Ausbildung

Schmid zieht Zwischenbilanz 2011 des Ausbildungsbündnisses

Berechne Lesezeit
  • Teilen

"2011 konnte die Zahl der neuen Ausbildungsverträge gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden und hat damit das Vorkrisenniveau fast wieder erreicht“, sagte Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid heute in Stuttgart im Anschluss an das Spitzengespräch zur Ausbildungssituation in Baden-Württemberg. „Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt hat sich zwar entspannt, ist aber noch nicht ausgeglichen“, so Schmid. „Wir haben auf der einen Seite über 4.000 unbesetzte Ausbildungsplätze. Auf der anderen Seite gibt es noch mehr als 9.000 Bewerber, die zwar in schulischen oder anderen Maßnahmen sind, aber ihren Wunsch nach einem Ausbildungsplatz aufrecht erhalten.“

In Industrie, Handel, Handwerk und den Freien Berufen wurden zum 30.9.2011 in Baden-Württemberg mit 72.142 knapp 4.700 neue Ausbildungsverträge mehr abgeschlossen als im Vorjahr (plus 6,9 Prozent). Damit steht das Ergebnis für rund 95 Prozent aller Ausbildungsverträge fest. Die Zahlen für die kleineren Ausbildungsbereiche Landwirtschaft und Öffentlicher Dienst liegen noch nicht vor. Bei den Arbeitsagenturen und Jobcentern wurden 67.127 Bewerber registriert, gegenüber 72.167 gemeldeten Ausbildungsplätzen. Der Anteil der sogenannten Altbewerber ist um 9 Prozent weiter deutlich zurückgegangen. Die Zahl der unbesetzten Ausbildungsplätze ist von 2.639 im Jahr 2010 auf 4.626 gestiegen (plus 75 Prozent).

Im Rahmen des Spitzengesprächs wurde die Zwischenbilanz 2011 des „Bündnisses zur Stärkung der beruflichen Ausbildung und des Fachkräftenachwuchs in Baden-Württemberg 2010 – 2014“ vorgelegt. Partner des Bündnisses sind das Land, die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit, Kammern und Verbände der Wirtschaft, die Gewerkschaften sowie die kommunalen Landesverbände. „Die von der Wirtschaft zugesagte Zahl von jährlich 7.600 neuen Ausbildungsplätzen wurden ebenso übertroffen wie das Ziel von 3.800 neuen Ausbildungsbetrieben. So sind es in diesem Jahr 10.743 neue Lehrstellen und 4.602 neue Ausbildungsbetriebe“, erklärte Schmid.

"Grund für die erfreuliche Entwicklung ist neben der guten Konjunktur auch das Ausbildungsbündnis. In Zukunft wird es noch stärker darum gehen, schwächeren Jugendlichen eine Chance auf Ausbildung zu geben“, konstatierte Eva Strobel, die Vorsitzende der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit.

Aktuelle Entwicklung im Ausbildungsjahr 2011 im Einzelnen

Im größten Ausbildungsbereich Industrie und Handel sind zum Stichtag 30. September 2011 bei den Industrie- und Handelskammern 7,9 Prozent mehr neue Ausbildungsverträge eingetragen als im Vorjahr. Im Bereich des Handwerks wurden 4,2 Prozent mehr und bei den Freien Berufen 9,3 Prozent mehr neue Ausbildungsverträge verzeichnet. Damit liegen die Ergebnisse für rund 95 Prozent aller Ausbildungsbereiche vor. Schmid: „Bei der Veröffentlichung der amtlichen Statistik Mitte Dezember rechnen wir als Gesamtergebnis mit einem Plus bei den neu abgeschlossenen Lehrverträgen.“

Zum 30. September 2011 wurden bei den Arbeitsagenturen und Jobcentern 67.127 Bewerber gemeldet (minus 2,5 Prozent). Demgegenüber standen 72.617 gemeldete Ausbildungsplätze (plus 9,9 Prozent). 4.626 Ausbildungsplätze blieben unbesetzt. 350 Bewerber blieben unversorgt. 9.334 Bewerber haben ihren Vermittlungswunsch bei den Agenturen für Arbeit und Jobcentern aufrecht erhalten, obwohl sie zum 30. September eine Alternative gefunden hatten. Das sind knapp 12 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Zahl der sogenannten Altbewerber ist um 9 Prozent zurückgegangen: 25.922 Bewerber hatten die Schule bereits vor einem Jahr bzw. früher verlassen.

Die Schwerpunkte der Bündnisarbeit 2011

Der Schwerpunkt der Bündnisarbeit lag 2011 auf den beiden gleichrangigen Zielen „Potenziale benachteiligter Jugendlicher ausschöpfen“ und „Attraktivität der dualen Ausbildung erhöhen“.

Zugunsten schwächerer Jugendlicher wurden Ganztagesangebote in der Berufsvorbereitung ausgebaut und die Dualisierung berufsvorbereitender Bildungsgänge in Angriff genommen. Ergänzend wurden individuelle Unterstützungssysteme an Berufsschulen aufgebaut. Mit Sommerkollegs für Hauptschulabgänger ohne Ausbildungsplatz wurden die Teilnehmer in den Sommerferien unterstützt, um ihnen den direkten Einstieg in eine Ausbildung zu ermöglichen. Das Land hat außerdem angekündigt, ab 2012 in die Finanzierung der Schulsozialarbeit einzusteigen.

Um auch Jugendliche mit Hochschulreife und deren Eltern über die Chancen einer betrieblichen Ausbildung zu informieren, wurde der Flyer „Guter Plan“ an alle Gymnasien des Landes versandt. Eine Informationskampagne „Meine Ausbildung. Meine Zukunft“ soll Jugendliche von den Vorteilen einer Berufsausbildung überzeugen. Dasselbe Ziel verfolgen Ausbildungsbotschafter, also Auszubildende, die an Schulen für ihre Berufe werben. 2011 wurde eine Struktur aus Leitstelle und regionalen Koordinatoren aufgebaut. Erste Schulungen von Ausbildungsbotschaftern und Einsätze an Schulen haben bereits stattgefunden. 2012 sollen mindestens 1.000 Ausbildungsbotschafter an den Schulen des Landes eingesetzt werden.

Quelle:

Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg

Weitere Meldungen

Europaflagge / ©Harald Richter
Förderung

Land unterstützt die Entwicklung von Prototypen mit weiteren 6,3 Millionen Euro

Wirtschaftliches Potenzial für strategische Technologien besser nutzen: Land unterstützt die Entwicklung von Prototypen mit weiteren 6,3 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).

Dummy Image
Ausbildung

Zumeldung zur Landespressekonferenz: Erfolgreicher Abschluss der Ausbildung wichtig

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Automobil

Hoffmeister-Kraut fordert von EU pragmatische, konkrete Lösungen

Vor dem Strategischen Dialog der europäischen Automobilindustrie am morgigen Freitag erneuert die baden-württembergische Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut ihre Forderung an die EU, das pauschale Verbrenner-Verbot ab 2035 zu kippen.

Gruppenbild mit Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut beim Besuch der Firma Wafios
Automobil

Gelungene Beispiele der der Transformation in der Automobilbranche

Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut informiert sich über gelungene Beispiele der Transformation in der Automobilbranche.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Automobilwirtschaft

Ministerin äußert sich zur Lage der Automobilwirtschaft

Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut: „Wir brauchen einen Realitätscheck und Pragmatismus in der Politik“

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Lieferkettengesetz

Zumeldung zur geplanten Reform des Lieferkettengesetzes

Hoffmeister-Kraut: Auch Dokumentationspflicht abschaffen

Europaflagge / ©Harald Richter
EU

EU-Flotten-Dekarbonisierung

EU-Flotten-Dekarbonisierung: Baden-Württemberg und Bayern drängen auf Technologieoffenheit.

unsplash / Johannes Plenio
Förderung

Baden-Württemberg fördert Fraunhofer-Institute mit rund 3,9 Millionen Euro

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg fördert acht Transferprojekte von 12 Instituten der Fraunhofer-Gesellschaft in Baden-Württemberg mit insgesamt rund 3,9 Millionen Euro in den Jahren 2025 bis 2028.

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Arbeitsmarkt

Zumeldung Arbeitsmarktzahlen

Über 300.000 Arbeitslose im Land sind ein klares Warnsignal für den Arbeitsmarkt in Baden-Württemberg.

Europaflagge / ©Harald Richter
EU

Zumeldung: EU plant Verschärfung der CO₂-Flottengrenzwerte

Die EU-Kommission plant Anpassungen der Abgasstufe Euro 6e-bis und Euro 6e bis FCM. Hierzu äußerst sich Ministerin Dr. Hoffmeister-Kraut.

Quelle: unsplash / dylan-gillis
Ausbildung

AzubiCard Baden-Württemberg

Die vor fünf Jahren eingeführte AzubiCard wird zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres wieder von den teilnehmenden Kammern an Auszubildende ausgegeben, die einen Ausbildungsvertrag abgeschlossen haben.

Wort-Bild-Logo der Kampagne Start-up BW. (Bild: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg)
Start-up BW

17 neue Unternehmen qualifizieren sich für das Förderprogramm Start-up BW Pre-Seed

Das zentrale Entscheidungsgremium für das Frühphasenförderprogramm Start-up BW Pre-Seed hat weiteren 17 vielversprechenden jungen Unternehmen grünes Licht für eine mögliche Förderung gegeben.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Förderprogramm

Förderprogramm Regionale Digital Hubs

Im Rahmen der Initiative Wirtschaft digital BW hat das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus am 25. August einen neuen Aufruf zur Förderung von regionalen Digital Hubs in Baden-Württemberg veröffentlicht.

Gamescom 2025
Gamescom 2025

Wirtschaftsstaatssekretär auf der Gamescom 2025

Wirtschaftsstaatssekretär auf der Gamescom 2025 – nächster Aufruf für die Games-Förderung „Games BW“ ist am 31. August.

Das Logo von Invest BW
Förderaufruf

Zweiter Invest BW Förderaufruf

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus startet heute (20. August) den zweiten Förderaufruf der vierten Phase von Invest BW. Unternehmen und Forschungseinrichtungen können bis zum 10. Oktober 2025, 13 Uhr Projektskizzen einreichen.