„Dass Baden-Württemberg gerade zu einer solch industrie- und wirtschaftsstarken Region wie Liaoning besonders langjährige und erfolgreiche Beziehungen unterhält, ist ein Gewinn für beide Regionen", erklärte Minister für Finanzen und Wirtschaft Nils Schmid am 13.März in Stuttgart beim Empfang der chinesischen Delegation. Die Gemischte Arbeitsgruppe zwischen Baden-Württemberg und Liaoning tagt seit September 1982 nahezu jährlich wechselnd in China und Baden-Württemberg. Die nunmehr 21. Sitzung, welche am 12. März in Baden-Baden stattfand, sieht Schmid als Beleg dafür, dass der Austausch nach wie vor aktuell und hilfreich ist.
Die gemeinsamen Projekte und Initiativen werden jährlich in Gemischten Arbeitsgruppen beschlossen. "Die Ergebnisse dieser Vereinbarungen können sich sehen lassen", so der Minister "Beispielsweise schulten baden-württembergische Experten in der Provinz Liaoning chinesische Umweltbehörden anhand von konkreten Projekten wie Kläranlagen und in Shenyang wurde mit baden-württembergischem Know-how eine Mustersiedlung für energiesparendes Bauen errichtet."
„China belegt bei den bedeutendsten Aus- und Einfuhrländern für Baden-Württemberg den Platz Vier", erklärte Schmid. Erneut legten die baden-württembergischen Ausfuhren nach China im Jahr 2011 mit 13,3 Milliarden Euro um 20 Prozent zu. Und die Importe aus China nach Baden-Württemberg legten um 9 Prozent auf 10,4 Milliarden Euro zu.
Partnerschaftliche Beziehungen Baden-Württemberg/Liaoning:
Die partnerschaftlichen Beziehungen zu Liaoning gehen auf einen Besuch von Lothar Späth im Jahr 1979 zurück. Der damalige Ministerpräsident reiste in diesem Jahr erstmalig in die Provinz und kam zwei Jahre später mit über 120 Unternehmen zu einer Industrieausstellung in Shenyang, der Hauptstadt Liaonings, wieder. Seit September 1982 tagt nahezu jährlich die in diesem Jahr ins Leben gerufene Gemischte Arbeitsgruppe zwischen Baden-Württemberg und Liaoning. Seit 1986 existiert in Nanjing eine baden-württembergische Repräsentanz, welche unter anderem auch für die Pflege der politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu Liaoning zuständig ist.
Hintergrundinformationen zu Liaoning:
Die Provinz Liaoning liegt im Nordosten Chinas an der Grenze zur Demokratischen Volksrepublik Korea und entspricht mit 145.900 Quadratkilometer etwa einem Drittel der Fläche von Deutschland. In Liaoning leben aktuell über 43 Millionen Menschen. Die Grenze zu Nordkorea und die Nähe Russlands machen die Provinz zu einem wichtigen zukünftigen Verbindungsweg für den Außenhandel in Nordostchina und Nordostasien. Im Gegensatz zu der weiteren leichtindustriell geprägten Partnerprovinz Jiangsu dominiert in Liaoning die Schwerindustrie, wie Maschinenbau, Hütten-, Erdöl-, Baustoff- und chemische Industrie. Mechanische und elektroindustrielle Produkte zählten bisher zu den Hauptexportprodukten, doch mit der staatlichen Richtlinie zur Wiederbelebung des alten Industriestandortes Nordostchina sind massive Investitionen nach Liaoning geflossen, von denen vor allem die Automobilindustrie, der Maschinenbau und die High-Tech Industrie profitierten.
Quelle:
Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg