Haushalt

Landesregierung strebt Nullverschuldung an

Berechne Lesezeit
  • Teilen

"Gerade in wirtschaftlich guten Zeiten darf die Chance zur Haushaltskonsolidierung nicht vertan werden. Deshalb haben wir die gute wirtschaftliche Entwicklung in Baden-Württemberg und die daraus resultierenden hohen Steuereinnahmen genutzt, um bereits für 2011 einen Staatshaushalt ohne neue Schulden vorzulegen. Diesen Weg gehen wir konsequent weiter", sagte der stellvertretende Ministerpräsident und Minister für Finanzen und Wirtschaft Nils Schmid.

Das Ziel für 2012: Nullverschuldung

Auch für 2012 strebe man Ziel eines ausgeglichenen Haushalts an. Dafür sei es erforderlich, die geplanten Ausgaben den Einnahmen anzupassen, erläuterte der Finanzminister. Die so genannte Deckungslücke, die seit der Mittelfristigen Finanzplanung 2010 aufgrund des Vierten Nachtrags zum Haushalt für 2011 fortgeschrieben worden sei, betrage derzeit noch rund 2,4 Milliarden Euro. "Darum sind rund 380 Millionen Euro durch Einsparungen zu erbringen", so Schmid.

Sparen geht alle an

"Sparen geht alle an. Die Fachbereiche werden sich einer umfassenden Aufgabenkritik unterziehen. Dabei müssen Prioritäten gesetzt werden, auch wenn das im ein oder anderen Fall unpopulär ist", so der Finanzminister weiter. „Einfach nur neue Ideen auf die Schwerpunkte der alten Regierung draufzusatteln wird nicht funktionieren.“ Um die Deckungslücke zu schließen, ist neben Zinseinsparungen auf Grund  der Nullverschuldung auch ein Einsparbeitrag bei den Personalausgaben notwendig. Diese sollen im Dialog mit den Vertretern des öffentliche Dienstes besprochen werden.

Gleichzeitig setzt die Landesregierung mit den Eckpunkten auch politische Schwerpunkte. So sind die Abschaffung der Studiengebühren, erste Veränderungen im Schulbereich und die weitere Auflösung des Sanierungsstaus in den Eckpunkten einbezogen. Für weitere Projekte aus dem Koalitionsvertrag – insbesondere die ökologische und soziale Modernisierung des Landes – ist in den Eckpunkten ebenfalls Gestaltungsspielraum vorgesehen.

„Die Nullverschuldung 2012 schaffen wir nur, wenn schon jetzt mit der strukturellen Konsolidierung des Landeshaushalts beginnen. Denn wir dürfen nicht noch mehr Schulden zulasten künftiger Generationen anhäufen. Nur wenn die öffentlichen Haushalte auf einem soliden Fundament stehen, können Verschuldungs- und Finanzmarktkrisen künftig vermieden werden", sagte Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid. Deshalb wird das 1480-Stellenabbauprogramm fortgeführt und ein neues Stellenabbauprogramm zur Kompensation des Stellenzuwachses auf Grund der Regierungsneubildung aufgelegt.

Vermögensrechnung für mehr Nachhaltigkeit und Generationengerechtigkeit

Zudem führt die grün-rote Landesregierung eine Vermögensrechnung ein, die das kamerale Haushalts- und Rechnungswesen um wichtige Informationen zur Entwicklung des Vermögens und der Schulden ergänzt und damit mehr Transparenz schafft. „Politik und Verwaltung erhalten so ein zusätzliches Instrument, um Entscheidungen nachhaltiger und gerechter auszurichten“, betonte  Schmid.

Die Vermögensrechnung bilde das Vermögen des Landes vollständig ab. Der Vermögensverzehr oder -zuwachs werde erstmals transparent. "Auch unser Kassensturz konnte die finanzielle Lage unseres Landes nicht bis ins letzte Detail darstellen. Mit der Vermögensrechnung wird nun deutlich, ob der Staat mit seinen zur Verfügung stehenden Mitteln ausgekommen ist oder ob er zur Erfüllung laufender Aufgaben beispielsweise Vermögen veräußert, notwendige Instandhaltungen zurückgestellt oder nicht ausreichend Vorsorge für notwendige Ersatzinvestitionen oder andere künftige Belastungen getroffen hat", sagte Minister Nils Schmid.

Für die Erstellung der Vermögensrechnung müssen sämtliche Vermögensgegenstände des Landes erfasst und bewertet werden. Diese soll im Wesentlichen mit Ausnahme der 18 Millionen Kunstgegenstände bis 15. Dezember 2015 abgeschlossen sein, sodass die erste Vermögensrechnung mit Stand 1. Januar 2016 im Herbst 2016 veröffentlicht werden kann. Eine vollständige Einbeziehung der Kunstgegenstände soll bis 2020 abgeschlossen sein.

Quelle:

Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg

Weitere Meldungen

©Martina Berg, stock.adobe.com
Wirtschaftsrepräsentanz

Toronto wird Tor nach Kanada / Land eröffnet Wirtschaftsrepräsentanz in Kanada

Baden-Württemberg baut seine internationalen Wirtschaftsbeziehungen weiter aus und eröffnet zum 1. November 2025 eine Wirtschaftsrepräsentanz in Toronto.

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Arbeitsmarkt

Arbeitslosigkeit trotz saisonalem Rückgang auf hohem Niveau

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, äußert sich anlässlich der Veröffentlichung der neuesten Arbeitsmarktzahlen.

©Martina Berg, stock.adobe.com
UK Tech Accelerator

UK Tech Accelerator Programm der britischen Regierung wird in BW fortgesetzt

Im Oktober starten sieben ausgewählte britische Unternehmen aus dem Bereich Künstliche Intelligenz ihren Arbeitsaufenthalt in Baden-Württemberg.

Glühbirne
Smart Service

Smart Service Tour 2025: Erfolgreicher Abschluss in Freiburg

Die Smart Service Tour 2025 des Kompetenzzentrums Smart Services erreicht mit der Station in Freiburg im Breisgau ihren erfolgreichen Abschluss.

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Lieferkettengesetz

Zumeldung zum geplatzten Kompromiss des EU-Lieferkettengesetzes

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus äußert sich zum geplatzten Kompromiss des EU-Lieferkettengesetztes.

Startup BW

Land plant neuen Innovationsgutschein „Mittelstand trifft Start-up“

Mit dem Innovationsgutschein „Mittelstand trifft Start-up“ unterstützt das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus die gezielte Kooperation von kleinen und mittleren Unter-nehmen mit Start-ups.

Startup BW

Neue Kandidaten für Frühphasenförderung des Landes

Neun junge und innovative Unternehmen können sich ab sofort für die Aufnahme ins Frühphasenförderprogramm Start-up BW Pre-Seed des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg und der L-Bank zu bewerben.

Podcast

Löwenherz - Der Wirtschaftspodcast / Folge 2

In unserem Podcast tauchen wir gemeinsam mit starken Persönlichkeiten aus Baden-Württemberg in spannende, wirtschaftspolitische Themen ein.

4 - Motoren für Europa
4 Motoren für Europa

Vier Motoren für Europa

Vier Motoren für Europa: Automobilregionen fordern mehr Rückendeckung der EU bei Strukturwandel der Automobilindustrie.

Auftaktveranstaltung der Frauenwirtschaftstage 2025 im Haus der Wirtschaft in Stuttgart
Frauenwirtschaftstage

21. Frauenwirtschaftstage starten

21. Frauenwirtschaftstage starten zum Thema „Zukunft gestalten: Frauen & Männer stark als Team“

Startschuss für „The Biointelligence"
S-TEC

Wirtschaftsministerin gibt Startschuss für "The Biointelligence Engine"

Anlässlich des Biointelligence Summits hat Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, heute (7. Oktober) den Startschuss für das Projekt „The Biointelligence Engine“ gegeben.

Gruppenbild anlässlich der Touristischen Fachveranstaltung in der Landesvertretung in Berlin
Tourismus

Tourismus trifft Innovation

Unter dem Titel „Let´s talk about tourism „Tourismus trifft Innovation“ diskutierten rund 110 Gäste aus Tourismuswirtschaft, Politik, Verwaltung, Verbänden und Hochschulen in der LV Baden-Württemberg in Berlin über die Zukunft des Tourismus.

Glühbirne
Förderung

Land fördert Weiterentwicklung des Kompetenzzentrums Quantencomputing BW

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg fördert die Fortsetzung und Weiterentwicklung des Kompetenzzentrums Quantencomputing Baden-Württemberg (KQCBW) mit rund 8,5 Millionen Euro.

Wirtschaftsgipfel 2025
Wirtschaftsgipfel 2025

For a Stronger European Future: Wirtschaftsgipfel Baden-Württemberg 2025

For a Stronger European Future: Wirtschaftsgipfel Baden-Württemberg – EU 2025 setzt Impulse für die Wirtschaftspolitik Europas.

unsplash / kendall ruth
Handel

Beirat Zukunft Handel/Innenstadt schließt Tätigkeit erfolgreich ab

Seit Ende 2022 hat sich der Experten-Beirat Zukunft Handel/Innenstadt mit aktuellen Fragen des Einzelhandels und der Innenstädte in Baden-Württemberg befasst.