Klimaschutz

Erster Schritt zur weitgehend klimaneutralen Landesverwaltung

Berechne Lesezeit
  • Teilen

Das Kabinett hat das Umweltministerium beauftragt, bis Mitte kommenden Jahres ein Konzept zur Verwirklichung der weitgehend klimaneutralen Landesverwaltung auszuarbeiten. Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Finanz-und Wirtschaftsminister Dr. Nils Schmid und Umweltminister Franz Untersteller hoben besonders die Vorbildfunktion des Landes beim Klimaschutz und der Reduktion der Treibhausgasemissionen hervor: „Unser Ziel ist es, zur Vorzeigeregion beim Klimaschutz zu werden. Mit den heutigen Beschlüssen unterstreichen wir die Ernsthaftigkeit dieses Vorhabens und gehen den ersten Schritt zur Umsetzung.“

Wichtigster Teilbereich des Konzepts seien die Landesliegenschaften, erklärte Schmid. Hier strebe die Landesregierung eine Reduktion der CO2-Emissionen um 40 Prozent bis 2020 und um mindestens 60 Prozent bis 2030 (im Vergleich zu 1990) an. Für die Landesgebäude habe das Kabinett heute bereits einen umfassenden Maßnahmenkatalog beschlossen. Spätestens 2040 solle die weitgehend klimaneutrale Landesverwaltung erreicht sein. Ministerpräsident Winfried Kretschmann betonte: „Klimaschutz führt über die Gebäudesanierung. Was für den privaten Gebäudebestand gilt, gilt auch für landeseigene Gebäude. Unser Ziel ist eine Sanierungsrate von zwei Prozent und die Minderung der CO2-Emissionen um 60 Prozent bis 2030.“

Schmid kündigte an, dass das Land für die Gebäudesanierung in den kommenden Jahren deutlich mehr Geld ausgeben werde als in der Vergangenheit: „Um den Sanierungsstau aufzulösen, haben wir in 2011 und 2012 bereits rund 150 Millionen Euro aus der Sanierungsrücklage bereitgestellt. Hinzu kommt das Sonderprogramm zum internen Contracting für energetische Maßnahmen in Höhe von weiteren 50 Millionen Euro für 2012 bis 2014. Diesen Weg wollen wir weitergehen. Daher werden wir im Doppelhaushalt 2013/2014 so viel wie noch nie - insgesamt über 120 Millionen Euro - für energetische Maßnahmen bereitstellen.“ Mit den Sanierungen, so Kretschmann, werde nicht nur CO2eingespart, sondern auch bares Geld: „Durch Sanierungen den Energieverbrauch zu senken, heißt auch Kosten zu senken. Im Moment zahlt Baden-Württemberg pro Jahr über 230 Millionen Euro für Wärme und Strom in seinen Gebäuden.“

Neben der Sanierung setze die Regierung noch an weiteren Stellen an. So solle der Strombedarf der Landesliegenschaften ab 2015 komplett aus Ökostrom gedeckt werden. Darüber hinaus solle der Einsatz erneuerbarer Energie in den Landesliegenliegenschaften bis 2020 verdoppelt werden, so Schmid. Hierzu zähle auch die Verdopplung der Photovoltaikfläche auf Landesgebäude, die aktuell über 43.000 m² beträgt. Schmid: „Schon heute wird bei allen Neubauten und größeren Sanierungsmaßnahmen des Landes die Energieeinsparverordnung um 30 Prozent unterschritten. Auf der Grundlage laufender Pilotmaßnahmen in Passivhausbauweise sollen künftig überall dort, wo es wirtschaftlich und technisch vertretbar ist, Niedrigstenergiegebäude errichtet werden.“

Neben dem Schwerpunkt der landeseigenen Liegenschaften umfasse das Konzept für die weitgehend klimaneutrale Landesverwaltung unter anderem auch das Beschaffungswesen, Dienstreisen, betriebliche Abläufe und das Verhalten von Beschäftigten, sagte Umweltminister Franz Untersteller. „Wir suchen in jedem dieser Bereiche mit Blick auf die Energieeffizienz nach Potenzialen, um Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Das kann durch die Optimierung unseres Fuhrparks beziehungsweise unsere Mobilitätsverhaltens genauso gelingen wie durch die Verbesserung betrieblicher Abläufe oder die Schulung von Mitarbeitern“, betonte der Umweltminister.

Am Anfang stehe allerdings die Bestandsaufnahme. Bisher gäbe es eine Bilanz der jährlichen CO2-Emissionen für die rund 8.000 landeseigenen Gebäude. Diese solle ergänzt werden zu einer Gesamtbilanz der Landesverwaltung. Schätzungsweise, so Untersteller, lägen die Gesamtemissionen etwa bei 600.000 Jahrestonnen CO2,das entspräche rund einem Prozent der landesweiten Emissionen von Treibhausgasen.Die Kraftfahrzeugflotte der Landespolizei hätte an dieser Menge zum Beispiel einen Anteil von etwa 21.000 Tonnen, die Liegenschaften des Landes inklusive Universitäten und Universitätskliniken einen Anteil von rund 500.000 Tonnen. „Wir werden in allen Bereichen den Energieverbrauch auf den Prüfstand stellen. Ich bin davon überzeugt, dass wir damit als Landesregierung und Landesverwaltung bei der Umsetzung praktischer Maßnahmen des Klimaschutzes eine Vorreiter- und Vorbildfunktion übernehmen können“, unterstrich Ministerpräsident Kretschmann.

Einbezogen in das Konzept werden die Landesregierung selbst und alle Behörden in Trägerschaft des Landes, die Aufgaben der öffentlichen Verwaltung wahrnehmen. Ausgenommen sind Landkreise, Städte und Gemeinden sowie Schulen.

Weitere Meldungen

Wirtschaftsgipfel 2025
Wirtschaftsgipfel 2025

For a Stronger European Future: Wirtschaftsgipfel Baden-Württemberg 2025

For a Stronger European Future: Wirtschaftsgipfel Baden-Württemberg – EU 2025 setzt Impulse für die Wirtschaftspolitik Europas.

unsplash / kendall ruth
Handel

Beirat Zukunft Handel/Innenstadt schließt Tätigkeit erfolgreich ab

Seit Ende 2022 hat sich der Experten-Beirat Zukunft Handel/Innenstadt mit aktuellen Fragen des Einzelhandels und der Innenstädte in Baden-Württemberg befasst.

Glühbirne
Arbeitsmarktzahlen

Zumeldung Arbeitsmarktzahlen September 2025

Zumeldung Arbeitsmarktzahlen: Keine Erholung – Arbeitsmarkt muss durchlässiger werden und unbürokratischere Lösungen ermöglichen

Frauenwirtschaftstage 2025
Frauenwirtschaftstage

Auftaktveranstaltung der Frauenwirtschaftstage BW 2025

Wirtschaftsministerin betont bei Auftaktveranstaltung der Frauenwirtschaftstage BW 2025 positive Effekte partnerschaftlicher Teamarbeit.

Quelle: unsplash / dylan-gillis
Praktikumswochen

Check Dein Talent: Praktikumswochen starten im Oktober

Vom 13. bis zum 31. Oktober finden wieder die Praktikumswochen Baden-Württemberg statt. Schülerinnen und Schüler können in zahlreiche Unternehmen hineinschnuppern und ausprobieren, welche der vielen Ausbildungsberufe am besten zu ihnen passen.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Bundesrat

Wirtschaftsministerin äußert sich anlässlich der Befassung im Bundesrat

Wirtschaftsministerin betont Bedeutung von Start-ups und KMU zur Stärkung der Verteidigungsfähigkeit Deutschlands

Forum Gesundheitsstandort BW 2025
Gesundheit

Forum Gesundheitsstandort

Forum Gesundheitsstandort: Präventionsallianz soll Gesundheitsvorsorge und Gesundheitskompetenz im Land verbessern.

Kassenarbeitsplatz in einem Supermarkt
Ladenöffnungsgesetz

Änderungen im Ladenöffnungsgesetz

Der Ministerrat hat heute (23. September) die Freigabe zur Anhörung im Rahmen der Änderung des Ladenöffnungsgesetzes beschlossen, um den Betrieb vollautomatisierter Verkaufsstellen klar zu regeln.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Sozialtransfersystem

ifo-Studie Sozialtransfersystem/Hoffmeister-Kraut: grundlegende Neuausrichtung nötig

Wirtschafts- und Arbeitsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut äußert sich zur Veröffentlichung der ifo-Studie „Konzeption eines integrierten Sozialtransfersystems“.

unsplash / kendall ruth
Arbeitsmarkt

Jobcenter werden bei Digitalisierung unterstützt / Start des Pilotprojekts

Drei kommunale Jobcenter in Baden-Württemberg führen mit Unterstützung des Wirtschafts- und Arbeitsministeriums ein innovatives Digitalisierungsprojekt durch.

Stuttgart bei Nacht
Studie

Nachts spielt die Musik – nicht nur für Fachkräfte

Mit der Studie „NightLÄND“, werden erstmals Zahlen zum „Leben nach acht“ für das ganze Land vorgelegt.

Mensch und Roboter begrüßen sich, indem Sie die Knöchel aneinanderdrücken.
Förderung

de:hubs in Stuttgart, Mannheim und Karlsruhe starten in dritte Förderphase

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg fördert die drei de:hubs im Land in einer dritten Förderphase mit insgesamt rund 1,2 Millionen Euro aus dem Doppelhaushalt 2025/2026 über zwei Jahre.

Europäische Flaggen
Förderung

Land stellt 15 Millionen Euro für moderne kommunale Infrastrukturen bereit

Mit einem veröffentlichten Förderaufruf unterstützt das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Kommunen, Kreise und kommunale Einrichtungen beim Ausbau und der Modernisierung ihrer Innovationsinfrastrukturen.

Europaflagge / ©Harald Richter
Förderung

Land unterstützt die Entwicklung von Prototypen mit weiteren 6,3 Millionen Euro

Wirtschaftliches Potenzial für strategische Technologien besser nutzen: Land unterstützt die Entwicklung von Prototypen mit weiteren 6,3 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).

Playful young woman playing I Spy
Ausbildung

Zumeldung zur Landespressekonferenz: Erfolgreicher Abschluss der Ausbildung wichtig

"Um dem Fachkräftemangel zu begegnen und in eine berufliche Karriere durch Weiterbildungen durchzustarten, ist der erfolgreiche Abschluss der Ausbildung wichtig“, so Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut.