„Mit der Leichtbau-Agentur setzt die Landesregierung ein klares Zeichen für die nachhaltige und zukunftsorientierte Fortentwicklung des Industriestandortes Baden-Württemberg. Leichtbau ist eine der bedeutendsten Zukunftstechnologien vor allem in den Branchen Fahrzeug- und Maschinenbau, in der Medizintechnik und in der Bauwirtschaft. Leichtbau gilt branchenübergreifend als Schlüssel für Effizienzsteigerungen, beispielsweise durch die Einsparung von Werkstoffen oder der Entwicklung neuer Materialien“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann in Stuttgart.
Der Ministerrat hatte zuvor einem gemeinsamen Vorschlag des Ministeriums für Finanzen und Wirtschaft und des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst zugestimmt. Der Kabinettsbeschluss sieht ein Maßnahmenpaket von 8,3 Millionen Euro über einen Zeitraum von fünf Jahren vor. Finanziert werden damit der Aufbau einer Landesagentur Leichtbau Baden-Württemberg, ein Verbundforschungs- und Validierungsprogramm Leichtbau sowie Aus- und Weiterbildungsangebote für Beschäftigte.
„Leichtbauwerkstoffe und Leichtbautechnologien gehören zu den wichtigsten Innovationstreibern für die Wirtschaft im Südwesten. Mit der Gründung der Landesagentur Leichtbau etablieren wir einen branchenübergreifenden Ansprechpartner für Industrie und Wissenschaft. Die Agentur spannt ein Dach über Aufgaben wie Technologietransfer, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung, von dem besonders mittelständische Unternehmen und das Handwerk profitieren sollen“, betonte Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid. Die Landesagentur Leichtbau werde mit ihrem fokussierten Aufgabenbereich im bundesweiten Vergleich der Länder eine bislang einzigartige Stellung einnehmen.
„Mit einem Verbundforschungs- und Validierungsprogramm Leichtbau soll die Zusammenarbeit von Unternehmen und Forschungseinrichtungen intensiviert werden“, sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer. Ziel sei es, den konventionellen Leichtbau so weiterzuentwickeln, dass anstelle einer reinen Gewichtsreduzierung ein Gesamtoptimum unter technologischen, ökonomischen und ökologischen Zielkriterien erreicht werde. Bauer: „Entscheidend ist, dass beim Leichtbau als Zukunftstechnologie die Übertragbarkeit auf industrielle Anwendbarkeit im Fokus der Forschungsarbeiten steht. Das wollen wir fördern, denn diese Arbeiten sind durch hohes Risiko und besondere Komplexität gekennzeichnet.“ Die Aufgabe der Agentur für Leichtbau im Bereich der Forschung bestehe darin, Forschungsverbünde zu initiieren, Innovationen anzuregen und einen schnellen Technologietransfer in die Wirtschaft zu ermöglichen.
Die Landesagentur wird als GmbH eingerichtet. Über die Einbindung von Vertretern aus Industrie, Wissenschaft, Netzwerken, Verbänden, Kammern und Gewerkschaften soll das Arbeitsprogramm an den Bedürfnissen kleiner und mittlerer Unternehmen, des Handwerks und der Forschung ausgerichtet werden. „Mit einer eigenständigen Landesagentur Leichtbau mit entsprechender nationaler und internationaler Sichtbarkeit finden sich alle maßgeblichen Branchen und Organisationen wieder“, so Wirtschaftsminister Schmid.