Automatisiertes Fahren

Landesregierung fördert den Aufbau eines Testfelds zum vernetzten und automatisierten Fahren mit fünf Millionen Euro

Berechne Lesezeit
  • Teilen

Das Land will seine Vorreiterrolle im Bereich der Digitalisierung weiter ausbauen und hat deswegen ein Maßnahmenpaket geschnürt, mit dem die Digitalisierung verschiedener Mobilitätskonzepte in Baden-Württemberg erprobt und voran gebracht werden soll. Die Landesregierung finanziert den Aufbau eines Testfelds zum vernetzten und automatisierten Fahren mit fünf Millionen Euro bis zum Jahr 2018.

Grundlage bildet die am 15. Januar 2016 veröffentlichte Ausschreibung zum Aufbau eines Testfelds zum vernetzten und automatisierten Fahren des Ministeriums für Finanzen und Wirtschaft. Zur Konzeption, Planung und dem Aufbau des Testfelds stellt das Wirtschafts- und Finanzministerium 2,5 Millionen Euro zur Verfügung. Mit dem Aufbau des Testfelds soll noch in 2016 begonnen werden, der Betrieb soll 2017 starten.

„Wir wollen, dass auch die Autos der Zukunft in Baden-Württemberg gebaut werden. Digital gestützte Mobilität ist für das Autoland Baden-Württemberg eines der wichtigsten Zukunftsthemen. Wir wollen unsere Attraktivität als Mobilitäts- und Automobilstandort im internationalen und bundesweiten Vergleich weiter ausbauen. Deswegen ist ein Testfeld zum vernetzten und automatisierten Fahren in Baden-Württemberg sinnvoll und notwendig“, sagte Wirtschaftsminister Nils Schmid. Mit der Ausschreibung solle ein technologieoffenes und einzelunternehmensunabhängiges Testfeld für das vernetzte und automatisierte Fahren in Baden-Württemberg entstehen. „Vor allem die vielen kleinen und mittleren Unternehmen, die in den Bereichen car-connect und automatisiertes Fahren forschen, entwickeln und arbeiten, brauchen ein Testfeld. Damit können sie die entwickelten Systeme in Kooperation mit Fahrzeugherstellern, Systemzulieferern und Forschungseinrichtungen in Baden-Württemberg erproben“, so Wirtschaftsminister Nils Schmid.

Der zweite Schwerpunkt des Maßnahmenpakets umfasst die gemeinsame Ausschreibung des Forschungsförderprogramms „Smart Mobility“ der Ministerien für Wissenschaft, Forschung und Kunst und des Ministeriums für Verkehr und Infrastruktur. Ziel ist es, transdisziplinäre Forschungsvorhaben zu fördern, die grundlegende Fragen des automatisierten und vernetzten Fahrens untersuchen. Sie sollen dann für die Überprüfung ihrer Algorithmen, Hypothesen und Modelle empirisch auf dem Testfeld arbeiten können. Diese Ausschreibung ist, aufbauend auf den konkreten Spezifikationen des Testfelds, für die zweite Jahreshälfte 2016 geplant.

„Die Bewältigung der wachsenden Verkehrsströme ist eine Zukunftsaufgabe. Auch Mobilität muss nachhaltig werden. Ein Ansatz dafür ist das automatisierte und vernetzte Fahren. Hier sind noch zahlreiche grundlegende und anwendungsorientierte Forschungsfragen zur Kommunikation und Interaktion zwischen dem autonomen Fahrzeug und seiner Umwelt zu lösen. Auch die Potentiale und Risiken, z. B. für Ballungsräume und ländliche Gebiete, müssen untersucht werden. Wir werden deshalb als Wissenschaftsministerium das Testfeld mit einem Programm zur Forschungsförderung im Bereich Smart Mobility im Sommer im Umfang von 2,5 Millionen Euro flankieren. Entsprechende Kompetenzen sind an den Hochschulen Baden-Württembergs bereits vorhanden. Mit unserem Forschungsförderprogramm stärken wir diese und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Innovationsfähigkeit unseres Landes“, unterstrich Wissenschaftsministerin Theresia Bauer.

Die Digitalisierung eröffnet auch neue Optionen für die Gestaltung des Personen- und des Güterverkehrs. Mit intelligenten Verkehrsinfrastrukturen und Fahrzeugen kann beispielsweise die Ressourcenauslastung optimiert und die Verkehrssicherheit erhöht werden.

„Mit diesem Testfeld fördern wir die Mobilität der Zukunft“, so Verkehrsminister Winfried Hermann. „Der Staat muss dabei das Gemeinwohl, also Verkehrssicherheit und Verkehrsfluss, im Blick haben. Technischer Fortschritt und nachhaltige Entwicklung müssen Hand in Hand gehen. Am Ende darf die technologische Entwicklung kein Selbstzweck sein, sondern muss mit den Zielen einer nachhaltigen Mobilität vereinbar sein.“

Auch der Wechsel zwischen unterschiedlichen Verkehrsträgern kann so erleichtert werden und zu einer Reduktion des Verkehrsaufkommens beitragen. Diese Fragestellungen sollen ebenfalls Bestandteil des Forschungsförderprogramms sein und im Testfeld erprobt werden.

weitere Informationen:

Mit der am 15. Januar 2016 veröffentlichten Förderbekanntmachung wird der Aufbau eines Testfelds zum vernetzten und (teil-)automatisierten Fahren in Baden-Württemberg gefördert. Antragsberechtigt sind Hochschulen und gemeinnützige, außeruniversitäre wirtschaftsnahe Forschungseinrichtungen sowie Kommunen mit Sitz in Baden-Württemberg. Die Zuwendung wird mittels einer Projektförderung als Anteilsfinanzierung in Form eines Zuschusses gewährt. Der maximale Fördersatz beträgt 90 Prozent der förderfähigen Gesamtkosten. Förderfähig sind notwendige Investitionen in Hard- und Software zum Aufbau eines Testfelds sowie deren Implementierung. Diese Investitionen müssen in ein Gesamtkonzept zum Aufbau und Betrieb eines Testfelds eingebettet sein. Außerdem förderfähig sind: Eigene Personalausgaben des Zuwendungsempfängers in direktem Zusammenhang mit der Planung, Konzeption, Aufbau und Inbetriebnahme des Testfelds; Fremdleistungen und Sachausgaben im Zusammenhang mit der Planung und Umsetzung der Konzeption sowie die Organisation und Durchführung von Qualifizierungsmaßnahmen im Zusammenhang mit dem Aufbau und Betrieb des Testfelds. Der nachhaltige Betrieb des Testfelds muss nachvollziehbar und nachweislich für mindestens fünf Jahre sichergestellt sein. Die Auswahl und Förderentscheidung erfolgt durch das Wirtschaftsministerium in enger Abstimmung mit dem Ministerium für Verkehr und Infrastruktur sowie dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Daneben werden eine für diesen Wettbewerbsaufruf gebildete Jury sowie die Landesagentur e-mobil BW eingebunden. Grundlage für das Maßnahmenpaket der Landesregierung ist die Vorarbeit der Arbeitsgruppe „Intelligent Move“ des Spitzenclusters Elektromobilität Süd-West, die von der der Landesagentur e-mobil BW geleitet wird.

Bekanntmachung des Ministeriums für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg über die Förderung des Aufbaus und der Implementierung eines Testfelds zum vernetzten und automatisierten Fahren in Baden-Württemberg (PDF)

Weitere Meldungen

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Brüssel

Ministerin fordert in Brüssel konkretere Schritte ein

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut hat sich heute (26. Juni) in Brüssel nachdrücklich für mehr Wettbewerbsfähigkeit in Europa eingesetzt.

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp
Reise

Wirtschaftsstaatssekretär zu Gesprächen in Paris

Auf Einladung des französischen Botschafters für grenzüberschreitende Zusammenarbeit, Philippe Voiry ist Staatssekretär Dr. Patrick Rapp aktuell in Paris.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut

IAW und Universität Hohenheim legen Konjunkturprognose für Baden-Württemberg vor

Das Tübinger Institut für angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) legte in Zusammenarbeit mit der Universität Hohenheim am 25. Juni seine aktuelle Konjunkturprognose vor. Demnach zeichnet sich für das laufende Jahr eine konjunkturelle Erholung ab.

Häuserfassaden / ©Friedberg - Fotolia
Fachkongress

Fachkongress „Innenstädte und Ortszentren neu denken“

Fachkongress „Innenstädte und Ortszentren neu denken“ zeigt Wege für zukunftsfähige Innenstädte auf.

Das Logo des Projekts „Handel 2030“.

Intensivberatungen von Einzelhändlern mit weiteren 1,4 Millionen Euro gefördert

Bis Ende 2026 sollen mindestens 150 Einzelhandelsunternehmen in Baden-Württemberg von den Intensivberatungen profitieren und mit Unterstützung von branchenerfahrenen Fachberatern ihre Geschäftsmodelle modernisieren können.

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp
Tourismus

Tourismusinfrastrukturprogramm 2026 startet

Ab sofort können Städte und Gemeinden wieder Anträge auf Förderung ihrer geplanten Infrastrukturmaßnahmen im Rahmen des Tourismusinfrastrukturprogramms 2026 (TIP) stellen.

Virtuelle Visualisierung einer Glühbirne
Bundesrat

Baden-Württemberg setzt sich im Bundesrat ein

Baden-Württemberg setzt sich im Bundesrat für bü-rokratische Entlastungen bei Nachhaltigkeitsberichterstattung und EU-Lieferkettenrichtlinie ein.

Portraitbilder Ministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut

Start Förderinitiative für Quantencomputing – 8,5 Millionen Euro für Verbundforschung

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg hat am 11. Juni 2025 eine neue Ausschreibung zur Förderung eines Verbundforschungsvorhabens im Bereich Quantencomputing veröffentlicht.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Förderung

Förderung Forschungsinstitute der Innovationsallianz BW mit rund 39,7 Millionen Euro

Das Wirtschaftsministerium unterstützt die Ar-beit der Forschungsinstitute der Innovationsallianz Baden-Württemberg (innBW) im Jahr 2025 mit einer Grundfinanzierung in Höhe von insgesamt rund 39,7 Millionen Euro.

Wirtschaftsministerkonferenz 2025
Wirtschaftsministerkonferenz 2025

Hoffmeister-Kraut: Mehr Unternehmertum wagen

Die Wirtschaftsministerkonferenz 2025 (WMK) hat sich unter Vorsitz von Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) auf zahlreiche Initiativen vereinbart.

Europaflagge / ©Harald Richter
Luft- und Raumfahrt

Strategische Weichenstellung für Europas Raumfahrt

Drei Bundesländer fordern klare deutsche Position zur ESA-Konferenz

Delegationsreise

Staatssekretär Dr. Rapp besucht Provinz Nordbrabant und die Region Flandern

Dr. Patrick Rapp reist zur Unterzeichnung einer interministeriellen Absichtserklärung nach Eindhoven/Niederlande. Im Rahmen seiner dreitägigen Delegationsreise wird er neben der Provinz Nordbrabant auch die flämische Region Flandern besuchen.

Startup Summit 2025
Startup BW

Start-up BW Summit: Tolle Geschäftsideen ausgezeichnet

Beim Start-up BW Summit 2025 konnten sich die Besucher davon über-zeugen, dass in BW viele zukunftsträchtige Geschäftsideen entwickelt und umgesetzt werden. Insgesamt wurden bei drei Pitch-Wettbewerben 44 Ideen mit viel Leidenschaft präsentiert.

Sieger des Start-up BW Elevator Pitch 2025
Startup BW

Start-up HeatPump23 siegt beim Landesfinale des Start-up BW Elevator Pitch

Das Start-up HeatPump23 aus Heilbronn hat das Landesfinale des „Start-up BW Elevator Pitch 2025“ gewonnen. Das Team überzeugte die Jury mit der Geschäftsidee von smarte Etagen-Wärmepumpe für Wohnungen.

Wirtschaftsministerkonferenz 2025
Wirtschaftsministerkonferenz

Wirtschaftsminister der Länder tagen in Stuttgart: Mehr Lust auf Unternehmertum

Am 4. und 5. Juni tagen die Wirtschaftsministerinnen und -minister der Länder in Stuttgart.