Zur Halbzeit des Unternehmenswettbewerbes zur Förderung von Frauen in MINT-Berufen ermuntert Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid Unternehmen, Selbstständige sowie regionale Initiativen mit Sitz in Baden-Württemberg zur Teilnahme.
„Wir möchten vorbildliche Konzepte auszeichnen und bekannt machen. Damit wollen wir die Verbreitung solcher positiver Beispiele fördern. Denn angesichts des Fachkräftemangels können Unternehmen es sich nicht mehr leisten, auf qualifizierte Frauen zu verzichten“, sagte der Minister. Das Finanz- und Wirtschaftsministerium hat den Unternehmenswettbewerb Anfang Juli gestartet. Die Bewerbungsfrist läuft noch bis zum 30. November 2013. Gesucht werden kreative und innovative Konzepte bei der Förderung von Frauen in den Berufsfeldern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT). Diese Leuchtturm-Projekte sollen zu Vorbildern für andere Unternehmen werden. Bewerber können ihre Maßnahmen und Projekte in den drei Kategorien „Berufsorientierung und Recruiting“, „Wiedereinstieg von Frauen in den Beruf“ und „Personalentwicklung und -bindung“ beziehungsweise einer Sonderkategorie für regionale Zusammenschlüsse einreichen.
Gewinner können sich mit dem Wettbewerbssiegel intern wie extern als attraktiver Arbeitgeber präsentieren und zugleich auf ihre Erfolgskonzepte in einer breiten Öffentlichkeit aufmerksam machen. Außerdem erhalten sie einen öffentlichkeitswirksamen Auftritt auf einer großen Karrieremesse in Baden-Württemberg, wo sie sich auf der Fläche des Ministeriumsstandes exklusiv als Unternehmen und Arbeitgeber präsentieren können. Damit unterstreichen sie nicht nur die Relevanz des Themas, sondern geben wichtige Impulse für weitere Akteure, sich aktiv für mehr weibliche Nachwuchskräfte und die Förderung von Frauen in MINT-Berufen einzusetzen.
Großer Fachkräftebedarf
In den nächsten zehn Jahren scheiden rund 60.000 Ingenieure, Informatiker und Naturwissenschaftler altersbedingt aus ihrem Beruf aus. Unternehmen stehen angesichts des ohnehin bereits großen Fachkräftebedarfs vor der Herausforderung, diese Lücke über effektives Recruiting und eine zielgerichtete Personalentwicklung und -bindung zu schließen. Neue Ressourcen müssen erschlossen und das vorhandene Potenzial bestmöglich ausgeschöpft werden. Immer mehr Unternehmen erkennen dies und sprechen Frauen zum Beispiel mit individuellen Angeboten zu flexiblen Arbeitszeit- und Arbeitsortmodellen, Maßnahmen zur Kinderbetreuung und speziellen Fortbildungs- und Qualifizierungsprogrammen an.