Kongress

Open Innovation-Kongress Baden-Württemberg 2017

Berechne Lesezeit
  • Teilen

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut hat die mittelständischen Unternehmen in Baden-Württemberg im Rahmen des vom Wirtschaftsministerium initiierten Kongresses „Open Innovation – Digitalisierung der Innovationsprozesse“ am 3. April 2017 dazu aufgerufen, vermehrt auch auf neue Wege zur Dynamisierung des Innovationsgeschehens im Land zu setzen.

„Baden-Württembergs derzeitige Stellung als Innovationsregion Nummer 1 in Europa ist nicht ungefährdet, in der Innovationsdynamik holen andere Regionen auf. Um den Wohlstand von morgen zu sichern, ist und bleibt es daher gemeinsame Aufgabe von Unternehmen, wirtschaftsnaher Forschung und Wirtschaftspolitik, dem Innovationsgeschehen in Baden-Württemberg immer wieder neue Impulse zu verleihen. Insbesondere mittelständische Unternehmen im Land können und sollten daher die Potentiale von Instrumenten wie ‘Open Innovation’ verstärkt nutzen, um Innovationsprozesse zu beschleunigen“, sagte Hoffmeister-Kraut vor mehr als 400 Teilnehmern des Kongresses in Stuttgart.

Unter dem Stichwort „Open Innovation“ nutzten gerade große Unternehmen hierfür bereits zunehmend das Wissen von Kunden, Lieferanten, Forschungseinrichtungen und der gesamten globalen Community, um Innovationsschübe zu generieren. Solche Methoden könne auch der Mittelstand übernehmen, zumal die Potentiale von „Open Innovation“ durch die Digitalisierung noch erweitert und effizienter gestaltet werden könnten.

Nach dem Innovationsreport 2015/16 des Deutschen Industrie- und Handelskammertags nennen 47 Prozent der befragten Unternehmen „Open Innovation“ als wichtige Innovationsstrategie. Damit versprechen sich auch kleine Betriebe mit weniger als zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern positive Impulse von
Open Innovation.

Auch das durch das Wirtschaftsministerium geförderte Projekt „Open Innovation“ der Steinbeis 2i GmbH zeige, dass kleine und mittlere Unternehmen in Baden-Württemberg durchaus Kooperationen nutzen, um Innovationsprozesse zu beschleunigen oder externes Wissen in das eigene Unternehmen zu holen. Baden-Württemberg habe schon früh die richtigen Impulse gesetzt und ein gutes Angebot zum Wissens- und Technologietransfer geschaffen. Allerdings gebe es noch immer Ängste wie zum Beispiel die unberechtigte Verwendung geistigen Eigentums und die unfaire Aufteilung von Kosten und Gewinn. Diese Ängste zu beseitigen oder Unterstützung bei der Suche nach Kooperationspartnern, sei als Strategie nun vordringlich, so Ministerin Hoffmeister-Kraut.

Dazu Dr. Petra Püchner, Geschäftsführerin der Steinbeis 2i GmbH: „Unternehmen, die aufgrund ihres Geschäftsmodells nicht zusammen mit externen Partnern innovieren, benötigen eine spezifische Motivation. Barrieren werden in der Regel nur dann überwunden, wenn der Handlungsdruck von außen steigt, z.B. durch Veränderungen im Wettbewerb oder bei neuen Kundenanforderungen. Ein Coaching kann helfen, Barrieren zu identifizieren und geeignete Kooperationspartner zu finden. Das Schaffen vertrauensvoller ‚Open Innovation-Räume‘ stellt daher ein zentrales Handlungsfeld dar, bei dem KMU Unterstützung benötigen.“

Ergänzend dazu Andreas Richter, Hauptgeschäftsführer der IHK Region Stuttgart, in deren Räumen der Kongress stattfand: „Impulse von außen und Ideen von Kunden oder Lieferanten sind für Innovationsprozesse in Unternehmen ebenso wichtig wie interne Vorschläge. Damit Open Innovation erfolgreich sein kann, brauchen Unternehmen ein funktionierendes Innovationsmanagement. Voneinander zu lernen und neue Anreize zu erhalten, stand beim heutigen Open Innovation-Kongress daher im Fokus.“

Weitere Informationen
Anlässlich des Kongresses hat die Steinbeis 2i GmbH ein Handbuch zur strategischen Herangehensweise für KMU veröffentlicht. Auf rund 80 Seiten bietet das Handbuch Handlungsempfehlungen und zeigt Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung sowie politische Handlungsfelder auf. Dabei wird auch ein Blick auf gute Praktiken in die europäischen Nachbarregionen Katalonien (Spanien), Rhônes-Alpes (Frankreich), Lombardei (Italien) und nach Schottland geworfen.

Auf dem Kongress vermittelten Expertinnen und Experten aus Theorie und Praxis Grundlagen, Strategien, Methoden, gute Praktiken und Erfolgsgeschichten gerade auch von kleineren Unternehmen und Start-ups im Bereich Open Innovation. Ein Schwerpunkt lag auf der Bedeutung digitaler Techniken. Neue Innovationsmethoden, wie z.B. das Innovation Hacking, wurden ebenso vorgestellt wie neue Infrastrukturkonzepte in Form von Innovation Labs und Makerspaces und diskutiert. Auch Themen wie Crowdfunding, IT Sicherheit und geistiges Eigentum konnten in den parallelen Foren vertieft werden.

Der Kongress wurde im Rahmen des Enterprise Europe Network mit regionalen und europäischen Partnern durchgeführt. Das Enterprise Europe Network der Europäischen Kommission verfügt über 600 Partner in mehr als 50 Ländern. Ziel des Netzwerks ist es, den Unternehmen bei allen Fragen zu Europa, zu Innovation, Forschung und Technologietransfer zur Seite zu stehen sowie die Nutzung der Ergebnisse europäischer Forschung zu fördern.

Open Innovation für den baden-württembergischen Mittelstand

Weitere Meldungen

Stuttgart bei Nacht
Studie

Nachts spielt die Musik – nicht nur für Fachkräfte

Mit der Studie „NightLÄND“, werden erstmals Zahlen zum „Leben nach acht“ für das ganze Land vorgelegt.

Mensch und Roboter begrüßen sich, indem Sie die Knöchel aneinanderdrücken.
Förderung

de:hubs in Stuttgart, Mannheim und Karlsruhe starten in dritte Förderphase

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg fördert die drei de:hubs im Land in einer dritten Förderphase mit insgesamt rund 1,2 Millionen Euro aus dem Doppelhaushalt 2025/2026 über zwei Jahre.

Europäische Flaggen
Förderung

Land stellt 15 Millionen Euro für moderne kommunale Infrastrukturen bereit

Mit einem veröffentlichten Förderaufruf unterstützt das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Kommunen, Kreise und kommunale Einrichtungen beim Ausbau und der Modernisierung ihrer Innovationsinfrastrukturen.

Europaflagge / ©Harald Richter
Förderung

Land unterstützt die Entwicklung von Prototypen mit weiteren 6,3 Millionen Euro

Wirtschaftliches Potenzial für strategische Technologien besser nutzen: Land unterstützt die Entwicklung von Prototypen mit weiteren 6,3 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).

Playful young woman playing I Spy
Ausbildung

Zumeldung zur Landespressekonferenz: Erfolgreicher Abschluss der Ausbildung wichtig

"Um dem Fachkräftemangel zu begegnen und in eine berufliche Karriere durch Weiterbildungen durchzustarten, ist der erfolgreiche Abschluss der Ausbildung wichtig“, so Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut.

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Automobil

Hoffmeister-Kraut fordert von EU pragmatische, konkrete Lösungen

Vor dem Strategischen Dialog der europäischen Automobilindustrie am morgigen Freitag erneuert die baden-württembergische Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut ihre Forderung an die EU, das pauschale Verbrenner-Verbot ab 2035 zu kippen.

Gruppenbild mit Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut beim Besuch der Firma Wafios
Automobil

Gelungene Beispiele der der Transformation in der Automobilbranche

Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut informiert sich über gelungene Beispiele der Transformation in der Automobilbranche.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Automobilwirtschaft

Ministerin äußert sich zur Lage der Automobilwirtschaft

Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut: „Wir brauchen einen Realitätscheck und Pragmatismus in der Politik“

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Lieferkettengesetz

Zumeldung zur geplanten Reform des Lieferkettengesetzes

Hoffmeister-Kraut: Auch Dokumentationspflicht abschaffen

Europaflagge / ©Harald Richter
EU

EU-Flotten-Dekarbonisierung

EU-Flotten-Dekarbonisierung: Baden-Württemberg und Bayern drängen auf Technologieoffenheit.

unsplash / Johannes Plenio
Förderung

Baden-Württemberg fördert Fraunhofer-Institute mit rund 3,9 Millionen Euro

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg fördert acht Transferprojekte von 12 Instituten der Fraunhofer-Gesellschaft in Baden-Württemberg mit insgesamt rund 3,9 Millionen Euro in den Jahren 2025 bis 2028.

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Arbeitsmarkt

Zumeldung Arbeitsmarktzahlen

Über 300.000 Arbeitslose im Land sind ein klares Warnsignal für den Arbeitsmarkt in Baden-Württemberg.

Europaflagge / ©Harald Richter
EU

Zumeldung: EU plant Verschärfung der CO₂-Flottengrenzwerte

Die EU-Kommission plant Anpassungen der Abgasstufe Euro 6e-bis und Euro 6e bis FCM. Hierzu äußerst sich Ministerin Dr. Hoffmeister-Kraut.

Quelle: unsplash / dylan-gillis
Ausbildung

AzubiCard Baden-Württemberg

Die vor fünf Jahren eingeführte AzubiCard wird zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres wieder von den teilnehmenden Kammern an Auszubildende ausgegeben, die einen Ausbildungsvertrag abgeschlossen haben.

Wort-Bild-Logo der Kampagne Start-up BW. (Bild: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg)
Start-up BW

17 neue Unternehmen qualifizieren sich für das Förderprogramm Start-up BW Pre-Seed

Das zentrale Entscheidungsgremium für das Frühphasenförderprogramm Start-up BW Pre-Seed hat weiteren 17 vielversprechenden jungen Unternehmen grünes Licht für eine mögliche Förderung gegeben.