Der Minister für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg Nils Schmid und die Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg Theresia Bauer unterzeichneten heute zusammen mit 24 Bündnispartnern bei der Firma TRUMPF in Ditzingen das Bündnis „Frauen in MINT-Berufen“. Ziel dieses Bündnisses auf breiter Basis ist es, die Frauenerwerbstätigkeit im Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) zu erhöhen sowie die Aktivitäten der Bündnispartner im Bereich „Frauen in MINT-Berufen“ zu bündeln, abzustimmen und zu vernetzen.
„Wir wollen nicht nur erreichen, dass mehr Frauen in MINT-Berufen tätig werden, sondern dass sie dort auch tätig bleiben, eine langfristige Perspektive haben, Karriere machen und dies auch mit der familiären Verantwortung vereinbaren können“, erklärte Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid.
„Hochkarätige Wissenschaft und Forschung ist eine Grundlage für das wirtschaftliche Wachstum des Landes Baden-Württemberg. Hierfür brauchen wir das Potenzial hervorragend ausgebildeter Frauen, insbesondere in den MINT-Fächern. Deshalb ist es uns ein großes Anliegen, die Anzahl der Studentinnen in den MINT-Fächern zu erhöhen; denn dies ist wichtig, um langfristig mehr Frauen für MINT-Berufe zu gewinnen. Darüber hinaus ist es unser Ziel, dass mehr Absolventinnen der MINT-Fächer nach ihrem Studium in einem ausbildungsadäquaten Beruf tätig sind“, so Wissenschaftsministerin Theresia Bauer.
Nach wie vor sind Frauen in den MINT-Berufen stark unterrepräsentiert. Nur acht Prozent der Mädchen wählen bisher einen MINT-Ausbildungsberuf, nur 27 Prozent der Studentinnen wählen ein MINT-Fach und nur vier Prozent der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen sind in Baden-Württemberg in MINT-Berufen tätig. Der Ministerrat hat deshalb auf Empfehlung des Innovationsrates im März 2010 das damalige Wirtschaftsministerium und das Wissenschaftsministerium mit der Umsetzung der Landesinitiative „Frauen in MINT-Berufen in Wirtschaft, Wissenschaft, Forschung und Kunst“ beauftragt mit dem Ziel, mehr Mädchen und Frauen für MINT-Berufe zu gewinnen, die Attraktivität der MINT-Berufe für Frauen zu steigern, die Wiedereinstiegs- und Karrierechancen für Frauen in diesem Bereich zu erhöhen, die strukturellen Rahmenbedingungen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern und die Ausstiegs- und Abbruchquoten während der Ausbildung zu verringern.
„Gemeinsam mit unseren Bündnispartnern möchten wir diese Ziele umsetzen, um den Standort Baden-Württemberg zu stärken; die Bündnispartner verstehen sich dabei als Botschafter, die für die Bedeutung und Notwendigkeit von Frauen in MINT-Berufen werben“, so Nils Schmid und Theresia Bauer. Die Bündnispartner bringen eigene Beiträge in das Bündnis ein und wollen gemeinsam die bereits bestehenden, Einzel-Ansätze und Pilotprojekte zusammenführen und weiterentwickeln, ein gemeinsames Aktionsprogramm umsetzen, um Lücken in der MINT-Förderung von Frauen zu schließen, und besonders erfolgswirksame Maßnahmen nachhaltig verankern. Das Bündnis wird begleitet durch gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit und eine Imagekampagne. In jährlichen Spitzengesprächen soll Bilanz gezogen und die Maßnahmen sollen fortentwickelt werden.
„Fachkräfte mit MINT-Qualifikationen sind für die Wirtschaft und die Wissenschaft Baden-Württembergs ein zentraler Erfolgsfaktor, aber künftig auch ein Engpassfaktor. Um mehr Fachkräfte zu gewinnen, lohnt es sich besonders, die Talente und Potenziale von Mädchen und Frauen künftig besser für die Wirtschaft und die Wissenschaft zu erschließen“, so Nils Schmid und Theresia Bauer.
Quelle:
Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg / Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg