Das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg unterstützt ein Forschungsprojekt zur Verknüpfung von Industrie 4.0 und Solarenergie mit 2,4 Millionen Euro. So soll die Spitzenposition Baden-Württembergs für kristallinen Solarmodulmaschinenbau weiter ausgebaut werden.
„Der baden-württembergische Photovoltaik-Maschinenbau gehört zu den Weltmarktführern. Das Forschungsvorhaben soll dazu beitragen, diese Position zu stärken und die damit verbundenen Arbeitsplätze nachhaltig zu sichern. Besonders dem Mittelstand im Land soll das zu Gute kommen. Von Industrie 4.0 können die Maschinenbauer im Land auch im Bereich Solarmodule enorm profitieren“, sagte Wirtschaftsminister Schmid. Das Projekt solle nachweisen, dass industrielle Anlagen kostengünstiger zu warten seien und effizientere Solarmodule ohne Steigerung der Kosten produziert werden könnten. Solarmodule, die die künftigen intelligenten Maschinenparks herstellen, sollten so Stromentstehungskosten von 5 €ct/kWh im Verlauf der nächsten 25 Jahre erreichen. Vier Institute in Baden-Württemberg wollen in einem gemeinsamen Technikum 4.0 die Voraussetzungen für intelligente Prozessfertigung im Bereich Solarenergiemachinenbau entwickeln. Damit können effizientere Zellkonzepte in vernetzten Fertigungssystemen mit integrierten Anlagen produziert werden.
Koordiniert wird das Projekt vom Fraunhofer Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) in Stuttgart, das im Bereich Industrie 4.0 viel Knowhow vorweisen kann. Verbundpartner sind das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE) in Freiburg, das Institut für Photovoltaik der Universität Stuttgart (IPV) und das International Solar Energy Research Center Konstanz e.V. (ISC). Diese Institute (ISE, IPV und ISC) sind Maschinenbauspezialisten zur Solarmodulherstellung und kennen die Anforderungen, die an die baden-württembergischen Firmen in diesem Bereich gestellt werden, sehr gut.
Schon bei der Zusammenarbeit der vier Institute zum Projektantrag hat sich gezeigt, dass allein die Datenmengen, die durch Industrie 4.0-fähige Maschinen entstehen, die Forschung und Entwicklung voranbringen können. Die Antragsteller wollen Demonstratoren für neue, intelligente Maschinen gemeinsam über mehrere vernetzte Standorte verteilt entwickeln. Als Ergebnis der Forschung müssten dann die weltweiten Betreiber solcher Prozesslinien nicht mehr alle Maschinen austauschen, sondern könnten gezielt einzelne Prozessschritte verändern. Die Institute hoffen, dass die Firmen die Ergebnisse schnellstmöglich umsetzen können.
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Das von den Verbundforschungspartnern angestrebte Technikum 4.0 soll aus der Verknüpfung der Kompetenzen und der vorhandenen Infrastruktur der Institutspartner untereinander entstehen. In den Instituten existiert bereits Labor- und Technik-Infrastruktur für die Herstellung kompletter Solarzellen. Für das Technikum 4.0 soll in neueste Anlagentechnik investiert werden, um auf dieser Basis Demonstratoren für intelligente Maschinen zu entwickeln. Die Fertigungsanlagen werden zwischen der realen und virtuellen Welt durch Einführung von Industrie 4.0 in Stuttgart, Freiburg und Konstanz untereinander weitreichend vernetzt.