"Die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Tübingen bietet seit ihrer Gründung eine moderne, forschungsorientierte Spitzenmedizin und zählt deshalb sowohl national als auch international zu den führenden psychiatrischen Kliniken. Der Neubau der psychiatrischen Klinik ist ein wichtiger Schritt, diese herausragende Stellung zu halten und weiter auszubauen. Damit steht Tübingen weiterhin für eine moderne psychiatrische Krankenhausbehandlung, die vielen Menschen Besserung und Heilung bietet sowie neue Lebensperspektiven eröffnet", sagten Wolfgang Leidig, Ministerialdirektor des Ministeriums für Finanzen und Wirtschaft und Dr. Simone Schwanitz, Ministerialdirektorin des Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, heute bei der feierlichen Übergabe des Neubau der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie an das Universitätsklinikum Tübingen. Die Baukosten betragen insgesamt rund 25 Millionen Euro. Das Universitätsklinikum Tübingen hat den Neubau mit rund 5,6 Millionen Euro mitfinanziert.
Seit Mitte 2008 wird die Psychiatrische Klinik umfassend modernisiert. Ziel der Neuordnung ist die Zusammenführung aller Einrichtungen der Klinik: Pflege, Tagesklinik, Therapiebereich, Forschergruppen und Verwaltung, an einem Standort. Der erste Baustein des Gesamtkonzeptes ist der Neubau des Bettenhauses und des Verbindungsbaus. „Der Neubau stärkt den Standort Tübingen“, erklärte Leidig. Die Eberhard-Karls-Universität trägt mit ihren international anerkannten Leistungen in Forschung und Lehre entscheidend zur Entwicklung des Wissenschaftsstandorts Baden-Württemberg bei. Das Universitätsklinikum Tübingen ist eines der führenden Zentren der deutschen Hochschulmedizin.
„Psychische Störungen gehören weltweit zu den häufigsten Erkrankungen und Todesursachen. Sie stellen die Hauptursache für Arbeitsunfähigkeit und Frühverrentung dar. Deshalb müssen wir die Prävention, Diagnose und Therapie dieser Krankheiten weiter vorantreiben. Tübingen hat einen traditionellen Forschungsschwerpunkt in den Bereichen der Alzheimer-Erkrankung, von Psychosen und Sucherkrankungen, der mit zum führenden Ruf der baden-württembergischen Hochschulmedizin beiträgt“, so Schwanitz.
Für die neue Landesregierung hat der Abbau des Sanierungsbedarfs an den Hochschulen und Kliniken einen sehr hohen Stellenwert. "Unser Land verfügt über eine hervorragende Forschungslandschaft, die den internationalen Vergleich nicht zu scheuen braucht. In vielen Rankings ist Baden-Württemberg an der Spitze zu finden. Das wollen wir erhalten und weiter ausbauen ", so Leidig und Schwanitz. „Bildung, Wissenschaft und Forschung sind der Schlüssel für die Zukunftsfähigkeit des Standorts Baden-Württemberg.“
Der denkmalgeschützte Altbau der psychiatrischen Klinik wurde mit dem fünfgeschossigen Neubau auf zwei Ebenen verbunden. Das Planungskonzept erlaubt eine flexible Nutzung der neun Pflegestationen mit insgesamt 144 Betten, die je nach Bedarf offen oder geschlossen, geschossweise zusammengefasst oder getrennt betrieben werden können. Das Lichtkonzept und die Wahl des Materials Holz für weite Teile des Innenausbaus erzeugen ein heiteres Ambiente fernab vom üblichen Klinikcharakter. Der Neubau wird mit Fernwärme aus Kraft-Wärme-Koppelung versorgt. Daneben werden die statisch notwendigen Bohrpfähle zusätzlich zur Geothermiegewinnung genutzt.
In einem zweiten Bauabschnitt wird der denkmalgeschützte Altbau restauriert. Hier werden die Besprechungs- und Diensträume sowie ein zentraler Sanitärbereich untergebracht. Neben den Umbauarbeiten wird der Mittelbau auch energetisch saniert. Dabei werden die Fenster ausgetauscht, die Gebäudehülle isoliert und das Dach gedämmt. Die Sanierung des Mittelbaus wird zurzeit mit rund 4,5 Millionen Euro vom Land aus Mitteln des Zukunftsinvestitionsprogramms des Bundes durchgeführt. Mit der Fertigstellung ist Ende 2011 zu rechnen.
Insgesamt wurden in den letzten 10 Jahren am Universitätsstandort Tübingen für Universität und Klinikum zusammen mehr als 400 Millionen Euro in Baumaßnahmen investiert. Zudem profitiert Tübingen mit einem Anteil von rund 38 Millionen Euro am laufenden Zukunftsinvestitionsprogramm des Bundes.
Quelle:
Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg / Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg