„Ob als Fachkräfte, Unternehmerinnen, Ingenieurinnen oder Forscherinnen, Frauen sind wichtige Triebfedern der Wirtschaft und der Gesellschaft“, erklärte Minister für Finanzen und Wirtschaft Nils Schmid heute in Stuttgart im Vorfeld der siebten Frauenwirtschaftstage, die vom 13. - 15. Oktober 2011 im ganzen Land stattfinden.
Unter dem Dach der vom Ministerium für Finanzen und Wirtschaft initiierten Frauenwirtschaftstage bieten verschiedene Organisationen rund 152 Veranstaltungen in 66 Orten in Baden-Württemberg an. Betriebe, Multiplikatorinnen und Multiplikatoren sowie alle interessierten Frauen und Männer haben die Möglichkeit, sich in regionalen Veranstaltungen zu informieren und beraten zu lassen. Veranstalter sind beispielsweise die Kontaktstellen Frau und Beruf, die Agenturen für Arbeit, die Industrie- und Handelskammern, die Handwerkskammern, Wirtschaftsförderer, Kommunen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen, Frauen- und Wirtschaftsorganisationen sowie unterschiedliche Verbände.
Dabei geht es um die Themen „Frauen auf dem Weg in Führungspositionen“, „Unternehmerinnen“, „Unternehmensnachfolge/Existenzgründung“, „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“, „Vernetzung und Kooperation“ und „Wiedereinstieg von Frauen in den Beruf“.
Der Minister wies darauf hin, dass sich der Frauenanteil an allen Erwerbstätigen in Baden-Württemberg seit Anfang der 90er Jahre von 41 auf knapp 46 Prozent erhöht habe. Mit einer Frauenerwerbstätigenquote von 68 Prozent nimmt Baden-Württemberg im bundesweiten und im europaweiten Vergleich eine der Spitzenpositionen ein. Obwohl auch die Zahl der weiblichen Führungskräfte in Baden-Württemberg zwischen 2000 und 2007 um knapp 62 Prozent angestiegen ist, sind Frauen jedoch unter den Führungskräften mit einem Anteil von 22 Prozent noch immer deutlich unterrepräsentiert. Unterschiede gibt es auch beim Einkommen. „Selbst bei gleichem beruflichen Ausbildungsabschluss haben Frauen durchweg ein niedrigeres Nettoeinkommen als Männer“, erklärte Dr. Nils Schmid. So hatten im Jahr 2010 nur gut 32 Prozent der vollzeitbeschäftigten Akademikerinnen, aber rund 65 Prozent der männlichen Kollegen, ein Nettoeinkommen von 2.600 Euro und mehr.
Am 29. September fand in Stuttgart die Auftaktveranstaltung zu den Frauenwirtschaftstagen - „Der Zukunft auf der Spur“ – Die Aussichten von Frauen in MINT-Berufen - statt. Bei der diesjährigen Auftaktveranstaltung wurden bewusst die MINT-Berufe, also die Berufsfelder rund um Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, in den Mittelpunkt gestellt, um Frauen dazu zu ermutigen, den Schritt in die MINT-Welt zu wagen. Die Wirtschaft Baden-Württembergs sucht in den MINT-Berufen dringend Arbeitskräfte, denn laut VDI Ingenieurmonitor fehlen in den Unternehmen in Baden-Württemberg rund 22.000 Ingenieurinnen und Ingenieure. In den MINT-Berufen sind Frauen stark unterrepräsentiert, nur gut drei Prozent der berufstätigen Frauen im Land sind in einem MINT-Beruf tätig. Im Jahr 2010 arbeiteten in Baden-Württemberg rund 547.000 Erwerbstätige in MINT-Berufen, davon waren 85 Prozent Männer und nur 15 Prozent Frauen.
Quelle:
Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg