„China hat sich entschieden auf nachhaltige Entwicklung mit qualitativem statt rein quantitativem Wirtschaftswachstum zu setzen. Die Modernisierung der Industrie und der Aufbau einer Green Economy zur Reduzierung der enormen Umweltverschmutzung bieten gerade für unsere baden-württembergischen Unternehmen große Marktchancen“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann im Vorfeld der einwöchigen Reise in die Volksrepublik China, die er gemeinsam mit Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid leitet.
Umweltminister Franz Untersteller, Kultusminister Andreas Stoch, Wissenschaftsministerin Theresia Bauer und Verkehrsminister Winfried Herrmann sowie Abgeordnete des Landtags, Vertreterinnen und Vertretern der Wirtschaft sowie von Hochschulen, Wissenschafts- und Forschungsinstitutionen werden mit Ministerpräsident Kretschmann und Minister Schmid nach Peking, Shenyang, Nanjing und Shanghai reisen. Die Delegation umfasst über 120 Mitglieder.
In Peking wird zum Auftakt der Reise ein Fachsymposium zu nachhaltigen Technologien aus Baden-Württemberg stattfinden. „China gehört zu den wichtigsten Wirtschaftspartnern Baden-Württembergs“, sagte Schmid. „Produktion und Mobilität sind zwei Bereiche, die prädestiniert sind für weitere erfolgreiche Partnerschaften. Wenn baden-württembergisches Know-how und chinesische Hardware zusammen kommen, ist das ein Gewinn für beide Seiten.“ Die Delegation wird zudem die Beijing Changping Vocational School besuchen, die im Kfz-Bereich eine am Dualen System orientierte Berufsausbildung anbietet. Eine Teilnahme an der Eröffnung der Erweiterung des German Centre Beijing ist ebenso vorgesehen wie ein Besuch bei der Beijing Benz Automotive Co. Ltd.. Geplant sind zudem politische Gespräche mit dem chinesischen Wissenschafts- und Technologieminister und Vertretern von chinesischen Nichtregierungsorganisationen aus dem Bereich Umweltschutz.
In Shenyang, der Hauptstadt von Baden-Württembergs Partnerprovinz Liaoning, stehen neben politischen Gesprächen mit der Provinzregierung der Besuch einer der modernsten chinesischen Lackieranlagen der Dürr Eco & Paintshop bei BMW Brilliance sowie ein Unternehmensbesuch bei Siasun Robot & Automation Co. Ltd. auf dem Programm. In der zweiten chinesischen Partnerprovinz Baden-Württembergs, Jiangsu, wird die Delegation die Gedenkstätte für das „Nanjing Massaker“ besuchen. Der Ministerpräsident wird mit Parteisekretär Luo Zhijn zusammen kommen und mit dem Gouverneur eine Erklärung zur vertieften Zusammenarbeit unterzeichnen. „Die berufliche Bildung ist ein wichtiger Aspekt bei der Kooperation mit unseren Partnerprovinzen“, stellte Schmid fest: „Denn in China tätige Betriebe aus Baden-Württemberg sind auf gut ausgebildete Fachleute angewiesen, zugleich genießt die berufliche Ausbildung nach unserem Muster in China enormes Ansehen. Deshalb wollen wir die Zusammenarbeit in dem Bereich weiter stärken.“
An der letzten Station der Reise in Shanghai wird der Ministerpräsident neben der Eröffnung eines weiteren Fachsymposiums eine Grundsatzrede zu Intelligentem Wachstum an der Tongji-Universität halten. „Die Tongji-Universität ist eine der bedeutenden Universitäten Chinas für Forschung und Lehre. Es ist mir eine ganz besondere Ehre, hier über nachhaltiges Wirtschaften und Handeln zu sprechen“, sagte der Ministerpräsident. Die Reise wird abgeschlossen mit Firmenbesuchen bei Kern-Liebers Co. Ltd. und fischer automotive in Taicang, wo sich viele Unternehmen aus Baden-Württemberg niedergelassen haben.