Rund 200 Vertreter und Vertreterinnen von Kommunen, Regionen, Landkreisen, Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Cluster-Initiativen haben heute beim 1. Regionalforum Baden-Württemberg in Stuttgart regionale Entwicklungsstrategien diskutiert. Thematische Schwerpunkte waren die Innovationsförderung in der neuen Förderperiode des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie der Erfahrungsaustausch über EFRE-geförderte Projekte aus Mannheim, Aalen und Böblingen/Sindelfingen. Diese Städte machen deutlich, wie aus regionalen Entwicklungsstrategien konkrete Leuchtturmprojekte entwickelt und umgesetzt werden können. Über die neue EU-Regionalpolitik informierte Generaldirektor Dr. Walter Deffaa von der Europäischen Kommission aus der Generaldirektion Regionalpolitik und Stadtentwicklung.
„Die Stärke Baden-Württembergs ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass es viele Unternehmen mit Weltgeltung, Spitzenhochschulen und zukunftssichere Arbeitsplätze in der Fläche gibt. Diese europaweit einmalige Struktur ist ein Markenzeichen des Landes und ein Grund für seine wirtschaftliche Stärke. Mit dem Programm ‚Innovation und Energiewende‘ wollen wir in diesem Sinne neue Impulse setzen“, sagte der Minister für Ländlichen Raum, Alexander Bonde.
Staatssekretär Ingo Rust erklärte, „dass das Regional-Forum bewusst unter dem Motto ‚Regionale Wirtschaftsstandorte stärken’ steht. Denn um regionale Standortqualitäten gezielt auszubauen, brauchen wir eine klare Kenntnis über die Standortsituation vor Ort. Das macht den Weg frei für die geeigneten Strategien, Maßnahmen und Projekte, um regionalen Ziele zu erreichen. Für uns stehen dabei insbesondere Innovationen und Projekte zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der kleinen und mittleren Betriebe im Mittelpunkt“.
Paradigmenwechsel in der neuen EFRE Förderperiode ab 2014
Mit der neuen EFRE Förderperiode ab 2014 wird ein Paradigmenwechsel eingeläutet. Es wird keine Kulissenförderung mehr geben und keine vorher festgelegten Budgets für bestimmte Städte oder Regionen. Regionen werden sich im Wettbewerb um zukunftsfähige Strategien und Leuchtturmprojekte beteiligen können. In einem solchen Wettbewerb werden Projekte und Maßnahmen durch eine unabhängige Jury ausgewählt, die eine EFRE-Förderung erhalten.
In einem regionalen Prozess von Kommunen, Verbänden und Unternehmen, Betroffenen und Interessierten sollen Zukunftskonzepte für Regionen im Rahmen des EFRE-Programms „Innovation und Energiewende“ für das Ziel „Investitionen in Wachstum und Beschäftigung“ erarbeitet werden. Nicht das Land oder die Ressorts bestimmen im vorhinein was gefördert wird, sondern die Akteure vor Ort analysieren ihre Stärken, Schwächen und Chancen, entwickeln Ziele, Strategien und Projekte und legen in Eigenverantwortung die Prioritäten fest.
30 Prozent der zukünftigen EFRE Fördermittel in Baden-Württemberg sollen für zukunftsfähige bedeutende Leuchtturmprojekte zur Regionalentwicklung zur Verfügung stehen. Gefördert werden Projekte aus den Bereichen Innovation und Technologie, Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit von KMUs, Verringerung der Co2-Emissionen, Umweltschutz und Förderung der nachhaltigen Nutzung der Ressourcen.
Quelle:
Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg