Fachkräfte

Hoffmeister-Kraut: „Arbeitsleben muss attraktiv gemacht werden"

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Arbeitsmarktpolitische Reise mit Ministerin Dr. Hoffmeister-Kraut - Besuch Bildungszentrum GARP

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut besuchte am 19.12. zum Thema „Future Work“ die  neuen Arbeits- und Lernräumen des GARP – Bildungszentrum e. V. in Nürtingen und innovative Projekte bei der Hugo Boss AG , der sMotive GmbH und der Beissermetall GmbH. 

„Einen Großteil unseres Lebens verbringen wir bei der Arbeit. Dabei ist es wichtig, dass wir uns wohl und aufgehoben fühlen, dass die Rahmenbedingungen stimmen, um einen guten Job zu machen, einen Job, der Sinn macht und einen erfüllt. Und natürlich ist es wichtig, dass wir Erwerbsarbeit, Familie und Freizeit in Einklang bringen können. Für unsere Unternehmen wiederum ist es wichtig, passende Arbeits- und Fachkräfte zu gewinnen, sie zu fördern und langfristig ans Unternehmen zu binden. Ich bin überzeugt: Was den Mitarbeitenden guttut, tut auch den Unternehmen gut. Das Arbeitsleben so attraktiv zu machen, dass sich Mitarbeitende nicht nur für den Moment wohl fühlen, sondern im Unternehmen auch ihre Zukunft sehen, dürfte eine der großen Herausforderungen unserer Zeit sein“, sagte Arbeits- und Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut heute (19. Dezember) bei ihrer arbeitsmarktpolitischen Reise.

Hoffmeister-Kraut bereiste zum Thema „Future Work“ vier Stationen: „Ich möchte mich vor Ort mit Beschäftigten und Unternehmensvertretern über moderne und zukunftsorientierte Arbeitsmodelle und die Fachkräftesicherung in der Praxis austauschen.“ Die Reise führte zunächst von den neuen Arbeits- und Lernräumen des GARP – Bildungszentrum e. V. in Nürtingen zum innovativen Arbeitsmodell „Threedom of Work“ der Hugo Boss AG nach Metzingen. Zudem informierte Hoffmeister-Kraut sich über die Integration von zugewanderten Fachkräften bei der sMotive GmbH in Böblingen und tauschte sich über Erfahrungen von Auszubildenden, die als Geflüchtete nach Deutschland kamen, bei der Beissermetall GmbH in Magstadt aus.

GARP-Bildungszentrum e. V. in Nürtingen

Zunächst besichtigte die Ministerin den 2020 fertiggestellten und vom Wirtschaftsministerium mit 2,3 Millionen Euro geförderten Neubau der Überbetrieblichen Bildungsstätte (ÜBS) beim GARP-Bildungszentrum e. V. in Nürtingen. Mit der Förderung von überbetrieblichen Bildungsstätten unterstützt das Land gemeinsam mit dem Bund insbesondere kleine und mittlere Betriebe, die selbst nicht alle notwendigen Ausbildungsinhalte vermitteln können. Im Bereich innovativer Weiterbildungsprojekte erlangte das GARP-Bildungszentrum mit dem vom Wirtschaftsministerium geförderten Projekt „F4DIA – Fit für die digitalisierte Arbeitswelt“ bundesweit Aufmerksamkeit. Das Projekt erwarb den ersten Preis beim Demografie Exzellenz Award 2018 in der Kategorie „wissen & lernen“. Bei der regen Diskussion mit den Teilnehmenden des Praxisstudiengangs Master professional in Business Management zeigte Hoffmeister-Kraut sich überzeugt: „Die Bereitschaft zum lebenslangen Lernen ist ein wichtiger Baustein bei der Umsetzung von Future Work in der Praxis.“

Hugo Boss AG in Metzingen

„Spätestens seit der Corona-Pandemie wünschen sich viele Beschäftigte, möglichst ortsunabhängig zu arbeiten“, so die Ministerin bei der Hugo Boss AG in Metzingen. Im Mittelpunkt des Betriebsbesuchs stand das Arbeitsgestaltungs-model „Threedom of Work“. Seit dem Jahr 2020 ermöglicht es einen Mix aus Büropräsenz und mobiler Arbeit. Kernelement sind drei Präsenztage von Dienstag bis Donnerstag. An den beiden anderen Wochentagen steht den Beschäftigten die Wahl des Arbeitsorts frei. „Damit wird dem wachsenden Bedürfnis der Mitarbeitenden nach räumlicher und zeitlicher Flexibilität ganz im Sinne zukunftsorientierter Arbeitsmodelle entsprochen. Auch weitere Angebote zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf wie eine Betriebs-Kita zeigen eine moderne und zielgerichtete Personalpolitik. So kann sich das Unternehmen als attraktiver Arbeitgeber positionieren. Ich bin begeistert, wie Betriebsrat und Unternehmensleitung diese Themen gemeinsam angehen.“

Die Ministerin betonte weiter: „Diese und andere Unternehmensbeispiele zeigen, dass es keiner rechtlichen Vorgaben zur Regulierung von mobiler Arbeit bedarf, wie sie die Bundesregierung plant. Ein Erörterungsanspruch über mobiles Arbeiten und Homeoffice würde den Betroffenen nur bedingt helfen, aber viel bürokratischen Aufwand für alle Beteiligten schaffen.“

sMotive GmbH in Böblingen

Zum Schwerpunkt internationale Fachkräfte finden und binden führte die Reise zur Firma sMotive GmbH nach Böblingen. Bei dem Softwareunternehmen wurde über das Programm THAMM der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH eine junge Frau aus Ägypten als Softwareentwicklerin eingestellt. Nach ihrer Ankunft in Deutschland wurde sie vom Welcome Service Region Stuttgart beraten und erhielt Informationen zur Wohnungssuche und zum Deutschlernen. „Mit unserem Netz von Welcome Centern unterstützen wir vor allem kleine und mittlere Unternehmen dabei, qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland zu gewinnen und erfolgreich im Betrieb zu integrieren. Dieses Beispiel zeigt, wie eine gute Vorbereitung der Fachkräfte im Ausland durch faire Rekrutierungsprojekte und die Unterstützung beim Ankommen Hand in Hand gehen“, zeigte sich Hoffmeister-Kraut überzeugt. „Ausreichend und gut ausgebildete Fachkräfte und Auszubildende zu finden, gehört zu den Top-Themen in unseren Unternehmen. Unser Fachkräftebedarf ist groß und wird voraussichtlich noch weiter zunehmen. Darum sind wir auf eine zielgerichtete, qualifizierte Zuwanderung angewiesen. Hierfür müssen die Rahmenbedingungen zügig und passgenau weiter verbessert werden“, so die Ministerin. Sie kündigte an, die Weiterentwicklung des Einwanderungsrechts auf Bundesebene eng zu begleiten.

Beissermetall GmbH in Magstadt

Bei der Beissermetall GmbH standen die Erfahrungen mit der beruflichen Ausbildung eines zugewanderten jungen Afghanen im Fokus. Der junge Mann wurde über das Kümmerer-Programm des Wirtschaftsministeriums an die Firma vermittelt. Nach erfolgreichem Abschluss seiner Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer wurde er inzwischen im Betrieb übernommen. Er ist damit einer von 3.700 Zugewanderten, die durch das Kümmerer-Programm seit 2016 in Ausbildung vermittelt werden konnten. „Das ist ein großer Erfolg. Vor allem weil die Zugewanderten ihre Ausbildung oft da beginnen, wo sie besonders gebraucht werden, vor allem in kleinen Betrieben“, zeigt sich die Ministerin zuversichtlich. „Angesichts des großen Bedarfs der Wirtschaft an Auszubildenden sowie mit Blick auf die Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine fliehen, führen wir das Kümmerer-Programm auch 2023 und 2024 fort“, sagte Hoffmeister-Kraut abschließend.

Fotos der Reise stehen im Nachgang in unserer Mediathek zur honorarfreien Verwendung zur Verfügung.

Weitere Meldungen

Das Logo von Invest BW
Förderaufruf

Zweiter Invest BW Förderaufruf

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus startet heute (20. August) den zweiten Förderaufruf der vierten Phase von Invest BW. Unternehmen und Forschungseinrichtungen können bis zum 10. Oktober 2025, 13 Uhr Projektskizzen einreichen.

chat, bot, chatbot, robot, app, application, help, assistance, aid, online, conversation, chat, message, conversation, bubble, speech, talk, business, businessman, man, communicate, communication, concept, digital, people, service, phone, mobile, smartphone, smart, technology, connect, instant, interaction, marketing, social, hand, holding, finger, touching, using, pushing, 3D, 3D rendering
Kreativwirtschaft

Kreativwirtschaft im Land weiterhin Innovations- und Wachstumsmotor

Die Kultur- und Kreativwirtschaft in Baden-Württemberg ist erneut gewachsen. Das zeigen die jüngsten Umsatzzahlen, die in der Standortstudie 2025 „Kultur- und Kreativwirtschaft in Baden-Württemberg“ für das Jahr 2023 vorgelegt wurden.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Förderung

BeJuga erhält circa 4,8 Millionen Euro

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus fördert 31 Standorte des Landesprojektes „Beschäftigungsförderung und Jugendhilfe gemeinsam anpacken – BeJuga“ mit jährlich rund 2,4 Millionen Euro in den Jahren 2026 und 2027.

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp
Förderprogramm

Förderprogramm GamesBW startet in die nächste Runde

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, das Ministerium für Wissenschaft, For-schung und Kunst sowie die MFG Medien- und Filmgesellschaft BW stellen für die Games-Förderung für 2025 insgesamt 1,2 Millionen Euro zur Verfügung

Eine Frau steht an einem Whiteboard vor erwachsenen Zuhörern.
Ausbildung

12,5 Millionen Euro für die überbetriebliche Berufsausbildung – erneute Steigerung

Mit rund 12,5 Millionen Euro fördert das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg im Jahr 2025 die Durchführung von überbetrieblichen Berufsausbildungslehrgängen.

Glühbirne
Förderaufruf

Förderaufruf „The Chänce Weiterbildungsscouts“ veröffentlicht

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg hat heute den Förderaufruf „The Chänce Weiterbildungsscouts“ veröffentlicht.

Zwei Frauen sitzen vor einem Laptop / ©Kobu Agency / Unsplash
Förderaufruf

Förderaufruf Kontaktstelle Frau und Beruf in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg startet einen För-deraufruf zum Betrieb einer Kontaktstelle Frau und Beruf in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg.

Eine Hand hält ein Paragraphensymbol gegen die Sonne
Börsenaufsicht

Warnung vor falscher Zentralbehörde für Finanzkontrolle

Die Finanzaufsicht BaFin warnt vor der angeblichen Zentralbehörde für Finanzkontrolle (ZFK), die behauptet, digitale Währungen in Deutschland zu überwachen.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Berufliche Ausbildung

Gute Übernahmequoten zeigen, wie wertvoll eine Berufsausbildung ist

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus äußert sich zu den guten Übernahmequoten, die auf Basis des IAB-Betriebspanels für das Jahr 2024 errechnet wurden.

Sommertour Staatssekretär Dr. Patrick Rapp
Tourismus

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp auf Tourismus-Sommerreise in der Region Oberschwaben-

Tourismusstaatssekretär Dr. Patrick Rapp besuchte heute (1. August) im Rahmen seiner Tou-rismus-Sommerreise die Region Oberschwaben-Allgäu und den Bodensee.

Eine Hand legt ein Holzpuzzle.
Mittelstand

Task Force „Masterplan Mittelstand Baden-Württemberg“ legt Abschlussbericht vor

Land setzt mit rund 200 Maßnahmen zentrale Handlungsempfehlungen des Masterplan Mittelstand um und stärkt damit die Wettbewerbsfähigkeit des Mittelstands.

Sommertour Staatssekretär Dr. Patrick Rapp

Dr. Rapp auf Sommerreise in den Regionen Schwäbische Alb und Oberschwaben-Allgäu

Tourismusstaatssekretär Dr. Patrick Rapp besuchte heute (31. Juli) im Rahmen seiner Touris-mus-Sommerreise die Regionen Schwäbische Alb und Oberschwaben-Allgäu.

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Arbeitsmarktzahlen

Zumeldung zu Arbeitsmarktzahlen für den Monat Juli

Wirtschaftsministerin: Sozialstaat muss reformiert werden

Glühbirne
Arbeitsgesetz

Zumeldung zur Diskussion über Arbeitszeitgesetz

Hoffmeister-Kraut: Müssen flexibler werden

Sommertour Staatssekretär Dr. Patrick Rapp
Sommerreise

Staatssekretär auf Sommerreise in der Region Stuttgart und im nördlichen BW

Tourismusstaatssekretär Dr. Patrick Rapp besuchte heute (30. Juli) im Rahmen seiner Touris-mus-Sommerreise die Reiseregionen Stuttgart und Nördliches Baden-Württemberg.