Runder Tisch

Runder Tisch Sicherheit und Verteidigung

Nach Einladung der Landesregierung fand ein Runder Tisch zum Thema Sicherheit und Verteidigung mit Vertreterinnen und Vertretern von Unternehmen, Forschungseinrichtungen, dem Landeskommando und Verbänden zu einem Austausch statt.

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Glühbirne / © seabass creatives / Unsplash

„Europa muss militärisch selbständiger werden und starke Regionen wie wir tragen dazu bei. Darum bringen wir jetzt Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und dem Militär zusammen, um den Austausch zu stärken und um gemeinsam Lösungen zu finden“, so Kretschmann weiter. „Der Runde Tisch markiert einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu einer stärkeren und widerstandsfähigeren Gesellschaft. Wir wollen eine führende Rolle in der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie übernehmen und gleichzeitig die Chancen für Forschung und Entwicklung von Zukunftstechnologien auch im zivilen Bereich vorantreiben.“ Ziel sei es, das Thema Sicherheit und Verteidigung branchenübergreifend und ganzheitlich zu betrachten. Bereits im Sommer 2024 hatte sich die Landesregierung mit Vertreterinnen und Vertretern von Unternehmen der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie ausgetauscht. Im Mai 2025 wurde zudem eine Lenkungsgruppe ins Leben gerufen, die die Arbeit zwischen den Fachministerien koordiniert und die Themen bündelt.

Innenminister Thomas Strobl erklärte: „Aktuell leben wir in Zeiten, in denen wir uns auf neue Gefahrenlagen einstellen müssen. Wir sind nicht im Krieg, freilich auch nicht mehr richtig im Frieden. Geheimdienste aus Russland sind hierzulande operativ tätig, sie nehmen gezielte Sabotageakte vor, spionieren und betreiben Desinformationskampagnen. Mit dieser hybriden Kriegsführung nimmt Russland gerade auch die Unterstützungsländer der Ukraine und Rüstungsfirmen in den Blick, die die Ukraine mit Waffen beliefern. Deshalb müssen wir unsere Wirtschaft, unseren Staat und unsere Gesellschaft resilient und widerstandsfähig aufstellen. Wir müssen Störungen und Vorfälle, sowohl im Cyberraum als auch in der analogen Welt, abwehren oder zumindest bestmöglich abfedern. Oberstes Ziel muss dabei immer sein, dass unsere Kritischen Infrastrukturen am Laufen bleiben. Daran arbeiten unsere Sicherheitsbehörden – angefangen vom Landesamt für Verfassungsschutz über die Polizei mit dem beim Landeskriminalamt eingerichteten Staatsschutz- und Anti-Terrorismuszentrum Baden-Württemberg und der Zentralen Ansprechstelle Cybercrime bis hin zur Cybersicherheitsagentur – hart und hartnäckig.“

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, betonte: „Sicherheit ist ein hohes Gut und gleichzeitig nicht selbstverständlich. Die zunehmenden Verwerfungen auf geopolitischer Ebene und der russische Angriffskrieg auf die Ukraine machen deutlich, wie wichtig unsere Verteidigungsfähigkeit ist. Das unternehmerische Potenzial dafür ist vorhanden. Von der Waffenherstellung über den Fahrzeugbau sowie Luft- und Raumfahrt bis hin zu KI und Quantentechnologien – in Baden-Württemberg sind wir gut aufgestellt. Unsere Unternehmen und Institute bieten Produkte, Dienstleistungen und Lösungen für zahlreiche Anwendungsfälle und von höchster Qualität an. Damit leisten unsere Akteurinnen und Akteure einen wichtigen Beitrag zu unser aller Schutz, für unsere Freiheit sowie zur Verteidigungsfähigkeit Deutschlands. Wichtig ist nun, die Kräfte zu bündeln und noch enger zusammenzuarbeiten.“

Wissenschaftsministerin Petra Olschowski unterstrich: „Innovationen sind eine weitere tragende Säule bei diesem Thema. Sie brauchen exzellente Forschung und schnellen Transfer, um wirken zu können. Forschung und Lehre tragen wesentlich dazu bei, unsere Demokratie stark und widerstandsfähig zu halten – was insbesondere im Hinblick auf stetig zunehmende hybride Kriegsführung und Attacken im Cyberraum besonders bedeutsam ist.“ Sie sagte weiter: „Eine Reihe von Einrichtungen in Baden-Württemberg ist bereits jetzt in sicherheitsrelevanter Forschung auf ganz unterschiedlichen Feldern aktiv. Dies wird sich nach Lage der Dinge deutlich intensivieren. Wir nehmen die Thematik sehr ernst und stehen mit den Hochschulen dazu im engen Austausch.“

Landesregierung fördert Innovationen im Bereich Sicherheit und Verteidigung

Baden-Württemberg ist neben Bayern einer der wichtigsten Standorte der Verteidigungs- und Sicherheitsindustrie in Deutschland. Von Satellitentechnologie über vernetzte Cloud bis zu Fahrzeugproduzenten ist das Land technologisch breit aufgestellt. Die Sicherheits- und Verteidigungsindustrie setzt sich aus hochinnovativen Unternehmen verschiedener Größen zusammen. Neben internationalen Unternehmen und Mittelständlern sind zunehmend Start-ups in diesem Bereich erfolgreich aktiv. Auch viele Zulieferunternehmen sind bereits im Bereich Sicherheit und Verteidigung unerlässliche Basis. Ein Wachstum dieser Branche bietet für Unternehmen die Möglichkeit, ihre Geschäftsfelder auszubauen, zu diversifizieren und zu verstärken. Aufgrund dessen stand das Innovationsprogramm des Landes Invest BW bereits jeher auch den Akteurinnen und Akteuren aus dem Bereich Sicherheit und Verteidigung offen. Zur gezielten Unterstützung der Unternehmen und Forschungseinrichtungen wurde die Branche im aktuellen Call vom 8. Mai 2025 explizit mitadressiert. Entsprechende Projektskizzen können noch bis zum 8. Juli 2025 eingereicht werden.

Luft- und Raumfahrt spielt zentrale Rolle

Zukunftstechnologien wie Quanten und KI sind auch in der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie zunehmend eine Schlüsseltechnologie und bieten die Chance, neue Anwendungsmöglichkeiten zu identifizieren und umzusetzen. In beiden Themenfeldern ist Baden-Württemberg sehr gut aufgestellt und verfügt über ein breites Netzwerk. Um diese Bereiche zu vernetzen und weitere Schnittmengen und Potentiale zu identifizieren, hat die Landesregierung auch relevante Akteurinnen und Akteure dieser Branchen nach Stuttgart eingeladen. Ebenfalls vor Ort waren Akteurinnen und Akteure aus dem Bereich Luft- und Raumfahrt. Kaum eine Branche ist so untrennbar mit Sicherheit und Verteidigung verbunden wie diese. Die Luft- und Raumfahrt ist in Bereichen wie Navigation, Kommunikation und Erdbeobachtung unverzichtbar, sowohl im zivilen als auch im militärischen Sektor. Ein Ziel besteht darin, das bestehende, breit gefächerte Netzwerk zu stärken, um Synergien zu nutzen und die wirtschaftliche Entwicklung des Landes weiter zu fördern.

Statements der Teilnehmerinnen und Teilnehmer (PDF)

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