Das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft fördert mit vier Millionen Euro die Entwicklung einer neuen Generation von Solarmodulen durch das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) in Stuttgart. „Mit diesem Forschungsprojekt wird ein neues Kapitel der Dünnschicht-Photovoltaik aufgeschlagen: wir schaffen damit die Voraussetzungen, dass Baden-Württemberg in der Photovoltaik-Forschung weltweit an der Spitze bleibt“, erklärte der Minister für Finanzen und Wirtschaft Nils Schmid heute in Stuttgart im Rahmen des Tags der Innovationsallianz innBW. Im Bereich der Dünnschicht-Photovoltaik ist das ZSW weltweit führend und hält seit letztem Jahr den Wirkungsgrad-Weltrekord in diesem Bereich.
„Im Koalitionsvertrag hat die neue Landesregierung ‚Umwelttechnologie und Erneuerbare Energien’ als eines von vier Wachstumsfeldern der Zukunft ausgemacht, an denen wir unsere Technologiepolitik ausrichten wollen. Mit dieser Entscheidung setzen wir ein Zeichen, dass wir diesen Weg auch konsequent gehen werden“, hob Minister Schmid hervor.
„Das ZSW gilt als europäisches Benchmark der anwendungsorientierten Forschung in den erneuerbaren Energien. Mit der Landesförderung wird das ZSW die CIGS-Photovoltaik-Forschung am Standort Stuttgart weiter ausbauen und die Voraussetzungen für die Solarmodulherstellung der nächsten Generation schaffen“, erklärte Professor Dr. Frithjof Staiß vom Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) in Stuttgart.
Die Photovoltaik-Experten des ZSW werden einen Prozess zur Herstellung von CIGS-Solarzellen bei einer deutlich reduzierten Herstellungstemperatur entwickeln. Damit soll nicht nur Energie eingespart, sondern auch der Einsatz neuer Trägermaterialien ermöglicht werden. Beispielsweise können dies temperaturempfindlichere Metall- oder Polymerfolien sein, die es erlauben, flexible und leichtgewichtige Solarmodule herzustellen. Ihnen wird für die Zukunft eine zunehmende Bedeutung beigemessen. Zur weiteren Effizienzsteigerung der Solarzellen werden physikalische Halbleitermaterialeigenschaften mit neuen Methoden erforscht – dafür wird die Ausstattung des Instituts im Bereich der Materialanalytik verbessert. Weiteres Thema des Projekts ist die Langzeitstabilität von Solarstrommodulen. Entwickelt werden sollen Verfahren für die beschleunigte Alterung, die das Alterungsverhalten möglichst realistisch beschreiben und damit den Energieertrag unter verschiedenen klimatischen Bedingungen weiter verbessern.
Das ZSW ist eines von zwölf Instituten der Innovationsallianz Baden-Württemberg innBW, in der seit 2008 renommierte wirtschaftsnahe Forschungseinrichtungen des Landes zusammengeschlossen sind. Das ZSW betreibt angewandte Forschung auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien mit dem Ziel, zukunftsfähige Energietechnologien für die breite Nutzung anwendbar und bezahlbar zu machen. Am ZSW in Stuttgart werden die Themen Photovoltaik, Regenerative Energieträger und Verfahren sowie energiewirtschaftliche Systemanalyse bearbeitet, am Standort Ulm ist die Batterie- und Brennstoffzellenforschung angesiedelt.
Quelle:
Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg