Baden-Württemberg will die Chancen der Digitalisierung konsequent nutzen und das Land zur Vorreiterregion beim Thema Industrie 4.0 machen. Auf Initiative von Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid wurde deshalb im März dieses Jahres die „Allianz Industrie 4.0 Baden-Württemberg“ ins Leben gerufen. „Baden-Württemberg ist durch seine Stärken im Maschinenbau, in der Automatisierungstechnik und bei den Ausrüstern von industriellen Informations- und Kommunikationssystemen prädestiniert dafür, führend im Bereich der Industrie 4.0-Systeme zu werden. Mit der Allianz Industrie 4.0 wollen wir die Unternehmen im Land auf diesem Weg unterstützen“, sagte Wirtschaftsminister Nils Schmid.
Die vielfältigen Aktivitäten der Allianz Industrie 4.0 sind nun auch für die Breite der Wirtschaft sichtbar und zugänglich.
Seit dem 25. September 2015 ist die Internetplattform der Allianz Industrie 4.0 online. Unter www.i40-bw.de erhalten Interessierte einen detaillierten Überblick über das Angebot der Allianz. Auf der Webseite werden die Informationen der landesweiten Industrie 4.0-Aktivitäten wie Informationen zu Fachveranstaltungen, Workshops oder aktuellen Mitteilungen aus Forschungs- und Umsetzungsprojekten gebündelt. Ab Mitte Oktober werden dort auch die konkreten Unterstützungsleistungen für Unternehmen dargestellt. Die Allianz will mit flächendeckenden Informations- und Transferformaten den Erfahrungsaustausch zwischen einzelnen Betrieben fördern und branchenübergreifend verschiedene Industrie 4.0-Lösungen vorstellen. So können die Unternehmen im Dialog die Auswirkungen, Chancen und Herausforderungen von Industrie 4.0 für ihr Geschäftsmodell prüfen und an erfolgreichen Beispielen aus der Praxis orientieren.
Auf der Website kann man ab sofort auch einen Animationsfilm zum Thema Industrie 4.0 abrufen. Kurz und eingängig erklärt der Film in zwei Minuten die komplexen Zusammenhänge von Industrie 4.0. Genau wie die Gegenstände im Film zum Leben erwachen, werden bei Industrie 4.0 Objekte zu Teilnehmern des Produktionsprozesses, die eigenständig agieren. Das Finanz- und Wirtschaftsministerium hat den Film zum Start der Homepage der Allianz veröffentlicht.
Mit dem Wettbewerb „100 Orte für Industrie 4.0 in Baden-Württemberg“ ist am 25. September 2015 ein weiteres wichtiges Projekt der Allianz Industrie 4.0 gestartet. Damit werden innovative Lösungen in der Wirtschaft ausgezeichnet, die die intelligente Vernetzung von Produktions- und Wertschöpfungsprozessen umsetzen. Der von den Fraunhofer-Instituten IPA und IAO aus Stuttgart vorbereitete Wettbewerb richtet sich in erster Linie an Unternehmen als Ausrüster und Anwender von Industrie 4.0-Systemen und Konzepten. Mittelständische Unternehmen im Land Baden-Württemberg werden dabei besonders zur Einreichung ihrer Industrie 4.0-Projekte aufgerufen.
„Kleine und mittlere Unternehmen brauchen Orientierung für eigene Wege zur digital vernetzten Produktion der Zukunft. Im Land gibt es bereits viele erfolgreiche Anwendungsbeispiele. Mit der Vorstellung dieser Unternehmen und ihrer Lösungen wollen wir kleinen und mittleren Unternehmen den Nutzen von Industrie 4.0-Ansätzen vermitteln. In vielen Bereichen der Wertschöpfungskette können Potenziale für eine flexible, effizientere Produktion erschlossen und neue Geschäftsmodelle gestaltet werden“, so Minister Schmid.
Die gesuchten Industrie 4.0-Lösungen können sowohl neue Produkte wie Maschinen und Anlagen als auch neue Prozesse und Dienstleistungen oder Software- und Vernetzungslösungen umfassen. In erster Linie werden neue Lösungen gesucht, die bereits in der Industrie umgesetzt sind und deren Mehrwert im Vergleich zu bisherigen Lösungen konkret dargestellt werden kann. Über die Bewertung und Auswahl für die „100 Orte“ entscheidet eine Expertenjury der Allianz Industrie 4.0 Baden-Württemberg. Die ausgewählten Orte werden ab Oktober 2015 im Monatsrhythmus auf den Internet-Seiten der Allianz Industrie 4.0 BW (www.i40-bw.de) präsentiert und in den Kompetenzatlas Industrie 4.0 Baden-Württemberg aufgenommen.
Weitere Informationen
Die Allianz Industrie 4.0 Baden-Württemberg besteht aus rund 55 Partnerorganisationen, darunter Vertreter von Industrie und Gewerkschaften, Verbänden, Kammern und Netzwerken sowie Hochschulen und Forschungsinstituten.
Ziel der Allianz ist es, die Kompetenzen aus Produktionstechnik sowie Informations- und Kommunikationstechnik zu bündeln, alle wesentlichen Akteure zu vernetzen und durch innovative Transferangebote den industriellen Mittelstand in Richtung Industrie 4.0 unterstützend zu begleiten. Kleine und mittlere Unternehmen spielen dabei eine entscheidende Rolle und sollen daher in erster Linie von der Allianz profitieren. Die Koordinierungsstelle der Allianz Industrie 4.0 ist beim VDMA-Landesverband Baden-Württemberg angesiedelt.
www.mfw.baden-wuerttemberg.de/industrie-4.0
Internetplattform der Allianz Industrie 4.0