"Die Nachrichten über eine Einigung zwischen der EU und den USA können uns erstmal aufatmen lassen. Sie schaffen vorerst endlich die notwendige Planungssicherheit im Handel mit den USA. Es bestätigt mich darin, dass ausgehend von einer klaren Verhandlungsstrategie der Europäischen Union auf Dialog zu setzen, richtig war. Die EU bezahlt allerdings mit den nun vereinbarten 15 Prozent Zöllen auf Warenimporte in die USA einen hohen Preis, der am Ende die Verbraucher und Hersteller auf beiden Seiten des Atlantiks belasten dürfte. Als Erfolg ist zu werten, dass das Verhandlungsergebnis auch für Autos, Halbleiter und Pharmaprodukte gilt, die zuletzt mit höheren Zöllen belegt waren. Schwierig bleibt jedoch, dass Stahl- und Aluminiumimporte in die USA weiterhin mit 50 Prozent belegt werden, was für diese wichtigen Branchen eine erhebliche Belastung bleibt. Jetzt gilt es, die gestrige Vereinbarung in belastbare und verlässliche Regelungen entlang eines Handelsabkommens mit den USA umzusetzen. Zudem zeigt uns der Zollkonflikt erneut, wie wichtig es ist, dass sich die Länder der Europäischen Union möglichst breit aufstellen, was den Handel und Abhängigkeiten bei einzelnen Gütern betrifft."
Zollstreit beigelegt
Zur gestern (27. Juli) getroffenen Vereinbarung zwischen der EU und den USA äußert sich Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus.

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