Die Partner des Ausbildungsbündnisses legen heute zum ersten Mal gemeinsam mit den Gewerkschaften ihre Bilanz der Situation auf dem Ausbildungsmarkt in Baden-Württemberg vor. „Damit wird ein wichtiger Schritt zur Bündelung aller Kräfte gemacht, um die duale Ausbildung zu stärken", sagte Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid am Freitag (10. Juni 2011) in Stuttgart im Anschluss an das Spitzengespräch zur Ausbildungssituation in Baden-Württemberg.
Schmid betonte die Attraktivität einer Berufsausbildung. Für die Unternehmen ginge es angesichts zurückgehender Schülerzahlen darum, ausreichend Jugendliche als Nachwuchskräfte zu gewinnen. An die Jugendlichen appellierte Schmid: „Baden-Württemberg braucht viele Jugendliche, die sich für eine betriebliche Ausbildung und so für eine attraktive Zukunftsperspektive entscheiden".
Die Bündnispartner – vertreten durch die Leiterin der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit, Eva Strobel, den Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Region Stuttgart, Andreas Richter, den Präsidenten der Stuttgarter Handwerkskammer, Rainer Reichhold, den Hauptgeschäftsführer der Landesvereinigung Baden-Württembergischer Arbeitgeber Peer-Michael Dick, den Vorsitzenden des Deutschen Gewerkschaftsbundes Baden-Württemberg Nikolas Landgraf, sowie Ministerialdirigent Klaus Lorenz im Kultusministerium – lobten die diesjährige gemeinsame Bilanz, die angesichts der Herausforderungen für die Berufsausbildung eine hervorragende Voraussetzung für künftige gemeinsame Aktivitäten sei.
Zum 31.12.2010 wurden 75.490 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen. Zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres am 30.9.2010 waren bei den Arbeitsagenturen und Jobcentern 520 unversorgte Bewerber gemeldet, demgegenüber standen 2.639 unbesetzte Ausbildungsstellen. Die Zahlen zeigen, dass die Wirtschaftskrise gut überstanden ist.
Für das Jahr 2011 erwarten die Bündnispartner vor dem Hintergrund des anhaltenden Wirtschaftsaufschwungs, der Fachkräftedebatte und der neuen Schwerpunktsetzung im Bündnis noch eine deutliche Steigerung der betrieblichen Ausbildungsangebote. Dabei müssten Angebot und Nachfrage durch passgenaue Vermittlung von Bewerbern und Ausbildungsplatzangeboten noch besser ausgeglichen werden. Ausbildungsplätze dürften nicht unbesetzt bleiben. Die Bündnispartner setzen sich außerdem dafür ein, mehr Jugendliche für den direkten Einstieg in eine duale Ausbildung zu gewinnen. Der Schwerpunkt der Bündnisarbeit solle auf den beiden gleichrangigen Zielen „Attraktivität der dualen Ausbildung erhöhen" und „Potenziale benachteiligter Jugendlicher ausschöpfen" liegen.
Um diese Ziele zu erreichen sind insbesondere folgende Maßnahmen vorgesehen:
- zusätzliche Vermittlungsaktionen von Kammern und Arbeitsagenturen im Frühsommer 2011
- die erstmalige Durchführung von Sommerkollegs für Hauptschulabgänger ohne Ausbildungsplatz im Sommer 2011
- eine Informationskampagne zugunsten der dualen Ausbildung mit dem Schwerpunkt auf Ausbildungsbotschafter.
„Eine erste Zwischenbilanz des aktuellen Ausbildungsjahres, das im September beginnt, werden wir im Herbst-Spitzengespräch vorlegen“, kündigte Minister Schmid abschließend an.
Quelle:
Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg