Mit dem ersten Spatenstich haben Justizminister Rainer Stickelberger und Finanzstaatssekretär Ingo Rust am 12. Februar 2014 die Bauarbeiten an einer neuen Werkhalle in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Schwäbisch Gmünd offiziell gestartet.
„Arbeit und Ausbildung der Gefangenen sind wesentliche Schwerpunkte einer zielgerichteten Resozialisierung. Die Beschäftigung im Gefängnis eröffnet ihnen bessere Perspektiven für die Zeit nach der Haft“, sagte Stickelberger. Rust erklärte: „Die neue Werkhalle wird Raum für bis zu 120 Arbeitsplätze für weibliche Gefangene bieten“.
Das Land Baden-Württemberg investiert 5,7 Millionen Euro in den Ausbau der Justizvollzugsanstalt Gotteszell in Schwäbisch Gmünd, die zentrale Justizvollzugsanstalt für weibliche Gefangene in Baden-Württemberg. „Der Betrag wird vollständig vom Landesbetrieb Vollzugliches Arbeitswesen übernommen. Ohne die Bereitschaft, die notwendigen finanziellen Mittel bereitzustellen, wäre eine Schaffung von modernen Arbeitsplätzen nicht möglich gewesen“, so Ingo Rust weiter.
Der Justizminister wies darauf hin, dass der Landesbetrieb Vollzugliches Arbeitswesen mit landesweit 17 Niederlassungen zuletzt einen Jahresumsatz von etwa 30 Millionen Euro erwirtschaftet habe. Die Bandbreite der Betriebe sei groß, sie reiche von Schreinereien über Bäckereien bis hin zu Druckereien. „Die allermeisten Gefangenen sind froh über die Möglichkeit einer Beschäftigung, die ihnen nicht nur ein Einkommen bringt, sondern auch Ablenkung vom Alltag im Justizvollzug“, stellte Stickelberger fest. In Baden-Württemberg würden insgesamt rund 5000 Gefangene einer Arbeit nachgehen.
Der geplante Neubau für die Werkhalle der JVA Schwäbisch Gmünd schließt die Bebauung des Werkhofes nach Osten hin ab. In Höhe und Material wird sich der Neubau an den Bestandsgebäuden orientieren. Die Funktionen verteilen sich auf insgesamt 3 Ebenen.
Bis zum Sommer 2015 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein und der Betrieb aufgenommen werden.
Weitere Informationen:
Das Kloster Gotteszell wurde im Jahr 1240 von Dominikanerinnen gegründet und im Jahr 1803 im Zuge der Säkularisierung aufgelöst. Fortan wurde das Kloster als Zuchthaus und württembergisches Landesgefängnis für männliche und weibliche Gefangene genutzt. Nach Ende des 2. Weltkrieges wurde im Kloster eine Justizvollzugsanstalt für Frauen eingerichtet.
Zur Hauptanstalt Schwäbisch Gmünd mit 341 Haftplätzen für Frauen gehört die Außenstelle Ellwangen mit 36 Haftplätzen für männliche Inhaftierte. In der Außenstelle Kapfenburg haben 45 Gefangene die Gelegenheit, in einem landwirtschaftlichen Betrieb einer Beschäftigung nachzugehen.