Der Neubau der bundesweit einzigartigen interreligiösen Kindertagesstätte Irenicus in Pforzheim für rund 100 Kinder ist mit Hilfe der Städtebauförderung erfolgreich abgeschlossen worden. Mit rund 525.000 Euro – darunter rund 437.000 Euro vom Bund – hat das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau den Bau im Rahmen des Investitionspaktes Soziale Integration im Quartier gefördert. Die Kindertagesstätte liegt im städtebaulichen Erneuerungsgebiet „Kaiser-Friedrich-Straße“ in Pforzheim, das vom Wirtschaftsministerium mit insgesamt rund 8,3 Millionen Euro – darunter rund 4,6 Millionen Euro vom Bund – gefördert wurde.
„Mit Hilfe der Städtebauförderung konnte hier eine Kindertagesstätte mit ganz besonderem Profil gebaut werden, in der Kinder verschiedener Religionen ein gemeinsames Bildungsangebot erhalten. Dies ergänzt die weiteren baulichen Maßnahmen im Sanierungsgebiet „Kaiser-Friedrich-Straße“ und fördert die Integration und den sozialen Zusammenhalt im Quartier“, erklärte Wirtschafts- und Wohnungsbauministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut heute (28. April).
„Der vom Bund im Jahr 2017 aufgelegte Investitionspakt als Sonderprogramm der Städtebauförderung ist in Baden-Württemberg sehr erfolgreich und wird von den Kommunen sehr geschätzt“, so Hoffmeister-Kraut. „Er ist Teil unserer städtebaulichen Förderangebote, die viele Vorteile für die Stadtentwicklung bringen: Quartiere werden aufgewertet, Brachflächen neu genutzt und es kann dringend benötigter Wohnraum entstehen.“
Nachdem Pforzheim in den vergangenen Jahren einen deutlichen Zuzug von Einwohnerinnen und Einwohnern erlebt hat, ist der Bedarf an Kindergarten- und Krippenplätzen stark gestiegen. Träger der sechsgruppigen Kindertagesstätte Irenicus sind neben dem Caritasverband e.V. Pforzheim sowie der Evangelischen und der Katholischen Kirche das Bündnis unabhängiger Muslime im Enzkreis e.V., die Jüdische Gemeinde Pforzheim K.d.ö.R. sowie das Yezidische Zentrum in Baden-Württemberg e.V. Kinder der verschiedenen Religionen begegnen sich dort gleichberechtigt, lernen die verschiedenen Inhalte, Rituale und Feste kennen und erleben sie. Ziel ist es, dass sie lernen, mit religiöser Vielfalt selbstverständlich umzugehen.