Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid übergab am 20. März 2015 der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg (Biberach) den ersten „Virtuellen Stromspeicher“ in Landesliegenschaften. Das Pilotprojekt wird Erkenntnisse zur Nutzung und Vernetzung von Energieanlagen liefern.
„Mit der Errichtung des „Virtuellen Stromspeichers“ investieren wir in die Zukunft. Diese innovative Anlage versorgt die Polizeihochschule mit Strom und Wärme. Darüber hinaus trägt der „Virtuelle Stromspeicher“ durch die Nutzung der hocheffizienten Kraft-Wärme-Kopplung und dem Einsatz von Solarthermie zum Klimaschutz bei“, sagte Minister Schmid anlässlich der feierlichen Übergabe in Biberach.
„Mit dem neuen Energiekonzept werden jährlich Betriebskosten in Höhe von rund 250.000 Euro eingespart. Der energetische Anteil der Maßnahme refinanziert sich innerhalb von sechs bis sieben Jahren. Das ist ein Zeitraum, der die sehr hohe Wirtschaftlichkeit der Maßnahme unterstreicht und den Energiekostenanstieg der letzten Jahre merklich dämpft. Darüber hinaus liefert das Pilotprojekt einen konkreten Beitrag zur Entwicklung und Erprobung innovativer Speichertechnologien“, so der Minister weiter.
Technischer Hintergrund
Mit der neuen Energieversorgungsanlage (Gesamtbaukosten rund 2,5 Millionen Euro) wird die „Power to Heat“-Technologie mit einer Kraft-Wärme-Kopplungsanlage (Blockheizkraftwerk) intelligent vernetzt. Der „Virtuelle Stromspeicher“ nutzt den künftig im Überschuss vorhandenen regenerativ erzeugten Strom aus Wind und Sonne zur Erzeugung speicherbarer Wärme. Gleichzeitig wird Erdgas gespart und so im Erdgasnetz gespeichert.
Bestandteil des Projekts ist auch ein innovatives Stromeinkaufsmanagement. In Zeiten teuren Stroms kann der „Virtuelle Stromspeicher“ mit den dynamischen Blockheizkraftwerken Strom zur Versorgung der Liegenschaft erzeugen. Überschüsse können in das Netz eingespeist werden. Das Gesamtsystem trägt damit zu einer sicheren und zuverlässigen Energieversorgung bei.
Finanziert wird der „Virtuelle Stromspeicher“ im Rahmen des verwaltungsinternen Contracting-Verfahrens. In diesem energetischen Sonderprogramm werden seit dem Jahr 2012 über 90 Millionen Euro zur energetischen Sanierung landeseigener Gebäude bereitgestellt und über die jeweils eingesparten Energiekosten refinanziert. Die Wirtschaftlichkeit des „Virtuellen Stromspeichers“ zeigt sich auch im sinkenden Energieverbrauch der Liegenschaft. Dieser soll, vor allem durch die neue effizientere Anlagentechnik und intelligente Regelstrategien, um rund 40 Prozent gesenkt werden.