Das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft hat am 13. Oktober 2015 gemeinsam mit dem Fraunhofer IAO die Ergebnisse einer Studie zur internationalen Stadtentwicklung vorgestellt. Weltweit sind Städteplaner in Metropolen in den Bereichen Mobilität, Energie, Wasser, Infrastruktur und Bildung immer mehr auf den Einsatz intelligenter Technologien und nachhaltiger baulicher Konzepte angewiesen. Nur so werden die Bewohner auch in Zukunft in einem lebenswerten Umfeld wohnen und arbeiten können.
„Diese vielversprechenden Märkte eröffnen Baden-Württemberg als global anerkanntem Technologiestandort große Chancen. Auf den Delegationsreisen wird der große Bedarf an Dienstleistungen und Technologien für Infrastruktur und Stadtentwicklung immer wieder deutlich. Viele wollen die Dienstleistungen baden-württembergischer Unternehmen in Anspruch nehmen“, sagte Staatssekretär Hofelich bei der Vorstellung der Studie auf der Messe „World of Energy Solutions“ in Stuttgart. Das Land wolle diese Potentiale zukünftig noch besser im internationalen Bereich nutzen und habe deshalb das Fraunhofer Institut für Arbeitsorganisation gebeten, neben einer Analyse der vorhandenen Strukturen Experten zu befragen und Handlungsvorschläge zu machen.
Mit der Strukturstudie „MORGENSTADT–BW: Internationale Stadtentwicklung als Chance für Baden-Württemberg“ hat das Fraunhofer IAO drei Zielmärkte auf ihr Marktpotential untersucht: China, Brasilien und der arabische Raum mit Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Ein Ergebnis der Studie ist die Empfehlung, ausländische Ingenieure, Architekten und Städteplaner mit einheimischen Technologien, Standards und Konzepten vertraut zu machen.
„Die Fachkräfte könnten in Baden-Württemberg geschult werden, so kann ein Bewusstsein geschaffen werden, wie zukunftsweisende Stadtentwicklung hierzulande gedacht, geplant und umgesetzt wird und welche Technologien in Baden-Württemberg entwickelt werden“, so Staatsekretär Hofelich.
Ziel ist es, mit einer branchenübergreifenden Vernetzung die mittelständischen Unternehmen und die wissenschaftlichen Einrichtungen einzubinden und den Unternehmen neue Möglichkeit für Aufträge im Ausland zu schaffen.
„Dafür will das Ministerium mit einem zweijährigen Pilotprojekt eine zentrale Koordinationsstelle einrichten, die die bestehenden Aktivitäten und Akteure vernetzt und vermarktet. Sie soll das Thema nachhaltiges Bauen und Stadtentwicklung im Land vorantreiben und als Ergänzung von etablierten Netzwerken und Clustern die branchenübergreifende Koordination aller Beteiligten fördern und den Dialog zwischen den Akteuren moderieren“, sagte der Staatssekretär.