„Das baden-württembergische Handwerk mit seinen 131.000 Betrieben und 730.000 Beschäftigten war und ist ein besonders wichtiger und geschätzter Partner des Landes. Deswegen werden wir im Rahmen unserer dialogorientierten Wirtschaftspolitik einen kontinuierlichen Austausch mit dem Handwerk pflegen. Nachdem bereits erste Gespräche mit den Handwerkskammern stattgefunden haben, bildet das heutige Treffen den Auftakt für den Dialog mit den Landesinnungs- und Fachverbänden des Handwerks.“ Dies erklärte Finanz- und Wirtschaftsminister Dr. Nils Schmid heute anlässlich des Treffens mit ehren- und hauptamtlichen Leitern der baden-württembergischen Landesinnungs- und Fachverbände, an dem auch der Mittelstandsbeauftragte Peter Hofelich teilnahm.
Minister Schmid hob hervor, dass der soziale und ökologische Modernisierungsprozess, den die neue Landesregierung anstoßen möchte, gerade auch für das Handwerk enorme Wachstums- und Entwicklungspotenziale bietet. So komme dem Handwerk zum Beispiel bei der Umsetzung der Energiewende eine Schlüsselrolle zu: „Ohne qualifizierte Handwerker, die die Haus- und Wohnungseigentümer von der Notwendigkeit und den Vorteilen von verstärkten Anstrengungen bei der energetischen Gebäudesanierung überzeugen, können wir dieses Thema nicht entscheidend voranbringen.“ Um das Handwerk bei der Erschließung neuer nachhaltiger und dynamischer Wachstumsfelder zu unterstützen, werde die neue Landesregierung den Themen Nachhaltige Mobilität, Moderne Umwelttechnologien sowie Erneuerbare Energien und Energieeffizienz auch innerhalb ihrer Mittelstandspolitik besonderes Gewicht beimessen.
Ein weiteres Thema, das Rahmen des Gesprächs erörtert wurde, ist die Sicherung des Fachkräfteangebots. Dies sei ein ganz entscheidender Punkt zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit von Mittelstand und Handwerk, so der Finanz- und Wirtschaftsminister. Er werde deshalb eine Allianz für Fachkräfte ins Leben rufen, in der erstmals in Baden-Württemberg alle Akteure zusammengeführt werden, um gemeinsam Ziele und Maßnahmen zu vereinbaren. Ein besonderer Stellenwert komme innerhalb dieser Initiative der Stärkung der beruflichen Aus- und Weiterbildung zu, wobei die überbetrieblichen Bildungsstätten eine entscheidende Rolle spielen: „Das flächendeckende Netz an leistungsstarken überbetrieblichen Berufsbildungsstätten, von denen mehr als die Hälfte zum Handwerksbereich zählen, trägt entscheidend zu einem qualitativ hochwertigen Ausbildungs- und Weiterbildungsangebot im Land und somit zur Sicherung des Fachkräftebedarfs bei. Dieses Netz gilt es auf seinem hohen Leistungsstand zu halten – eine wichtige Zukunftsaufgabe, der wir uns gemeinsam mit dem Handwerk und den anderen Trägern stellen müssen.“
In seiner Erwiderung hob der UVH-Vorsitzende Manfred Stather die Bedeutung der 63 Fachverbände für das Handwerk hervor. Insbesondere in der Bildungs-, Energie- und Tarifpolitik stellen sich die hohen Erwartungen an die Landesregierung, sagte Herr Stather. Die heutige Begegnung werde als Einstieg zu einer engen und vertrauensvollen Zusammenarbeit betrachtet. "Wer Nachhaltigkeit will, muss das Handwerk fördern," so Stather weiter.
Quelle:
Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg