Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau fördert auch in den Jahren 2021 und 2022 den Einsatz von Gestaltungsbeiräten in baden-württembergischen Kommunen. Finanzielle Unterstützung zur Neueinrichtung eines Gestaltungsbeirats in Höhe von insgesamt 40.000 Euro erhalten die Städte Heilbronn und Langenau. Gute Aussichten auf eine Förderung ihres neuen Gestaltungsbeirats in Höhe von 20.000 Euro hat - nach Vorliegen eines entsprechenden Gemeinderatsbeschlusses - auch die Stadt Wangen im Allgäu. Mit insgesamt 100.000 Euro wird die Verstetigung der Beiräte in Blaustein, Friedrichshafen, Heidelberg, Mühlacker und Öhringen gefördert. Zudem wird die begleitende Öffentlichkeitsarbeit zu den Gestaltungsbeiräten in Freiburg im Breisgau, Karlsruhe, Ludwigsburg und Pforzheim mit gut 40.000 Euro gefördert.
„Die Pandemie schärft vielerorts das Bild, das wir von unserer gebauten Umwelt wahrnehmen, und verdeutlicht uns, wie wichtig gerade attraktive Wohnungen, Stadtquartiere und öffentliche Räume sind. Um bei Planungen und Bauvorhaben gemeinsam die besten städtebaulichen und architektonischen Lösungen für die aktuellen Fragestellungen vor Ort zu finden, unterstützen wir auch in den kommenden Jahren die Einrichtung kommunaler Gestaltungsbeiräte“, sagte Wirtschafts- und Wohnungsbauministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut. „Die Beiräte unterstützen die zukunftsfähige Weiterentwicklung unserer Städte und Gemeinden. Sie leisten so einen wichtigen Beitrag zu qualitätsvollen Wohn- und Arbeitsorten im Land und zur Schaffung von Wohnraum“, betonte die Ministerin.
In Baden-Württemberg wurden bereits 43 kommunale Gestaltungsbeiräte eingerichtet. 33 Städte und Gemeinden haben seit 2016 eine Förderung des Landes erhalten. „Die vielfältigen und wertvollen Erkenntnisse dieser Kommunen und ein Rückblick auf fünf Jahre Fördertätigkeit des Landes sind in die Dokumentation ‚Gestaltungsbeiräte - Praxis und Förderung in Baden-Württemberg´ eingeflossen, die wir in diesem Jahr veröffentlicht haben. Sie liefert wertvolle Hinweise für die baukulturelle Weiterentwicklung in den Städten und Gemeinden und soll natürlich auch dazu anregen, dass dieses effektive Format für mehr Qualität im Städtebau, in der Architektur und in der Freiraumgestaltung in der Fläche eine noch stärkere Anwendung findet“, so Hoffmeister-Kraut.
Ein Gestaltungsbeirat ist ein unabhängig beratendes Sachverständigengremium mit Mitgliedern unterschiedlicher bau- und planungsverbundener Disziplinen. Die Expertinnen und Experten beraten vor Ort über städtebaulich und bau- oder lokalgeschichtlich bedeutende Bauvorhaben. Sie tragen Sorge dafür, dass alle Aspekte und Interessen des Planens und Bauens berücksichtigt und im Sinne einer guten Baukultur untereinander abgestimmt werden. Über die Arbeit des Beirats soll die Öffentlichkeit laufend informiert werden. Die verschiedenen Interessen von Öffentlichkeit, Verwaltung, Politik und Bauherrschaft sollen so ausgeglichen und die lokale Baukultur gefördert werden.