Eine neue Studie des Tübinger Instituts für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau zeigt, dass 78 Prozent der Auszubildenden nach dem Abschluss ihrer betrieblichen Ausbildung von ihrem Betrieb übernommen werden. Die Übernahmequote liegt damit auch im Jahr 2017 auf dem Rekordniveau des Vorjahres.
„Die Übernahmechancen von Auszubildenden in Baden-Württemberg und die Perspektiven nach einer betrieblichen Ausbildung auf dem Arbeitsmarkt sind weiterhin ausgesprochen gut. Das ist das beste Argument für eine betriebliche Ausbildung“, sagte Arbeits- und Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut. Gleichzeitig zeige sich hier der hohe Bedarf der Wirtschaft an beruflich qualifizierten Fachkräften, so die Ministerin weiter.
In Baden-Württemberg wurden 2017 mit 78 Prozent erneut mehr Absolventinnen und Absolventen einer betrieblichen Ausbildung von ihrem Ausbildungsbetrieb übernommen als im westdeutschen Durchschnitt (74 Prozent). Dies zeigt die Auswertung des IAB-Betriebspanels, einer repräsentativen Betriebsbefragung, die auch das Ausbildungsverhalten baden-württembergischer Betriebe erfasst.
Erstmals seit 2011 ist der Anteil der ausbildungsberechtigten Betriebe im Vergleich zum Vorjahr (51 Prozent) wieder auf knapp 55 Prozent angestiegen. „Damit sind die Voraussetzungen für ein Engagement in der beruflichen Ausbildung gegeben und die Betriebe können ihren Beitrag dazu leisten, die Weichen auf Fachkräftesicherung zu stellen“, so Hoffmeister-Kraut weiter.
Wie schwierig die Lage auf dem Ausbildungsmarkt ist, zeigt die Besetzungsquote: Lediglich 78 Prozent (2016: 84 Prozent) der Ausbildungsbetriebe in Baden-Württemberg besetzen ihre angebotenen Ausbildungsplätze tatsächlich. „Darum informieren wir Jugendliche und ihre Eltern über die Vorteile und Chancen einer Berufsausbildung auf vielen Kanälen. Unsere Ausbildungsbotschafter begeistern Schülerinnen und Schüler für die betriebliche Ausbildung. Und mit unserer Kampagne ‚Ja zur Ausbildung‘ sprechen wir gezielt die Eltern an und zeigen auf, dass eine Ausbildung eine hervorragende Alternative zum Studium sein kann“, hob die Ministerin hervor.
Die Studie kommt weiterhin zu dem Ergebnis, dass eine intensive Nutzung digitaler Technologien mit einem größeren Erfolg bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen einhergeht: Unter Betrieben, die sehr stark auf digitale Technologien setzen, lag die Besetzungsquote bei 84 Prozent. Unter den Betrieben mit einem geringeren Digitalisierungsgrad lag sie hingegen bei lediglich 75 Prozent. „Die Digitalisierung ist eine Chance für die betriebliche Ausbildung und ein wichtiger Attraktivitätsfaktor für Jugendliche“, zeigte sich die Wirtschaftsministerin überzeugt.