Rapp wird die Reise auch für politische Gespräche nutzen.
Das BW-UK-Office, das seit November 2021 durch Baden-Württemberg International (BW_i) in London betrieben und vom Staatsministerium gefördert wird, leistet in der Post-Brexit-Phase einen wichtigen Beitrag zur Vernetzung und Kooperation mit dem Vereinigten Königreich.
Staatsminister und Chef der Staatskanzlei Dr. Florian Stegmann: „Die Zusammenarbeit mit dem Vereinigten Königreich hat für Baden-Württemberg eine hohe Priorität. Wir arbeiten eng mit britischen Partnern, um Handel und Innovationsthemen voranzubringen.“ Der Schwerpunkt der Arbeit des neuen Büros liegt auf Zukunftsthemen im Bereich der Digitalisierung und Innovationsförderung wie der Künstlichen Intelligenz und der Transformation der Automobilwirtschaft sowie auf Energie, Gesundheitswirtschaft und Umweltschutz. „Hervorragende Kooperationen unterhalten wir unter anderem mit Schottland und Wales. Unser Auslandsbüro in London mit einem großen Netzwerk ist eine zentrale Anlaufstelle, um Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen zusammenzubringen und bei ihren Aktivitäten im Vereinigten Königreich zu unterstützen", so Stegmann weiter. Gleichzeitig ist es Ansprechpartner für britische Unternehmen und Investoren bei Fragen zum Standort Baden-Württemberg. Geleitet wird das BW-UK-Office seit dieser Zeit von Nicola Pinder.
„Als wirtschaftsstarkes Bundesland mit sehr guten Handelsbeziehungen zum Vereinigten Königreich wollen wir ‚Flagge zeigen‘ und auch nach dem Brexit auf der Insel präsent sein um unsere bilateralen Beziehungen auf regionaler Ebene zu erhalten beziehungsweise weiter auszubauen“, erläuterte Wirtschaftsstaatssekretär Rapp.
Neben der offiziellen Eröffnung der neuen Räume des BW-UK-Office stehen auch politische Gespräche im Department for Transport sowie mit Vertreterinnen und Vertretern der deutsch-britischen Handelskammer auf dem Reiseplan des Staatssekretärs.
Angesichts der geopolitischen Lage ist die Bedeutung der deutsch-britische Zusammenarbeit weiter gewachsen, insbesondere mit Blick auf die Themen auf die außenpolitischen Rahmenbedingungen, die innere Sicherheit sowie die Klima- und Wirtschaftspolitik.
Rapp sagte zu, dass das Land Baden-Württemberg sein Möglichstes tun werde, um Verhandlungen zwischen Deutschland und Großbritannien über einen bilateralen Staatsvertrag zu unterstützen und mit Leben zu füllen: „Wir arbeiten bereits jetzt in gemeinsamen Projekten zusammen und sind bereit, diese Aktivitäten auszubauen, denn das Vereinigte Königreich gehört an die Seite Deutschlands und Europas“.
Seit dem Jahr 2020 bildet die Partnerschaftsinitiative UK–BW die Basis einer langjährigen Zusammenarbeit zwischen dem Wirtschaftsministerium und der britischen Botschaft sowie dem britischen Handelsministerium. Über gezielte Informationskampagnen, themenbezogene Treffen und Gespräche werden die Vernetzung und der Austausch zwischen Unternehmen aus Baden-Württemberg und dem Vereinigten Königreich gefördert. Jüngstes gemeinsames Projekt der deutsch -britischen Partnerschaft ist das UK Tech-Accelerator Programm. Im Rahmen des Programms haben aktuell sechs britische Tech-Firmen für mehrere Monate einen Stützpunkt in Stuttgart bezogen, um Unterstützung in den Feldern Quantenphysik, Künstliche Intelligenz, Robotik und virtuelle Realität zu erhalten und an der Seite führender baden-württembergischer Unternehmen ihre Produkte und Dienstleistungen weiter auszubauen und auf den Markt zu bringen.
Hintergrundinformationen zu den Wirtschaftsbeziehungen
Das Vereinigte Königreich belegte im Jahr 2023 mit einem Exportvolumen in Höhe von 10,9 Milliarden Euro den 8. Platz unter den wichtigsten Exportländern Baden-Württembergs.
Mit einem Importvolumen in Höhe von 3,5 Milliarden Euro stand das Vereinigte Königreich im Jahr 2023 an 19. Stelle der Importstatistik Baden-Württembergs.
Rechtliche Unsicherheiten und Handelshemmnisse führen nach dem Austritt Großbritanniens aus der EU auch weiterhin zu erschwerter Arbeitnehmerentsendung und erhöhtem Bürokratieaufwand. Unter Berücksichtigung der Inflation erreichen die Handelszahlen 2023 noch nicht die Werte aus der Zeit vor dem Brexit.