Im Rahmen des Kongresses der Initiative Ausbildungsbotschafter gratulierte Arbeits- und Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut allen Beteiligten der Initiative zum zehnjährigen Bestehen. „Gerade jetzt ist es wichtig, dass unsere Schülerinnen und Schüler aus erster Hand von Auszubildenden über die Möglichkeiten einer Ausbildung informiert werden. Denn die Unternehmen in Baden-Württemberg benötigen dringend gut ausgebildeten Fachkräftenachwuchs. Viele Betriebe erhalten zu wenige Bewerbungen für ihre Ausbildungsplätze. Es ist deshalb besonders wichtig, dass Auszubildende als begeisterte Botschafter für die Ausbildung im Einsatz sind.“ Vor Ort begrüßte die Ministerin rund 130 Auszubildende, Ausbilderinnen und Ausbilder, Personalverantwortliche, Lehrkräfte sowie Berufsberaterinnen und Berufsberater aus ganz Baden-Württemberg. Über 100 weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren online zugeschaltet.
Die über 19.000 Ausbildungsbotschafterinnen und -botschafter haben in zehn Jahren bei mehr als 18.000 Schuleinsätzen im Land nahezu eine halbe Million Schülerinnen und Schüler über ihre Ausbildung informiert und für die damit verbundenen Chancen geworben. Dazu Hoffmeister-Kraut: „Unsere mehr als 4.000 aktiven Ausbildungsbotschafterinnen und -botschafter sind bereits an über 40 Prozent der Schulen und gemeinsam mit den Studienbotschaftern an über der Hälfte der Gymnasien vertreten.“ Die Ministerin wies darauf hin, dass die Schulbesuche von den Jugendlichen positiv aufgenommen würde und 90 Prozent der Schülerinnen und Schüler den Einsatz an ihrer Schule als sinnvoll erachteten. Die Initiative wurde bereits zweimal bundesweit ausgezeichnet und dient vielen anderen Bundesländern als Vorbild.
Weiter sagte Hoffmeister-Kraut, dass seit dem Jahr 2015 bereits rund 420 berufserfahrene Fach- und Führungskräfte als Senior-Ausbildungsbotschafter insgesamt knapp 18.000 Eltern bei über 620 Elternveranstaltungen über die Vorteile einer betrieblichen Ausbildung informiert haben: „Bei der Berufswahl sind die Eltern die wichtigsten Ratgeber ihrer Kinder, daher ist es wichtig, ihnen aufzuzeigen, welche beruflichen Entwicklungen mit einer Berufsausbildung möglich sind“, so die Wirtschaftsministerin.
Die Pandemie hat viele junge Menschen im Blick auf ihre berufliche Zukunft stark verunsichert. Von heute auf morgen fielen nahezu alle Maßnahmen der beruflichen Orientierung an den Schulen aus. Daher wurden digitale Formate der Ausbildungsbotschafterbesuche entwickelt und eingesetzt. „Wir dürfen die jungen Menschen in dieser Situation nicht alleine lassen. Daher war der große Digitalisierungsschub in der Initiative sehr wichtig“, betonte die Ministerin und fügte hinzu: „Mein großer Dank geht an alle Beteiligten, nur durch ihr gemeinsames Wirken war der Erfolg in den letzten zehn Jahren möglich. Lassen Sie uns die Initiative in den nächsten Jahren gemeinsam weiterentwickeln.“
Statements der Partner der Initiative Ausbildungsbotschafter
„Viele Jugendliche verlassen die Schule ohne einen konkreten Berufswunsch oder nur mit einer vagen Idee, wie es im Anschluss weitergehen soll. Hier setzt die Initiative Ausbildungsbotschafter an, die genau diese Lücke füllt. Den Schulabsolventen eröffnet die Berufsausbildung vielfältige und aussichtsreiche Perspektiven und legt nicht selten den Grundstein für eine sehr erfolgreiche Karriere. Unser Dank gilt den Auszubildenden und ihren Ausbildungsbetrieben sowie den Schulen, die die Ausbildungsbotschafter in den letzten zehn Jahren so erfolgreich gemacht haben. Für die nächsten zehn Jahre wünschen wir uns, dass Ausbildungsbotschafter an allen Schulen des Landes zum Alltag gehören“, sagte Marjoke Breuning, Vizepräsidentin des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertags (BWIHK).
Rainer Reichhold, Präsident Baden-Württembergischer Handwerkstag (BWHT)/Landeshandwerkspräsident: „Die Pandemie hat die berufliche Orientierung vor große Herausforderungen gestellt und Unsicherheiten bei Bewerbern und Schülern gesät. Umso wichtiger ist es nun, dass den Schülern wieder eine realistische Vorstellung über Berufe und die Ausbildung vermittelt wird – denn die Ausbildung im Handwerk geht trotz Pandemie weiter. Die Ausbildungsbotschafter ermöglichen hier eine authentische Orientierung auf Augenhöhe; deshalb unterstützen wir die Initiative aus voller Überzeugung! Besonders freut uns, dass das Handwerk seit Beginn vor 10 Jahren tatkräftig dabei ist.“
Stefan Küpper, Geschäftsführer Politik, Bildung und Arbeitsmarkt der Unternehmer Baden-Württemberg: „Die Berufsorientierung hat in der Corona-Pandemie und unter den Schulschließungen stark gelitten. Umso wichtiger ist, dass unsere Ausbildungsbotschafterinnen und Ausbildungsbotschafter wieder authentisch über ihre Motivation für eine Ausbildung informieren und unverfälscht Auskunft über Anforderungen und Chancen geben können. Die Erfahrung zeigt, dass mit viel Erfolg, Schülerinnen und Schüler für eine Berufsausbildung interessiert werden können und somit ein wichtiger Beitrag zur Sicherung des Fachkräftenachwuchses geleistet werden kann."
Weitere Informationen zum Kongress:
Veranstalter des Kongresses waren der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag, bei dem die Leitstelle der Initiative Ausbildungsbotschafter angesiedelt ist, sowie der Baden-Württembergische Handwerkstag, die Unternehmer Baden-Württemberg, der Deutsche Gewerkschaftsbund, die Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit sowie das Kultus- und Wirtschaftsministerium.
Informationen zur Initiative Ausbildungsbotschafter:
Ausbildungsbotschafter sind Auszubildende, die in Schulen für eine Berufsausbildung werben. Sie berichten von ihren persönlichen Erfahrungen und ermöglichen Schülerinnen und Schülern authentische Einblicke in interessante Ausbildungsberufe. Träger der Initiative Ausbildungsbotschafter ist das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, in enger Abstimmung mit den Partnern des Ausbildungsbündnisses: Landesministerien, Kammern und Verbände der Wirtschaft, Gewerkschaften und die Bundesagentur für Arbeit. Mehr unter: www.gut-ausgebildet.de, der Instagram-Kanal (@gutausgebildet) bietet spannende Fakten zur beruflichen Ausbildung. Sogenannte Azubi-Influencer geben authentische Einblicke in ihren Berufsalltag.
Jedes Jahr ist die Initiative an etwa jeder zweiten Schule in Baden-Württemberg zu Gast. Aktuell sind mehr als 4.000 Ausbildungsbotschafterinnen und -botschafter in ganz Baden-Württemberg aktiv. In den vergangenen zehn Jahren konnte nahezu eine halbe Million Schülerinnen und Schüler erreicht werden.
Die Initiative Ausbildungsbotschafter wird durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg finanziell gefördert.
Seit 2013 ist die Initiative Preisträger des Wettbewerbs „Ideen für die Bildungsrepublik“ der Initiative „Deutschland – Land der Ideen. 2018 wurde die Initiative vom Bund als eines der fünf besten regionalen Fachkräftenetzwerke Deutschlands mit dem Titel „Innovatives Netzwerk 2018“ ausgezeichnet.