer bedarfsgerechten Ladeinfrastruktur sind in dünnbesiedelten Regionen passgenaue Lösungsansätze erforderlich. Häufig ergänzen dort bürgerschaftlich getragene Aktivitäten das mobile Angebot als Alternative zum eigenen Auto.

Um bestehende oder neu zu schaffende Strukturen und mobile Dienste zu stärken, auszubauen und zu professionalisieren, hatte das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau gemeinsam mit den Ministerien für Verkehr und dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz einen Ideenwettbewerb mit dem Titel „Kooperative Mobilitätskonzepte im Ländlichen Raum: Wie lassen sich bürgerschaftliche oder unternehmerische Sharing-Konzepte durch Autohäuser/-werkstätten/-händler professionell unterstützen?“ ausgerufen. Ziel des Wettbewerbs war die Förderung der gesellschaftlichen Teilhabe und des Zusammenhalts durch eine Verbesserung der Erreichbarkeitsverhältnisse vor Ort sowie die Begleitung der Projektumsetzung durch eine umfassende und aktive Bürgerbeteiligung.

Insgesamt reichten elf kommunale Träger zusammen mit kleinen und mittleren Unternehmen aus dem Kfz-Bereich und teilweise unter Beteiligung von Vereinen und Forschungseinrichtungen Konzepte für den Ländlichen Raum ein. Von den von einer unabhängigen Jury für eine Förderung ausgewählten sieben Projekten erhalten die ersten fünf nun eine Zuwendung des Landes. Die weiteren zwei Projekte werden in den kommenden Wochen ebenfalls eine Förderung erhalten, sobald alle relevanten Unterlagen vorliegen. Auswahlkriterien für die Projekte waren die Förderung der gesellschaftlichen Teilhabe und des Zusammenhalts durch eine Verbesserung der Erreichbarkeitsverhältnisse im Ländlichen Raum, die Begleitung der Projektumsetzung durch Bürgerbeteiligung sowie die Stärkung bestehender und die Förderung künftiger Vereinsstrukturen und deren Kooperation mit professionellen Services, Geschäftsmodellen und Unternehmen vor Ort.

Die geförderten Projekte können sofort starten und haben eine Laufzeit bis 31. Dezember 2021. Während der gesamten Projektlaufzeit werden die Projekte vom Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO wissenschaftlich begleitet. Das Fraunhofer IAO berät die Konsortien zu fachlichen Fragen und erstellt abschließend einen Leitfaden als Blaupause für Kfz-Gewerbe, Mobilitätsbetreiber und Kommunen, sodass erfolgreiche Projektergebnisse in der Breite umgesetzt werden können.

Folgende fünf Projekte erhalten nun eine Zuwendung:

„KOOP Mobi Renningen“ (Förderung: 247.239 Euro)

Basierend auf dem bestehenden Carsharing-Konzept ist die Entwicklung eines zukunftsfähigeren und umfassenderen Mobilitätskonzeptes geplant, das die E-Mobilität stärker adressiert und dafür unter anderem E-Lastenräder beinhaltet. Umgesetzt werden sollen die Erweiterung des Dienstleistungsangebotes für das KFZ-Gewerbe, eine Absicherung des bürgerschaftlich organisierten Carsharings, ein Lern- und Entwicklungsraum für die Stadt Renningen durch Bürgerbeteiligung sowie die Entwicklung von lokalen Kooperationen zwischen ehrenamtlich tätigen Personen, Verwaltung, Wirtschaft sowie Bürgerinnen und Bürgern. Teil des Konsortiums sind neben der Stadt Renningen die Kühnle KFZ-Meisterbetriebe e. K. sowie der Ökostadt Renningen e. V.

„Bürgerladenetz BW“ (Förderung: 329.443 Euro)

Geplant ist der Aufbau eines Bürgerladenetzes mittels einer ChargeSharing-Plattform zur Beteiligung von privaten und gewerblichen Ladesäulenanbietern im Raum Sigmaringen. Privat oder gewerblich genutzte Wallboxen werden der Allgemeinheit zu Verfügung gestellt und dadurch die Ladeinfrastruktur maßgeblich erweitert. Das Konsortium setzt sich aus der Firma chargeIQ, der Stadt und den Stadtwerken Sigmaringen, der Stadtmobil Südbaden AG und der Hochschule Albstadt-Sigmaringen zusammen.

„Elektro-mobiler Bürger im Kreis Calw“ (Förderung: 62.529 Euro)

Dieses Projekt beinhaltet die Ausweitung des Bürgerbusses und die zukunftsträchtige Bildung von Mobility Hubs an ÖPNV-Stationen. Das Geschäftsgebiet des vorhandenen Carsharings wird ausgedehnt und so allen Bürgerinnen und Bürgern zu Verfügung gestellt. Zwei bestehende E-Fahrzeuge sollen an Wochenenden und Feiertagen auch der Feuerwehr, den Kirchen, Gruppen und Vereinen in der Gemeinde zur Verfügung gestellt werden. Die beantragenden Partner sind die Gemeinde Oberreichenbach, die Deer GmbH sowie die Alfred Lohre GmbH & Co. KG für den Kfz-Bereich.

„Kooperative Mobilitätskonzepte im Ländlichen Raum Pfalzgrafenweiler“ (Förderung: 332.455 Euro)

Durch eine Kooperation der Partner (Weiler Wärme eG, Service Center Kossmann, Gemeinde Pfalzgrafenweiler) soll die Verbesserung der Mobilität in Pfalzgrafenweiler erreicht werden. Aspekte wie Carsharing, Automiete, Firmenfuhrparks, Elektromobilität, Services und Ehrenamt werden zu einem für den Ländlichen Raum passenden Gesamtkonzept vereint.

„PROSUMUS Vereinsshuttle (Bürgerfahrdienst)“ (Förderung: 84.221 Euro)

Ziel des Projekts in Oftersheim bei Schwetzingen ist der Einsatz eines Bürger-busses, um Kinder, Jugendliche und Senioren an Vereins- und Kirchenaktivitä-ten teilhaben zu lassen. Die Bündelung der Fahrten erfolgt durch die PROSUMUS GmbH. Für etwaige Kompensationsfahrten wird ein Taxi-Unternehmen eingebunden. Im Rahmen des Projektes haben sich die Gemeinde Oftersheim, die HG Oftersheim/Schwetzingen Spielbetriebsgesellschaft mbH, TAXI-on-TOUR, der TSV 1895 Oftersheim e. V. und die Evangelische Kirchengemeinde zusammengeschlossen.

Die folgenden zwei Projekte werden bei Vorliegen der vollständigen Unterlagen eine Zuwendung erhalten:

  • Projekt „BürgerABO“ in Büchenbronn
  • Projekt „Automatisierte Bürgershuttles“ in Künzelsau

Weitere Meldungen

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Arbeitsmarktzahlen

Zumeldung: Arbeitsmarktzahlen im Dezember 2024

Anlässlich der Veröffentlichung der neuen Arbeitsmarktdaten für Baden-Württemberg äußert sich Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut

Hoffmeister-Kraut übernimmt Vorsitz der Wirtschaftsministerkonferenz

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut wird zum 1. Januar 2025 den Vorsitz der Wirtschaftsministerkonferenz (WMK) übernehmen. Der Vorsitz wird Baden-Württemberg turnusmäßig für insgesamt zwei Jahre bis Ende 2026 übertragen.

Paragraph auf Europaflagge

Wichtiger Schritt: Verhandlungsabschluss zwischen der EU und der Schweiz

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, bezeichnete den am 20. Dezember verkündeten Verhandlungsabschluss zwischen der EU und der Schweiz als „wichtigen Schritt“, dem nun zügig weitere folgen müssten.

Move your idea
Start-up BW

Move Your Idea: Rocket Stabilizer zieht ins Landesfinale ein

Mit dem Gründungswettbewerb „Start-up BW Elevator Pitch“ sucht das Wirtschaftsministerium bereits zum elften Mal nach den einfallsreichsten Geschäftsideen und besten Gründerinnen und Gründern im Land.

Glühbirne
Konjunktur

IAW und Universität Hohenheim legen Konjunkturprognose vor

Das Tübinger Institut für angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) in Zusammenarbeit mit der Universität Hohenheim legte seine aktuelle Konjunkturprognose für Baden-Württemberg vor.

Glühbirne / © seabass creatives / Unsplash
Innenstadtberater

Rund 1,7 Millionen Euro für regionale Innenstadtberater bis Ende 2026

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus fördert regionale Innenstadtberater in Baden-Württemberg bis Ende 2026 mit weiteren rund 1,7 Millionen Euro.

Start-up BW

„Abnoba“ gewinnt 5. Start-up BW Female Founders Cup

Beim fünften Start-up BW Female Founders Cup am 16. Dezember 2024 haben Gründerinnen und Start-ups von Frauen ihre Geschäftsideen vor Fachjury und Publikum präsentiert.

Quelle: unsplash / dylan-gillis
Betriebliche Weiterbildung

Betriebliche Weiterbildung erstmals wieder auf Vor-Corona-Niveau

Im Auftrag des Wirtschaftsministeriums hat das Tübinger Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung e. V. (IAW) den Bericht „Betriebliche Fort- und Weiterbildung in Baden-Württemberg 2023“ veröffentlicht.

Förderung

Wirtschaftsministerium investiert in wegweisende Halbleitertechnologie

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg fördert die Weiterentwicklung der Forschungsinfrastruktur des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Festkörperphysik (IAF) in Freiburg mit 4,35 Millionen Euro.

Regional Cup Pforzheim - Gewinner
Start-up BW

Regional Cup Nordschwarzwald: OnlyGreens aus Ispringen zieht ins Landesfinale ein

Mit dem Gründungswettbewerb „Start-up BW Elevator Pitch“ sucht das Wirtschaftsministerium bereits zum elften Mal nach den einfallsreichsten Geschäftsideen und besten Gründerinnen und Gründern im Land.

Virtueller Datenfluss im Web
Förderung

12,7 Millionen Euro Förderung für das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus beteiligte sich im Jahr 2024 mit einer Förderung in Höhe von rund 12,7 Millionen Euro an der Grundfinanzierung des DLR e.V.

Eine Roboterhand tippt auf einem Monitor aus Glas
Förderprojekt

Förderprojekt des Wirtschaftsministeriums startet - Reallabor

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg fördert ein Reallabor für rechtskonforme Künstliche Intelligenz und Robotik mit 495.000 Euro bis Dezember 2025.

Baden-Württemberg Repräsentanz

Staatssekretär eröffnet neue Räume des Baden-Württemberg-UK-Office in London

Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Patrick Rapp ist in das Vereinigte Königreich gereist, um die neuen Räume der Baden-Württemberg Repräsentanz, das Baden-Württemberg–UK-Office, im Stadtteil Middle Temple in London zu eröffnen.

Eine Bildmontage zur Illustration von Künstlicher Intelligenz: Hand zeigt auf ein Gehirn

Förderaufruf: Invest BW - Praxissprints

Im Rahmen von Invest BW fördert das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Praxissprints, um den Technologietransfer im Land zu beschleunigen und Forschungsergebnisse in die Praxis zu überführen.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Ausbildung

Weitere 4 Mio. Euro für Integration von Zugewanderten in Ausbildung für 2025 und 2026

Das Wirtschaftsministerium verlängert das Kümmerer-Programm für die Jahre 2025 und 2026. Gefördert werden 43,5 Kümmerer-Vollzeitstellen bei 23 Kammern, Bildungsträgern und Landkreisen mit weiteren rund 4 Millionen Euro.