Innovation

„Horizont Europa“: Baden-Württemberg fordert auch künftig die Berücksichtigung von kleinen und mittleren Unternehmen in der Innovationsförderung der EU

Berechne Lesezeit
  • Teilen

Baden-Württemberg hat in der Sitzung des Wirtschaftsausschusses des Bundesrates am Donnerstag (6. September) die Europäische Kommission aufgefordert, auch im Rahmen der künftigen Innovationsförderung der EU ab 2021 weiterhin kleine und mittlere Unternehmen (KMU) zu berücksichtigen. Die Länder nahmen den Antrag im Ausschuss einstimmig an. Die Europäische Kommission hatte zuvor Planungen für das 9. Rahmenprogramm für Forschung und Innovation („Horizont Europa“) vorgelegt, das von 2021-2027 dem derzeitigen Programm „Horizont 2020“ nachfolgen soll.

„Baden-Württemberg ist führende Innovationsregion in Europa. Und der Mittelstand ist ein Herzstück unserer Wirtschaft. Ziel der künftigen Ausrichtung der Innovationsförderung durch die EU muss es daher sein, dass noch mehr und nicht weniger kleine und mittlere Unternehmen von der Förderung aus Brüssel profitieren“, sagte Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut.

Speziell die kleinen und mittleren Unternehmen seien in den letzten Jahren im Innovationswettbewerb tendenziell zurückgefallen und benötigten Unterstützung auch durch europäische Programme, so die Ministerin.

Grundsätzlich zu begrüßen sei, dass die Europäische Kommission die Ausweitung der Förderung auf insgesamt rund 94 Milliarden Euro („Horizont 2020“: rund 79 Milliarden Euro) vorsehe.

Hoffmeister-Kraut: „An diesem Budget muss auch die Wirtschaft teilhaben. Der Anteil der Mittel, durch die kleine und mittlere Unternehmen aus Programmbereichen für Innovationsförderung profitieren können, sollte deshalb – wie beim noch laufenden Programm – bei mindestens 20 Prozent liegen.“ Durch die von der EU beabsichtigte Umstellung der Fördersystematik dürften keine Benachteiligungen von kleinen und mittleren Unternehmen bei der EU-Innovationsförderung sowie keine neuen Förderlücken bei der Innovationsförderung insgesamt entstehen.

Mittelstand in Baden-Württemberg profitiert bisher in Millionenhöhe
Von der Förderung aus dem noch laufenden Programm „Horizont 2020“ haben beispielsweise beim sogenannten KMU-Instrument seit 2014 deutschlandweit mittelständische Unternehmen in Höhe von rund 130 Millionen Euro profitiert. Rund 18,3 Millionen Euro davon flossen nach Baden-Württemberg. Das KMU-Instrument sieht eine einzelbetriebliche Förderung von bis zu 2,5 Millionen Euro als Zuschuss für die Entwicklung von innovativen Prototypen und Dienstleistungen bis zur Marktreife vor. Zudem können kleine und mittlere Unternehmen eine Pauschale in Höhe von 50.000 Euro zur Entwicklung ihres Business Plans erhalten. Allein für die Jahre 2018 bis 2020 stehen für das KMU-Instrument europaweit noch rund 1,4 Milliarden Euro zur Verfügung.

Benachteiligung europäischer Unternehmen verhindern
Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut wies zudem darauf hin, dass eine Benachteiligung hochinnovativer mittelständischer Unternehmen aus der EU etwa gegenüber amerikanischen Unternehmen, die seit Jahrzehnten stark vom SBIR („Small Business Innovation Research program“) der USA profitierten, verhindert werden müsse: „Vor dem Hintergrund des härter werdenden globalen Innovationswettbewerbs müssen wir als Europäische Union hier Zeichen setzen und unsere Unternehmen weiterhin unterstützen. Hier darf keine Wettbewerbsverzerrung, zum Beispiel gegenüber den USA, eintreten.“ Sie fordere die EU daher auf, sich zu den kleinen und mittleren Unternehmen zu bekennen und ihre Pläne mit Blick auf deren Unterstützung zu konkretisieren.

 

Weitere Meldungen

4 - Motoren für Europa
4 Motoren für Europa

Vier Motoren für Europa

Vier Motoren für Europa: Automobilregionen fordern mehr Rückendeckung der EU bei Strukturwandel der Automobilindustrie.

Auftaktveranstaltung der Frauenwirtschaftstage 2025 im Haus der Wirtschaft in Stuttgart
Frauenwirtschaftstage

21. Frauenwirtschaftstage starten

21. Frauenwirtschaftstage starten zum Thema „Zukunft gestalten: Frauen & Männer stark als Team“

Startschuss für „The Biointelligence"
S-TEC

Wirtschaftsministerin Dr. Hoffmeister-Kraut gibt Startschuss für The Biointelligence

Anlässlich des Biointelligence Summits hat Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, heute (7. Oktober) den Startschuss für das Projekt „The Biointelligence Engine“ gegeben.

Gruppenbild anlässlich der Touristischen Fachveranstaltung in der Landesvertretung in Berlin
Tourismus

Tourismus trifft Innovation

Unter dem Titel „Let´s talk about tourism „Tourismus trifft Innovation“ diskutierten rund 110 Gäste aus Tourismuswirtschaft, Politik, Verwaltung, Verbänden und Hochschulen in der LV Baden-Württemberg in Berlin über die Zukunft des Tourismus.

Glühbirne
Förderung

Land fördert Weiterentwicklung des Kompetenzzentrums Quantencomputing BW

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg fördert die Fortsetzung und Weiterentwicklung des Kompetenzzentrums Quantencomputing Baden-Württemberg (KQCBW) mit rund 8,5 Millionen Euro.

Wirtschaftsgipfel 2025
Wirtschaftsgipfel 2025

For a Stronger European Future: Wirtschaftsgipfel Baden-Württemberg 2025

For a Stronger European Future: Wirtschaftsgipfel Baden-Württemberg – EU 2025 setzt Impulse für die Wirtschaftspolitik Europas.

unsplash / kendall ruth
Handel

Beirat Zukunft Handel/Innenstadt schließt Tätigkeit erfolgreich ab

Seit Ende 2022 hat sich der Experten-Beirat Zukunft Handel/Innenstadt mit aktuellen Fragen des Einzelhandels und der Innenstädte in Baden-Württemberg befasst.

Glühbirne
Arbeitsmarktzahlen

Zumeldung Arbeitsmarktzahlen September 2025

Zumeldung Arbeitsmarktzahlen: Keine Erholung – Arbeitsmarkt muss durchlässiger werden und unbürokratischere Lösungen ermöglichen

Auftaktveranstaltung der Frauenwirtschaftstage 2025 im Haus der Wirtschaft in Stuttgart
Frauenwirtschaftstage

Auftaktveranstaltung der Frauenwirtschaftstage BW 2025

Wirtschaftsministerin betont bei Auftaktveranstaltung der Frauenwirtschaftstage BW 2025 positive Effekte partnerschaftlicher Teamarbeit.

Quelle: unsplash / dylan-gillis
Praktikumswochen

Check Dein Talent: Praktikumswochen starten im Oktober

Vom 13. bis zum 31. Oktober finden wieder die Praktikumswochen Baden-Württemberg statt. Schülerinnen und Schüler können in zahlreiche Unternehmen hineinschnuppern und ausprobieren, welche der vielen Ausbildungsberufe am besten zu ihnen passen.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Bundesrat

Wirtschaftsministerin äußert sich anlässlich der Befassung im Bundesrat

Wirtschaftsministerin betont Bedeutung von Start-ups und KMU zur Stärkung der Verteidigungsfähigkeit Deutschlands

Forum Gesundheitsstandort BW 2025
Gesundheit

Forum Gesundheitsstandort

Forum Gesundheitsstandort: Präventionsallianz soll Gesundheitsvorsorge und Gesundheitskompetenz im Land verbessern.

Kassenarbeitsplatz in einem Supermarkt
Ladenöffnungsgesetz

Änderungen im Ladenöffnungsgesetz

Der Ministerrat hat heute (23. September) die Freigabe zur Anhörung im Rahmen der Änderung des Ladenöffnungsgesetzes beschlossen, um den Betrieb vollautomatisierter Verkaufsstellen klar zu regeln.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Sozialtransfersystem

ifo-Studie Sozialtransfersystem/Hoffmeister-Kraut: grundlegende Neuausrichtung nötig

Wirtschafts- und Arbeitsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut äußert sich zur Veröffentlichung der ifo-Studie „Konzeption eines integrierten Sozialtransfersystems“.

unsplash / kendall ruth
Arbeitsmarkt

Jobcenter werden bei Digitalisierung unterstützt / Start des Pilotprojekts

Drei kommunale Jobcenter in Baden-Württemberg führen mit Unterstützung des Wirtschafts- und Arbeitsministeriums ein innovatives Digitalisierungsprojekt durch.