Für seine herausragenden Verdienste um das Land Baden-Württemberg erhält Werner Stepanek aus Göppingen die Staufermedaille. Staatssekretär Peter Hofelich überreichte sie ihm im Namen von Ministerpräsident Winfried Kretschmann am 18. September 2015 in Göppingen.
„Das außerordentliche Engagement für Bildung, Kunst, Kultur und Denkmalschutz sowohl in der Politik als auch in der Kirche verdient unseren Dank und unsere Anerkennung“, betonte der Staatssekretär.
Stepanek war Oberstudiendirektor an der Kaufmännischen Schule in Göppingen, die er von 1998 bis zu seinem Ruhestand leitete. An der Schule legte er den Grundstein für eine Stiftung mit dem Namen „Zukunft Bilden“. Sie wird aus den Erlösen von Kulturveranstaltungen, Ausstellungen und Konzerten mitfinanziert, mit den Stiftungsmitteln werden unter anderem Stipendien, Forschungsaufträge und Betriebspraktika unterstützt. Darüber hinaus engagiert sich Stepanek vielfach im sozialen und auch im gesellschaftlichen Bereich.
In seiner Freizeit betätigt er sich seit 1978 als Stahlbildhauer mit eigenem Atelier. Mit seiner Teilnahme an zahlreichen Wettbewerben ist er auch überregional bekannt geworden. Seine Werke sind an vielen Stellen im Land wie auch in der eigenen Galerie zu sehen. Die Galerie im ehemaligen Notkirchlein des Stadtbezirks Faurndau hat Stepanek zu einem Raum für Ausstellungen, Empfänge und Vorträge umgebaut. Neben seinen eigenen Werken gibt es dort Werke zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler.
Ebenfalls in Faurndau steht der Alte Farrenstall, für dessen Erhalt sich Stepanek eingesetzt hatte. Im Jahr 2001 initiierte er den Förderverein „Initiative Alter Farrenstall Faurndau“ und übernahm dessen Vorsitz. Mittlerweile ist aus dem baufälligen Gebäude ein Kulturzentrum geworden. „Mit der besonderen Gabe, Menschen zum Mitmachen zu motivieren, zu begeistern und anzuspornen, hat Werner Stepanek erreicht, dass ein Stück der historischen Ortsmitte Faurndaus erhalten werden konnte“, sagte Hofelich.
Ehrenamtlich war Stepanek von 1979 bis zum Jahr 2000 Stadtrat in Göppingen, von 1995 bis 2000 stand er der SPD-Fraktion vor. Zudem ist er seit 2009 Mitglied der Synode der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD) und wurde 2011 zum Vorsitzenden des Ausschusses „Erziehung, Bildung und Jugend“ gewählt. Der Ausschuss ist einer von sechs ständigen Ausschüssen der EKD, in denen die grundsätzliche Ausrichtung der kirchlichen Politik der evangelischen Kirche ausgearbeitet wird. Auf Landesebene ist Stepanek seit 2008 Mitglied der Landessynode, in der aktuellen Landessynode gehört er dem Ältestenrat an und ist einer der beiden stellvertretenden Synodalpräsidenten. Seit dem Jahr 2008 steht Werner Stepanek zudem dem Kuratorium der Evangelischen Akademie Bad Boll vor.
Zudem ist er an der kirchlichen Basis tätig, in dem er Pfarrerinnen und Pfarrer in den Gemeinden des Dekanats in Gottesdiensten vertritt.
„Bei all diesem großen Engagement und vielfältigen Einsatz geht es Werner Stepanek stets um Gerechtigkeit und ein mitmenschliches Zusammenleben“, erklärte der Staatssekretär. „Sein Wirken sowohl an der Basis, im direkten Kontakt mit den Menschen, als auch auf höherer politischer und kirchlicher Ebene hat Vorbildfunktion.“